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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gold tauchte.
    »Zwischen Nicht-Können und Nicht-Wollen besteht ein großer Unterschied«, sagte Kaden und hielt seinen Blick fest auf die wunderbare Aussicht gerichtet. »Ich glaube, wenn du mich erklären lässt, was vorgeht, wirst du verstehen, warum ich diesen weiten Weg zurücklegen musste, um dich trotz des Umstandes, dass dein letzter Fall dich ins Krankenhaus geführt hat, aus dem Ruhestand zurückzuholen. Ich hätte diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen.«
    Er sagte es so beiläufig. Sie ins Krankenhaus geführt hatte. Als sei das für sie nichts weiter als ein kurzer Urlaub gewesen – oder als hätte sie eine leichte Verwundung davongetragen. Tansy schluckte die aufsteigende Galle und begann wieder, mit pedantischer Genauigkeit zu zählen, um sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, wohin
sie ihre Füße setzte, als sie über den gewundenen Pfad zu ihrem Lager eilte.
    Die Schatten verlagerten sich, als die Sonne tiefer sank, und der Wind nahm zu und ließ die Bäume rauschen. Mit der Brise kam eine Woge von Klängen, Stimmengemurmel, verschlagenes Gelächter, der erste Schwall von Visionen, Blut, das an Wände spritzte. Ein leises Stöhnen entrang sich ihr, und Furcht schnürte ihr die Kehle zusammen. Sie presste ihre Finger fest auf ihre Augen. »Du musst gehen. Du musst auf der Stelle fortgehen.«
    Sie waren am Rande ihres Lagers angelangt, ihres Freiraums, ihres Zufluchtsortes. Er durfte nicht herkommen. Sie durfte ihm nicht gestatten, ihr das zu nehmen.
    »Ich möchte fortgehen«, sagte er leise. »Ich täte es, wenn ich es könnte, aber zu viele Menschen werden sterben, wenn ich es tue.«
    Tansy schüttelte verzweifelt den Kopf, warf einen Blick auf das Funkgerät und wandte die Augen gleich wieder davon ab. Sie konnte ihren Vater kontaktieren, und er wäre vielleicht in der Lage, dem einen Riegel vorzuschieben. Wenn er gewusst hätte, dass das Militär jemanden mit einem Ansinnen zu ihr schickte, hätte er sie vorgewarnt  – oder vielleicht doch nicht? Konnte sie da so sicher sein? Mit einer einzigen Enthüllung hatte dieser Fremde ihre gesamte Welt ein weiteres Mal von Grund auf verändert.
    Sie trank aus einer Wasserflasche, hielt ihm den Rücken zugewandt und versuchte, die Dinge zu sortieren, die er ihr erzählt hatte. »Weiß mein Vater, dass du hier bist?«
    »Nur der General. Diese Mission ist streng geheim.«
    »Ich bin nicht beim Militär.« Tansy ließ sich auf den
Liegestuhl sinken, den sie mitgebracht hatte, und zwang sich, dem Mann in die Augen zu sehen.
    Er breitete seine Hände aus. »Glaubst du etwa, ich käme gern hierher und es machte mir Spaß, dir zuzusetzen? Menschen sterben …«
    Sie seufzte. »Irgendwo sterben immer Menschen, Mr Montague.«
    »Kaden«, verbesserte er sie. »Und sie sterben nicht auf diese Weise.«
    Sie schloss die Augen. »Ich kann es nicht mehr tun. Ja, ich besitze außergewöhnliche Fähigkeiten. Ich kann hoch springen, meine Reflexe sind schnell, und ich kann gewalttätige oder bedrohliche Energien fühlen, aber meine Gabe ist weg. Es kam zu einem Kurzschluss oder dergleichen, als ich beim Klettern abgestürzt bin. Oder vielleicht ist es auch passiert, als ich im Krankenhaus war. Ich weiß es wirklich nicht. Wenn ich jetzt Gegenstände berühre, passiert jedenfalls gar nichts. Und dafür bin ich dankbar. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, aber ich kann es nicht.«
    Kaden nahm seinen Rucksack ab und streckte sich, um seine Muskeln zu lockern, als er sich auf dem Lagerplatz umsah. Sie hatte die Stelle mit Bedacht gewählt; sogar von oben war sie vor Blicken geschützt, und das Lager war behaglich und bot ihr Schutz, doch es konnte eine Brise hineinlassen.
    »Ich kann Klänge außerordentlich gut wahrnehmen, Tansy, und du lügst. Ich kann es deiner Stimme anhören.«
    Sie zuckte die Achseln. »Von mir aus können Sie denken, was Sie wollen, aber ich kann Ihnen nicht helfen. Es gibt ein paar andere, von denen ich gehört habe, medial veranlagte Menschen, die Mörder aufspüren können.
Deshalb sind Sie doch hier, stimmt’s? Sie brauchen mich, um Jagd auf einen Mörder zu machen.«
    »Nicht auf einen gewöhnlichen Mörder, sondern auf einen Schattengänger. Ich habe es mit einem genmanipulierten Mörder mit Ausbildung bei den Sondereinheiten zu tun, der frei herumläuft, und ich muss ihn aufspüren und ihn augenblicklich eliminieren.« Kaden griff nach dem Topf für den Kaffee, schüttete den Rest weg und füllte den Topf mit

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