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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zerbrechen. Angeline – wenn auch ungehobelt, unberechenbar und häufig unangemessen – hatte sich als erstaunlich gut für ihn erwiesen. Das änderte aber natürlich nichts an der gewissenhaften Erfüllung seiner Wächterpflichten.
    Auf der anderen Seite des Tisches lagen die Dinge etwas anders. Jill sah unglücklich aus und saß mit verschränkten Armen in sich zusammengesunken auf ihrem Platz. Das hellbraune Haar hing ihr ins Gesicht. Nach fehlgeschlagenen Beziehungen mit einem Jungen, der ein Strigoi werden wollte, und Eddies menschlichem Mitbewohner war Jill klar geworden, dass Eddie durchaus der Richtige für sie sein konnte. Es passte auch, denn er hatte lange heimlich für sie geschwärmt, war ihr leidenschaftlich ergeben gewesen, so wie sich ein Ritter seiner Dame verschrieb. Er hatte nie geglaubt, dass er Jills würdig sei, und ohne jedes Zeichen ihrer Zuneigung hatte er sich an Angeline gewandt – gerade als Jill ihre Meinung geändert hatte und ihn wollte. Bisweilen schien es wie eine Art Shakespeare-Komödie … bis ich Jill ins Gesicht sah. Dann fühlte ich mich hin- und hergerissen, weil ich wusste, dass Angeline diejenige mit der unendlich traurigen Miene sein würde, wenn Eddie Jills Zuneigung erwiderte. Es war ein ziemlicher Schlamassel, und ich war froh, frei von irgendwelchen romantischen Verstrickungen zu sein.
    »Sydney!« Jill strahlte, als sie mich sah, und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Vielleicht lag es daran, dass sie eine Ablenkung brauchte, oder vielleicht lag es auch an Adrians neuer Einstellung mir gegenüber, die ihr etwas von ihrer schlechten Laune genommen hatte. Wie dem auch sei, ich begrüßte es jedenfalls, dass sie von den grüblerischen und anklagenden Blicken nach meiner Zurückweisung Adrians zu ihrer alten Freundlichkeit zurückgekehrt war.
    »Hey, Leute.« Ich ließ mich neben ihr auf die Bank gleiten, öffnete das Fotoalbum meines Handys und reichte es ihr, da ich wusste, dass sie sofort alles über die Hochzeit wissen wollen würde. Ich hatte es trotz der vielen geheimen Aktivitäten geschafft, einige Bilder zu machen, ohne dass die anderen Alchemisten das gemerkt hatten. Selbst wenn sie etwas von dem Fest durch Adrians Augen gesehen hatte, Jill würde trotzdem alles ganz genau anschauen wollen.
    Sie seufzte vor Glück, während sie die Fotos betrachtete. »Sieh dir Sonya an. Sie ist so hübsch.« Angeline und Eddie beugten sich über den Tisch, um sich die Bilder ebenfalls anzusehen. »Oh. Und da sind Rose und Lissa. Sie sehen auch toll aus.« Jill sprach mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. Sie war mit Rose befreundet, aber dass sie auch ihre Halbschwester war, das war immer noch ein kleines Rätsel. Jill und Lissa hatten erst vor kurzer Zeit erfahren, dass sie Schwestern waren, und die brisante politische Situation hatte Lissa gezwungen, sich Jill gegenüber eher wie eine Königin zu verhalten denn wie eine Schwester. Für sie beide war es eine schwierige Beziehung.
    »Hast du auch Spaß gehabt?«, fragte Eddie mich.
    Ich dachte einen Moment lang über meine Antwort nach. »Es war interessant. Es herrscht immer noch eine große Spannung zwischen den Alchemisten und deinen Leuten, deshalb war es zum Teil etwas merkwürdig.«
    »Wenigstens war Adrian da. Muss schön gewesen sein, jemanden zu haben, den man kennt«, sagte Angeline in gut gemeinter Unwissenheit. Sie deutete auf ein Foto des Saales, in dem der Empfang stattgefunden hatte. Ich hatte eine Gesamtaufnahme des Veranstaltungsortes für Jill machen wollen, aber Adrian war zufällig ins Bild gelaufen, und es wirkte wie das perfekt gestellte Foto eines gut aussehenden Werbegesichts, das die Feier gab. »Immer so hübsch.« Angeline schüttelte missbilligend den Kopf. »Alle da sind hübsch. Das bedeutet wohl, dass es zur Feier des Tages keine Ringkämpfe gegeben hat?«
    Es war ein Zeichen von Angelines Fortschritt, dass sie das so schnell erfasst hatte. Ihre Leute, die Hüter, lebten in der Wildnis von West Virginia, und die Offenheit für Beziehungen zwischen Vampiren, Dhampiren und Menschen war nur eine ihrer bizarreren Sitten. Dort brachen oft freundschaftliche Kämpfe aus, und Angeline hatte lernen müssen, dass solche Verhaltensweisen hier im Durchschnittsamerika nicht gerade akzeptabel waren.
    »Jedenfalls nicht, solange ich dort war«, antwortete ich. »Aber vielleicht fanden ja welche statt, nachdem ich gegangen bin.« Das brachte Jill und Eddie zum Grinsen – und zauberte einen

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