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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wurde. Als ich hochsah, blitzte in Eddies Augen etwas auf. Auch er schien es zu erkennen und zu bewundern.
    Nach dem Essen brachte ich sie in die Amberwood zurück und freute mich zu sehen, dass mein Auto in bester Verfassung war. Ich fuhr einen braunen Subaru namens Latte, und Eddie war die einzige andere Person, der ich das Lenkrad anvertraute. Ich setzte ihn am Jungenwohnheim ab und fuhr dann mit Angeline und Jill zu unserem Heim. Als wir durch die Tür traten, erblickte ich Mrs Santos, eine Lehrerin, die ich nur vom Hörensagen kannte.
    »Geht ihr schon mal vor«, sagte ich zu Jill und Angeline. »Wir sehen uns morgen.«
    Sie gingen, und ich durchquerte die Lobby und wartete geduldig darauf, dass Mrs Santos ein Gespräch mit Mrs Weathers beendete, unserer Wohnheimvorsteherin. Als sich Mrs Santos dann zum Gehen wandte, sprach ich sie an.
    »Mrs Santos? Ich bin Sydney Melrose. Ich habe mich gefragt, ob ich …«
    »Oh, ja«, unterbrach sie mich. »Ich weiß, wer Sie sind, meine Liebe. Ms Terwilliger schwärmt bei unseren Abteilungssitzungen die ganze Zeit von Ihnen.« Mrs Santos war eine freundlich wirkende Frau mit silberschwarzem Haar. Gerüchten zufolge würde sie bald in den Ruhestand gehen.
    Bei dem Lob errötete ich leicht. »Vielen Dank, Ma’am.« Sie und Ms Terwilliger waren beide Geschichtslehrerinnen, obwohl der Schwerpunkt von Mrs Santos amerikanische Geschichte war, nicht Weltgeschichte. »Haben Sie eine Minute Zeit? Ich möchte Sie etwas fragen.«
    »Natürlich.«
    Wir gingen an den Rand der Lobby, um dem Strom der Schüler auszuweichen, die das Gebäude betraten oder verließen. »Sie kennen sich doch gut mit Heimatkunde aus, nicht? Südkalifornien?«
    Mrs Santos nickte. »Ich bin hier geboren und aufgewachsen.«
    »Mich interessiert nichttraditionelle Architektur im Großraum Los Angeles«, erklärte ich ihr, und die Lüge kam mir ganz mühelos über die Lippen. Ich hatte es mir im Vorhinein zurechtgelegt. »Also Architektur, die sich von dem südwestlichen Stil unterscheidet. Kennen Sie solche Viertel? Ich habe gehört, es gäbe auch viktorianische Stadtviertel.«
    Sie strahlte. »Oh ja. Absolut. Faszinierendes Thema. Viktorianisch, Cape Cod, Kolonialstil … da gibt es alles Mögliche. Ich habe nicht alle Informationen bei mir, aber ich könnte Ihnen eine Mail schicken, wenn ich heute Abend nach Hause komme. Mir fallen einige ein, ohne lange nachzudenken, und ich kenne einen Historiker, der Ihnen bei den anderen helfen könnte.«
    »Das wäre toll, Ma’am. Vielen herzlichen Dank.«
    »Ich freue mich immer, einer herausragenden Schülerin helfen zu können.« Sie zwinkerte mir zu, als sie sich zum Gehen wandte. »Vielleicht werden Sie nächstes Semester einen Spezialkurs bei mir machen. Vorausgesetzt, Sie können sich von Ms Terwilliger losreißen.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte ich.
    Sobald sie fort war, schickte ich Ms Terwilliger eine SMS . Mrs Santos wird mir etwas über historische Wohnviertel erzählen. Die Antwort kam schnell: Ausgezeichnet. Kommen Sie gleich zu mir. Stirnrunzelnd tippte ich zurück: Ich bin gerade erst angekommen. War noch nicht mal in meinem Zimmer. Woraufhin sie erwiderte: Dann können Sie umso schneller hier sein.
    Das mochte zwar stimmen, aber ich nahm mir trotzdem die Zeit, meinen Koffer ins Zimmer zu bringen und mich umzuziehen. Ms Terwilliger wohnte nahe bei der Schule, und als ich bei ihr ankam, sah sie aus, als sei sie die ganze Zeit im Kreis herumgegangen.
    »Na endlich«, sagte sie.
    Ich sah auf die Uhr. »Es waren nur fünfzehn Minuten.«
    Sie schüttelte den Kopf und trug wieder die gleiche grimmige Miene zur Schau wie draußen in der Wüste. »Selbst das könnte zu viel sein. Folgen Sie mir.«
    Ms Terwilligers Haus war ein kleiner Bungalow, der auch als New-Age-Laden oder vielleicht als Katzenasyl hätte dienen können. Das Ausmaß an Unordnung machte mich nervös. Zauberbücher, Weihrauch, Statuen, Kristalle und alle möglichen anderen magischen Gegenstände stapelten sich in jedem Raum. Nur ihre Werkstatt, in die sie mich führte, wirkte ordentlich und aufgeräumt – sogar in einem Maße, mit dem ich einverstanden war. Alles war sauber und sogar beschriftet und alphabetisch sortiert. In der Mitte des Raumes stand ein Arbeitstisch, der vollkommen freigeräumt worden war. Nur eine atemberaubende Kette lag darauf, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es war eine kunstvolle goldene Ösenkette, und der Anhänger war ein dunkelroter, zu einem Cabochon

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