Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
mit der Hand durchs Haar. Er fand zunehmend Gefallen am Klang ihrer Stimme, dem Duft ihrer
Haut, den Kerzen, die sie anzündete, und der Tatsache, dass sie stets etwas Essbares für ihn bereithielt. Und er liebte den Ausdruck in ihrem Gesicht, wenn sie Kyle hielt oder wenn sie beruhigend über ihren eigenen kleinen Bauch streichelte. Es war ihm, als dächte er wohl etwas zu oft an Emma. Er wartete immer noch darauf, dass sie ihre wahre Natur zeigte, doch sie blieb großzügig, freundlich und sanft. Die Schatten unter ihren Augen wurden allmählich kleiner. Doch sie hatte nach wie vor Alpträume, und er verbrachte die meisten Nächte bei ihr im Zimmer, nur weinte sie nicht mehr so häufig.
Jake spürte ein nervöses Kribbeln im Nacken und war auf den Beinen, ehe er wusste, worauf er reagierte. Es gab keine andere Warnung, nur diese seltsame Ahnung, die der Andere ihm vermittelte, trotzdem wusste Jake sofort, dass etwas nicht stimmte. Mit klopfendem Herzen rannte er durch den geräumigen Flur zu der Tür, die den Büroflügel mit dem Hauptteil des Hauses verband.
Er konnte Kyle schreien hören, und auch Emma hatte die sonst so ruhige Stimme erhoben, während eine andere Frau laut keifte. Als Jake ihre bösartige Stimme erkannte, fuhr er zusammen. Für einen kurzen Augenblick war er desorientiert, zurückgeworfen in eine Zeit, in der er noch ein hilfloses kleines Kind gewesen war. Die Narben an seinen Oberschenkeln pochten im Rhythmus seines Herzschlags.
»Emma?«, brüllte Jake, während er zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hochlief und mit der Wendigkeit des Leoparden über das Geländer sprang, noch ehe er oben angekommen war.
Angst schnürte ihm die Luft ab, während er mit schnellen Schritten durch den Flur sprintete. Cathy Bannaconni
war durchaus zuzutrauen, dass sie sich auf Emma stürzte. Sie würde deren Verletzlichkeit sofort spüren und ihr an die Gurgel gehen, sie seelisch und körperlich fertigmachen. Schlimmer noch, sie konnte Emma dazu bringen zuzugeben, dass das Kind unter ihrem Herzen von Andrew war, und das würde all seine Pläne zunichtemachen.
»Du geldgieriges, hinterhältiges Flittchen, du wirst hier nie etwas zu sagen haben. Du bist ein Nichts. Eine Opportunistin. Bloß eine kleine Nutte, die ihren Mann verloren hat und am nächsten Tag mit meinem Sohn ins Bett hopst, um ihm ihren Balg anzudrehen. Gib mir auf der Stelle meinen Enkel oder ich lasse dich in hohem Bogen rauswerfen.«
Als Jake ins Kinderzimmer stürzte, sah er Emma, die bleich, mit trotzig vorgerecktem Kinn und feurig blitzenden aquamarinblauen Augen dastand. Zu allem bereit hielt sie Kyle schützend im Arm. Jakes Reaktion war völlig unerwartet und unangemessen, er bekam nämlich auf der Stelle eine pralle Erektion. Emma sah so großartig aus, wie eine fauchende Wildkatze, die ihr Junges schützt, durchaus fähig, jedem Angreifer die Hand abzubeißen.
»Rühren Sie ihn nicht an«, zischte sie. »Jake ist unten in seinem Büro, er soll entscheiden, ob Sie Kyle mitnehmen dürfen. Niemand bekommt ihn ohne seine Erlaubnis, nicht einmal Sie. Sie haben nicht das Recht, einfach in unser Haus zu kommen und unsere Köchin und die Kinderschwester herumzukommandieren, und schon gar nicht, das schlafende Baby aus seinem Bett zu reißen und es derart zu erschrecken - ganz egal, wer Sie sind.«
» Unsere Köchin?«, kreischte Cathy. » Nichts in diesem Hause gehört dir, und so weit wird es auch nie kommen.«
Sie trat näher an Emma heran und hielt ihr ihr verzerrtes, wütendes Gesicht entgegen. »Darauf kannst du Gift nehmen. Eher schmorst du in der Hölle, als dass ich so eine Schlampe in meiner Familie dulde.«
»Cathy«, knurrte Jake leise und drohend.
Beide Frauen drehten sich abrupt nach ihm um. Augenblicklich wurde es still im Raum. Kyle hörte im selben Moment auf zu weinen, als ob die Stimme seines Vaters ihn beruhigt hätte. Emma senkte den Kopf, um das Baby abzuschirmen, doch nicht schnell genug, um ihre aufsteigenden Tränen vor Jake verbergen zu können. Tief atmend, um das zornige Tier in sich zu beruhigen, das gereizt und mordlüstern an die Oberfläche drängte, ging er zu Emma hinüber. Sacht legte er die Hände auf ihre Schultern und küsste sie demonstrativ auf den Scheitel.
»Nimm Kyle und geh in dein Zimmer, Emma. Lass mich mit dieser Person reden.«
»Jake!«, rief Cathy klagend. »Diese - dieses Weibsbild hat mich beleidigt.«
Emma schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht, Jake.«
»Geh, Süße.« Er
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