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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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strich ihr mit der Hand über das lange Haar. »Du sollst doch nicht aufstehen. Und nimm Kyle mit. Er braucht das hier nicht zu sehen.«
    Ohne Cathy eines Blickes zu würdigen, nahm Emma Kyles Lieblingsdecke und tappte barfuß über den Flur zu ihrem Zimmer.
    Jake schöpfte zur Beruhigung noch einmal tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Was willst du hier?«
    »Ich wollte meinen Enkel besuchen.« Cathy kniff die Augen zusammen. »Und mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, wie allen anderen auch. Offenbar hat sich nichts
verändert. Du bist immer noch derselbe, Jake. Ein unverantwortlicher und dummer Schürzenjäger. Anscheinend kannst du einfach nicht begreifen, dass es nun mal clevere Frauen gibt, die dich an der Nase herumführen und mit allen Mitteln in die Falle locken wollen. Ich bin deine Mutter …«
    »Raus hier«, blaffte Jake. Unwillkürlich krümmten sich seine Finger, die Knöchel begannen zu schmerzen, und die Knochen krachten. Als Jake spürte, dass spitze Nägel sich in seine Handflächen zu bohren drohten, öffnete er die Fäuste und spreizte die Finger mit den rasch wachsenden Krallen, damit seine Mutter die langen, gefährlichen Dolche sehen konnte, die aus seinen Fingerkuppen kamen, während er gegen die Verwandlung ankämpfte. »Hau ab.« Ein intensiver Geruch nach Wildnis, wie von einem wilden Tier, erfüllte den Raum.
    Cathy wich zurück. Sie stank regelrecht vor Angst, und er konnte ihr Herz hämmern hören, so sehr fürchtete sie sich vor dem Raubtier. Sie schnappte nach Luft, als sie sah, wie Jakes Augen sich veränderten; sie wurden tiefgolden, und die dunklen Pupillen bekamen jenen starren Blick des Leoparden. Mit einem Schreckensschrei rannte sie davon, stieß die Schwester beiseite, die am Fuß der Treppe stand, und stürzte aus dem Haus.
    Jake schaffte es noch bis zur Kinderzimmertür, schlug sie zu und lehnte sich dagegen, während die Verwandlung ihren Lauf nahm: seine Kleider rissen, der Rücken krümmte sich, das Rückgrat wurde länger, und die Gelenke knackten. Er ließ sich auf alle viere sinken, atmete schwer und versuchte, die tierische Wut zu unterdrücken. Abgesehen von seiner ersten Verwandlung hatte der Leopard
sich nur gezeigt, wenn er ihn gerufen hatte. Doch im Moment tobte er vor Zorn und war ganz versessen darauf, den Feind zu jagen.
    Jake senkte den Kopf und atmete mühsam, die Haut an seinen bebenden Flanken juckte, und Pelz breitete sich über Rücken und Beine. Sein Mund füllte sich mit Zähnen, die Knöchel verformten sich und rasiermesserscharfe Krallen kratzten tiefe, lange Schrammen in den Boden, obwohl er krampfhaft versuchte, das Tier zu bändigen.
    »Jake?« Emma rief nach ihm. Ein frischer, sauberer Luftzug verjagte den Gestank seiner Feindin.
    Tief sog Jake Emmas besonderen Duft ein; den Leoparden unter Kontrolle zu halten, kostete ihn so viel Anstrengung, dass er zitterte. Nur ganz allmählich setzte sich seine menschliche Gestalt wieder durch. »Ich komme gleich«, antwortete er, als er wieder sprechen konnte. Seine Stimme klang fremd, selbst für seine eigenen Ohren, eher wie ein Krächzen.
    Jake lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und barg den Kopf in seinen Händen. Er roch Blut, und der Leopard versuchte abermals, zum Vorschein zu kommen. Jake stemmte sich gegen die Tür, nur zur Sicherheit, und zwang den Leoparden - und sich - zur Ruhe. Mühsam richtete er sich wieder auf. Sein Hemd hing in Fetzen, doch seine Jeans war noch ganz. Was den Boden betraf, war nichts zu machen. Als er sich mit den Stoffresten das Gesicht abwischte, stellte er erstaunt fest, dass sie blutverschmiert waren. Neugierig öffnete er die Hände. Die Krallen, die aus seinen Finger gewachsen waren, während er sie zur Faust geballt hatte, hatten tatsächlich seine Handflächen zerstochen.

    »Geht es dir gut?«, fragte Emma beharrlich.
    Jake atmete noch einmal tief ein und aus und stellte fest, dass er lieber bei Emma und Kyle sein wollte, als in anderer Gestalt zu verschwinden und sich unbelastet von der Vergangenheit an seinen Feinden zu rächen. Warum das so war, wollte er gar nicht genauer wissen. Er stand auf und ging einfach zu ihnen, so wie er war, mit zerfetztem Hemd, blutigen Händen und bloßen Füßen.
    Emma erschrak bei seinem Anblick; sie stand sofort auf, legte Kyle auf ihr Bett und wandte sich Jake zu. »Was ist passiert? Was hat sie dir getan?«
    Jake zog sie an sich, hielt sie fest und atmete ihren Duft, bis die Erinnerungen verblassten und er die Tür

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