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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bekommt, bis ich diese Sache abgewickelt habe.« Er sprach die Worte mehr um seiner selbst willen als um ihretwillen laut aus.
    Er fühlte, wie sich ihr Körper anspannte. Ihre langen, nassen Wimpern flatterten und hoben sich, und als sie ihn ansah, waren ihre Augen so hell, dass sie zartviolett wirkten.
    »Es ist mein Ernst, Tansy, du bist aus dem Schneider. Du brauchst nur noch zu schlafen und dir keine Sorgen mehr wegen anderer Dinge zu machen.« Er strich mit seiner Hand über ihr Haar.
    Sie schloss die Augen wieder und entspannte sich unter seinen Händen.
    Kaden seufzte. Woher sollte er die Kraft nehmen, sie aufzugeben? Er hatte nie in solchen Kategorien gedacht – eine Frau an seiner Seite oder ein Zuhause. Er war mit acht Jahren zum Einzelgänger geworden, und so war es bis heute geblieben. All seine Freunde waren Schattengänger, Männer, die verstanden, was es hieß, anders zu sein. Sie waren Krieger, die vielleicht im falschen Jahrhundert geboren worden waren, Männer mit Ehrbegriffen, einem Moralkodex und einer Lebensführung, die allesamt als politisch unkorrekt angesehen wurden. Frauen sollten niemals mit Männern wie ihm zusammenleben,
und es stand ihm nicht zu, Ansprüche auf diese Frau geltend zu machen.
    Seine Finger rieben ihr seidiges Haar. Er wollte sie. Unbedingt. Diese Frau brachte Sonnenschein in seine Seele. Sie gab ihm seinen Glauben zurück. Seine Hoffnung. Und das Gefühl, dass eine Aussicht auf eine Zukunft bestand. Dass ein Zuhause und Kinder vielleicht doch möglich sein könnten. Er war in ihrem Inneren gewesen, und er kannte sie intimer, als ein Mann eine Frau nach fünfzig Jahren des Zusammenlebens kennen konnte. Er hatte dort Kraft und Entschlossenheit vorgefunden. Unabhängigkeit und Mitgefühl. Sie war so weich, wo er so hart war.
    Die Sonne stieg höher am Himmel, und er gestattete sich einzudösen, solange er Gelegenheit dazu hatte. Allzu viel Schlaf hatte er letzte Nacht nicht bekommen. Ihr Körper war eine zu große Versuchung, und er war ausgehungert und süchtig nach ihr gewesen, sowie er sie das erste Mal gekostet hatte. Soldat zu sein bedeutete, dass man dann schlief, wenn es sich machen ließ. Er erwachte davon, dass Tansy leise stöhnte, sich an ihm rieb und mit ihrer Hand sein Gesicht streifte.
    Von diesen Berührungen beim Aufwachen könnte er nie genug bekommen. Selbst dann nicht, wenn er eine Million Mal so erwacht wäre. Er umfasste ihre Hand und presste einen Kuss auf ihre Handfläche. »Fühlst du dich besser?«
    »Ja. Allerdings fürchte ich mich ein wenig davor, dich aus meinem Kopf herauszulassen. Ich bin nicht gut darin, die Stimmen von mir fernzuhalten.« Sie strich ihm das Haar aus der Stirn, und ihre Finger fuhren seine Narbe nach. »Ich werde es vermissen, dich berühren zu können. Ich berühre nie jemanden.«

    Sie glaubte nicht, dass sie jemals wieder in der Lage sein würde, jemanden zu berühren. Das hätte ihm für sie leidtun sollen. Stattdessen wollte er der Einzige sein, den sie berühren konnte. Er war ein selbstsüchtiger Mistkerl. Innerlich versetzte er sich einen Tritt.
    »Ich werde dir ein paar Übungen beibringen, die dir helfen werden, deine Abwehr gegen alles, was in deinen Geist vordringt, zu stärken.«
    Sie setzte sich auf. »Was für Übungen?«
    »Es gibt Dinge, die du tun kannst, Übungen, die dir helfen, Dinge herauszufiltern. Es ist so ähnlich wie Meditation.«
    »Das tue ich bereits. Es hat mir noch nie geholfen.«
    Kaden stand auf und zog sie mit sich. »Das wird dir helfen. Setz dich an den Tisch.«
    Sie sah ihm lange ins Gesicht, bevor sie seiner Aufforderung nachkam und sich ihm gegenüber an den Tisch setzte.
    Kaden erwies sich als durch und durch militärisch und sehr ernsthaft, als er ihr die mentalen Übungen zeigte, um einen Schutzwall in ihrem Innern zu errichten, Stein für Stein. Das war etwas ganz anderes als das simple mentale Bild einer Tür, die die Stimmen und Bilder in ihrem Kopf zurückhielt. Die Barriere musste errichtet und ihr zur zweiten Natur werden. Wenn sie ins Wanken geriet oder einen Fehler machte, schnauzte Kaden sie in einem Befehlston an wie ein Ausbildungsunteroffizier.
    »Davon, wie du mit mir umspringst, bekomme ich Kopfschmerzen«, sagte sie schließlich und sah ihn finster an. »Außerdem bin ich nicht deinem blöden Befehl unterstellt.«
    Er presste einen Moment die Lippen zusammen.
»Kopfschmerzen hast du bereits, das zählt also nicht. Diese Übungen funktionieren, und du musst sie auf die

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