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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wasser.
    Tansy warf unter ihren langen Wimpern einen Blick auf ihn. Seine Bewegungsabläufe waren anmutig und fließend, er fühlte sich in der Wildnis zu Hause, und er setzte vollständiges Vertrauen in seine Fähigkeiten. Mehrfach ließ er seinen Blick über die Umgebung gleiten, und sie wusste, wenn sie ihn gefragt hätte, hätte er ihr sagen können, wo alles im Lager seinen Platz hatte und welches der beste Fluchtweg war, der ihnen zur Verfügung stand, falls sie entkommen mussten. Sie hatte mit Männern wie ihm gearbeitet, mit Männern, die selbst unter Beschuss einen kühlen Kopf bewahrten und teuflisch gefährlich waren, und doch unterschied er sich von diesen Männern durch etwas, was noch darüber hinausging. Macht haftete ihm an.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Die Schattengänger sind wie du, Tansy. Das Leben jedes Einzelnen ist für alle Zeiten verändert worden. Sie haben dieselbe Art von Kopfschmerzen wie du, das Nasenbluten, die Anfälle. Es sind gute Männer und Frauen, und sie stehen jede Minute des Tages unter Beschuss. Sie führen Aufträge aus, an die sich kein anderer heranwagen könnte. Sie setzen Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel. Du bist eine von uns.«

    Sie schüttelte den Kopf und sprach mit ruhiger, fester Stimme. »Ich wünschte, ich könnte dir helfen, ich wünschte es wirklich, aber ich habe die Gabe verloren, die du brauchst.«
    Er seufzte leise. »Ich schwöre es dir, Tansy, ich will das nicht auf die harte Tour tun. Ich möchte, dass du verstehst, wie wichtig es ist, damit du zumindest begreifst, warum ich ins Gebirge kommen musste, um dich zu holen. Ich habe den Befehl erhalten, keinem der anderen Schattengänger zu trauen. Es ist zu gefährlich. Ich kann mich ihnen nicht anvertrauen, sie nicht um Hilfe bitten und ihnen nicht einmal sagen, dass – nur aufgrund dessen, wozu sie fähig sind – ihr Leben in Gefahr ist. Diese Männer sind meine Freunde, meine Kameraden. Teamgenossen, mit denen ich gemeinsam trainiert habe und mit denen ich in den Kampf gezogen bin, Männer, die mir den Rücken gedeckt und das Leben gerettet haben. Einige von ihnen haben Familie.«
    Ihr wurde klar, dass er ein wortkarger Mann war, der selten Erklärungen für sein Tun abgab, aber sich für sie besondere Mühe gab, damit sie ihn verstand. Ich will das nicht auf die harte Tour tun. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, doch ihre Gesichtszüge blieben gefasst.
    »Hast du den Befehl erhalten, mich zurückzubringen?« Männer wie Kaden Montague führten ihre Aufträge aus, koste es, was es wolle. Kein Preis war ihnen zu hoch, ob sie ihn zahlten … oder andere. Sie wartete. Mit angehaltenem Atem.
    »Ja.«
    »Egal, ob ich einwillige oder nicht.« Das war eine Feststellung, keine Frage, doch sie konnte nichts gegen das atemlose Flehen in ihrer Stimme tun.

3
    KADEN SEUFZTE. »IMMER schön eines nach dem anderen. Was hast du zum Abendessen da? Ich bin ein recht passabler Koch.«
    Tansys Mund wurde trocken. Sie konnte nicht stillsitzen, wenn das Adrenalin in Strömen floss. Er würde sie zwingen, mit ihm zurückzukehren. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und lief dorthin, wo sie ihre Lebensmittelvorräte aufbewahrte, denn sie musste dringend etwas tun, um ihre Gedanken zu verbergen. Es musste eine Fluchtmöglichkeit geben. Sie kannte den Berg wie ihre Westentasche. Wenn sie es schaffte, sich aus seiner Sichtweite zu entfernen, konnte sie fortlaufen und sich verstecken. Wenn seine Zeit wirklich knapp war, würde er es sich nicht leisten können, sie zu suchen. Aber sie musste sich zusammenreißen und durfte nicht in Panik geraten.
    Sie wandte sich von dem Kühlbehälter ab und stellte fest, dass Kaden nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Er hatte sich so lautlos angeschlichen, dass sie ihn nicht hatte näher kommen hören. Noch schlimmer war, dass sie seine Anwesenheit auch nicht gefühlt hatte. Sie war es gewohnt, die Energien zu fühlen, die von anderen Menschen abgestrahlt wurden, aber bei ihm gab es überhaupt nichts, was sie warnte, wenn er in der Nähe war. Sie atmete tief ein und sog seinen Geruch in ihre Lunge. Tief drinnen glühte ihr Körper auf eine gänzlich unvertraute
Art. Eine leise Furcht durchzuckte sie, und es lag nicht an der Aussicht, dass dieser Mann versuchen würde, ihr Einverständnis zu erzwingen, sondern daran, dass er, so rau und hart, wie er war, ihre Sinne und ihre Gedanken mit einer erotischen Glut erfüllte, die sie nicht ignorieren konnte.
    Tansy drückte ihm das Gemüse

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