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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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spielte mit dem Gedanken, ihm einen Tritt in die Brust zu versetzen, doch sie beherrschte ihre Wut, und in ihren blauen Augen schimmerte dieses eigentümliche violette Licht, das ihn faszinierte. Es musste eine Weiterentwicklung einer ihrer Anlagen sein, doch er war noch nicht dahintergekommen, wozu genau sie diente.
    Kaden hob seine Hand mit ausgestreckter Handfläche, bevor sie etwas sagen konnte. »Sei nicht wütend auf
mich. Ich berichte dir die Tatsachen. Du willst sie hören, stimmt’s?« Er achtete darauf, mit ruhiger Stimme zu sprechen, sanft und ganz leicht hypnotisch. Sie war anfällig für Klänge; er konnte es daran erkennen, wie sie sich gegen ihren Willen entspannte. »Du wirkst auf mich wie eine Frau von der Sorte, die es vorzieht zu wissen, was los ist.«
    »Ich lasse nichts auf meine Eltern kommen. Spar dir deine Unterstellungen.«
    Er wollte sie nicht verletzen, aber er hatte verdammt große Lust, ihre Eltern in der Luft zu zerreißen. Sie wurden beide als Genies angesehen, und sie mussten von selbst darauf gekommen sein, was Whitney ausheckte. Sharon Meadows hatte um jeden Preis ein Kind gewollt, und um es zu bekommen, war sie nur zu gern bereit gewesen, alles für sich zu behalten, was sie über Whitney wusste. Mit ihrem Geld und ihren Verbindungen hätten die Meadows jedes erdenkliche Kind haben können, warum also dieses? Warum ein Kind, das so beschädigt war?
    Und warum hatte Don Meadows eingewilligt, ebenfalls den Mund zu halten? Warum hatte er Sharon nicht schlicht und einfach ein anderes Kind besorgt und Whitneys Experimente auffliegen lassen? Kaden würde sich sowohl die Verträge, die Don und Sharon von der Regierung bekamen, als auch ihr Privatleben genauer ansehen müssen, denn das Schweigen der beiden passte nicht zu dem Bild, das er sich nach den Berichten, die er gelesen hatte, von ihnen machte.
    »Entschuldige, bitte«, sagte er und gestattete es seiner Stimme, so warm wie flüssiger Honig zu werden. »Das hätte ich nicht sagen dürfen.«
    Sie wusste, dass seine Anschuldigung der Wahrheit entsprach, doch sie weigerte sich, diesen Gedanken zuzulassen.
Sie brauchte Zeit, und das warf er ihr nicht vor. Wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, hätte er es ihr erspart, aber sie würden schnell an die Arbeit gehen müssen, um herauszufinden, was hier vorging.
    »Wenn Whitney diese Experimente an Angehörigen des Militärs durchgeführt hat …«
    »An Männern mit einer Spezialausbildung bei den Sondereinheiten«, warf er ein.
    »Na prima. Mehr brauche ich nicht zu wissen.« Sie presste sich die Fingerspitzen auf die Augen. »Wenn du beim Militär bist und niemand je etwas von Schattengängern gehört hat, dann muss diese Information streng geheim sein.«
    »Das ist sie.«
    Tansy wandte sich abrupt von ihm ab und hielt ihm den Rücken zugewandt, um ihren Gesichtsausdruck vor ihm zu verbergen. Er brauchte weder ihr Gesicht zu sehen noch ihr in die Augen zu schauen, um zu wissen, dass sie litt. Er fluchte stumm, während er ihr auf dem Pfad zu ihrem Lager folgte.
    »Erzähl mir nicht noch mehr«, warnte ihn Tansy. »Im Ernst. Ich will nichts davon wissen, wenn es geheime Informationen sind. Du willst etwas von mir, was ich dir nicht geben kann. Es besteht keine Notwendigkeit, auch nur ein weiteres Wort über das zu verlieren, was vorgeht. Finde eines der anderen Mädchen.«
    »Sie können nicht tun, was du tust.«
    Er weigerte sich, sie in einem trügerischen Gefühl von Sicherheit zu wiegen oder sie zu belügen. Er wollte noch nicht einmal versuchen, ihr irgendwelchen Stuss zu erzählen. Sie würde gemeinsam mit ihm in die Hölle gehen. Er konnte nur eines für sie tun: Er konnte versuchen, ihr
die volle Wahrheit zu sagen, und ihr sein Wort darauf geben, dass er die ganze Zeit an ihrer Seite sein würde. Das war alles, was er ihr zu bieten hatte.
    »Ich kann das nicht tun, wovon du glaubst, ich könnte es.«
    Sie näherten sich dem oberen Ende des Pfades. Die Sonne ging unter, und die Farben änderten sich abrupt, als sie den Kamm erreichten. Orange und Rot ergossen sich wie geschmolzenes Feuer vom Himmel. Tansy blieb stehen, um die Farben zu betrachten, und Kaden stellte sich neben sie und bewunderte die Aussicht. Unter ihnen lag ein Tal, und jenseits davon erhob sich ein weiterer Granitgipfel. Kiefern- und Fichtenwälder erstreckten sich, so weit das Auge reichte. Kleine natürliche Seen und ein paar Wasserfälle sprenkelten die Hügel, während die untergehende Sonne den Granit in

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