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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gewalt
anzuwenden, um zu erreichen, dass ich diesen Mörder für dich aufspüre.«
    »Du nimmst wirklich kein Blatt vor den Mund, stimmt’s?«
    »Weshalb sollte ich das tun? Du bist mit deinen eigenen Vorstellungen hierhergekommen. Du interessierst dich nicht wirklich für die Gründe, weshalb ich nicht kooperativ bin. Meine Gründe spielen für dich keine Rolle und ich, offen gesagt, auch nicht. Für dich zählt nur, dass du deinen Job erledigst.«
    Kaden seufzte. »Ich habe in dem Fall ebenso wenig wie du eine andere Wahl. Ich habe Befehle, Tansy, und Menschen werden sterben, wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
    »Wodurch unterscheidest du dich dann von Whitney? Du kannst nicht wissen, ob er nicht auch einfach nur Befehle befolgt hat. Er ist Wissenschaftler, und er arbeitet für die Regierung. Er könnte den Befehl erhalten haben, die Kriegsführung mit übersinnlichen Gaben zu entwickeln; tatsächlich muss er, um seine Experimente an euch durchzuführen, jemanden ganz hoch oben davon überzeugt haben, dass er es kann. Sie müssen von seinen früheren Experimenten gewusst haben.«
    Kaden ließ die erste Woge von Wut über sich hinwegspülen und sich auflösen, während er die Bratpfanne vom Gas nahm und das Gemüse schwenkte. Dann stellte er die Pfanne wieder auf den Gaskocher und würzte es mit etwas Sojasauce, um Zeit zu gewinnen, damit sein Gesichtsausdruck in dem Moment, als er sich wieder umdrehte, vollkommen unverändert war. »Ich habe ganz offen mit dir geredet. Damit, dass du mich beleidigst, ist uns nicht weitergeholfen.«

    Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Es war nicht als Beleidigung gedacht. Ich halte diese Frage für legitim. Wenn ich das richtig verstehe, unterliegt dieses Schattengängerprogramm größter Geheimhaltung. Du bist ein Regierungsgeheimnis, so geheim, dass sie euch alle eliminieren wollen, wenn du nicht herausfinden kannst, wer von euch ein Mörder ist. Wer besitzt diese Form von Macht, mit Menschenleben zu spielen und über Leben und Tod zu bestimmen? Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen demjenigen und diesem Mörder. Und vielleicht hat Whitney einfach nur seine Befehle befolgt, wie du es jetzt tust.«
    Vielleicht traf sie etwas zu nah ans Schwarze. Natürlich hatten sie alle Spekulationen darüber angestellt, dass einige ihrer Bosse bei ihrer Erschaffung die Hand im Spiel gehabt haben könnten. Whitney hätte es nicht allein bewerkstelligen können, und er arbeitete immer noch für die Regierung, und seine Arbeit wurde von jemandem gutgeheißen, denn er entkam jedem Versuch, ihn gefangen zu nehmen oder ihn zu vernichten. Er hatte Freunde an hoher Stelle.
    »Ich vermute, da ist etwas dran. Die Möglichkeit, dass Whitney Befehle befolgt, ist groß, aber das, was er tut, ist in so vieler Hinsicht falsch, dass die Liste endlos wäre.«
    »Und wenn du den Befehl erhältst, deine Kameraden zu eliminieren, weil sie Schattengänger sind, wirst du ihn dann, bloß weil man es dir vorschreibt, befolgen?«
    Er nahm das Gemüse von der Flamme und drehte sich vollständig zu ihr um, sein Gesicht hart und undurchdringlich. Seine Augen wurden kalt und ausdruckslos, das Blau hatte sich nahezu in Schwarz verwandelt, und sie blickten so konzentriert und eindringlich wie die des
Pumas. »Es käme zu einem Krieg, wie ihn nie zuvor jemand erlebt hat.«
    Ein Schauer der Furcht rann ihr über den Rücken, doch sie mochte den Mann gleich viel mehr. Er scherzte nicht, und sie war ziemlich sicher, dass er ihr bisher in jedem Punkt die Wahrheit gesagt hatte. Jetzt war sie vollkommen sicher, dass es ihm ernst mit dem war, was er angedeutet hatte – er würde für seine Freunde oder mit ihnen in den Krieg ziehen. Damit errang er ihre Anerkennung, und sie machte ihm ein Zugeständnis, indem sie ihm etwas Persönliches erzählte, denn er hatte ihr einen seiner entscheidenden Charakterzüge enthüllt.
    »Meine Eltern haben mir immer gesagt, ich sei etwas Besonderes. Meine Gabe sei ein gewaltiges Geschenk und kein Fluch und es gäbe einen Grund dafür, dass ich Dinge tun kann, die kein anderer bewerkstelligen könnte. Ich habe im Alter von dreizehn Jahren angefangen, Serienmörder aufzuspüren, weil ich der Überzeugung war, das sei es, was ich mit meiner Gabe tun sollte. Ich hatte von einem Mädchenmörder gehört, der die Leichen immer in der Nähe von Schulen ablud, und ich dachte: Ich kann ihm das Handwerk legen. Also habe ich es getan.«
    Ihre Stimme war ruhig und distanziert; kein Ausdruck

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