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Magma

Magma

Titel: Magma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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gute diplomatische Beziehungen miteinander pflegen.«
    Ella schüttelte den Kopf. »An der Geschichte ist etwas faul. Das spüre ich bis in die Knochen. Im harmlosesten Fall hat es nur etwas mit Geld und Prestige zu tun. Was sonst noch dahintersteckt, darüber wage ich nicht mal nachzudenken. Ich für meinen Teil werde jedenfalls die Augen offen halten.«
    »Das kann nie schaden«, sagte der Admiral. »Dennoch sollten Sie nicht vergessen, dass sie als Team zusammenarbeiten müssen. Dort unten in elftausend Metern Tiefe ist jeder auf den anderen angewiesen. Sie müssen Ihren Kollegen vertrauen. Ihr Leben könnte davon abhängen. Darum würde ich vorschlagen, dass Sie sich wieder mit dem Professor versöhnen. Bis die
Shinkai
auf Tauchfahrt geht, bleiben ja noch zwei Tage Zeit.« Er richtete sich auf. »Sei es, wie es ist, wir sollten uns davon nicht den Abend verderben lassen. Gleich kommt das Dessert. Mohnsoufflé mit einem Spiegel aus tropischen Früchten. Ein Gedicht.« Seine Augen zwinkerten vergnügt. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Doch statt eines Küchengehilfen, der den Tisch abräumte, betrat Sergeant Watanabe mit versteinertem Gesicht den Raum. Zielstrebig eilte er zu seinem Vorgesetzten und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Admiral Johnson hörte sich die Meldung in aller Ruhe an, dann fragte er: »Haben Sie sich diese Anweisung authentifizieren lassen?«
    »Jawohl, Sir. Es besteht kein Zweifel an ihrer Echtheit.«
    »Verdammt!« Der Admiral legte seine Serviette beiseite und stand auf. Auf einmal war er wieder mit jedem Zentimeter Befehlshaber der Pazifikflotte.
    »Dr.Jordan, Mr.Esteban, der Abend ist leider zu Ende. Ich wurde soeben vom Hauptquartier in Kenntnis gesetzt, dass die Pazifikflotte auf DEFCON 4 gegangen ist.« An Watanabe gewandt fuhr er fort: »Alle wachhabenden Offiziere melden sich spätestens in einer halben Stunde bei Captain McNaught. Er wird ihnen die neuen Dienstpläne aushändigen.« Mit diesen Worten verließ er den Raum, um weitere Anweisungen zu geben.
    Ella wandte sich an Esteban. » DEFCON 4 , was bedeutet das?«
    » DEFCON steht für
Defence Condition
und beschreibt den Verteidigungsstatus der Armee im Falle eines Angriffs«, raunte er, während sie aufstanden und den großen Speisesaal betraten. Sämtliche Offiziere hatten sich bereits um ihren Admiral geschart.
    »Die Stufen reichen von fünf bis eins«, flüsterte Esteban. »Fünf gilt für Friedenszeiten und eins für den Fall eines nuklearen Angriffs. Vier bedeutet, dass sich das Militär in erhöhter Alarmbereitschaft befindet.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Ella. »Werden wir etwa angegriffen?«
    »Nicht zwingend«, erläuterte Esteban. »Es heißt lediglich, dass sie es mit einer Situation zu tun haben, die sie nicht einschätzen können.«
    Der Admiral hatte inzwischen seine Einsatzbesprechung abgeschlossen und war zu ihnen zurückgekehrt. »Bitte begleiten Sie mich zum NCTS «, sagte er. »Dort warten Neuigkeiten auf uns.« Und an Watanabe gewandt fügte er hinzu: »Und holen Sie Professor Martin aus seinem Zimmer.«

11
    D as Gebäude der
Naval Computer and Telecommunication Station
war ein sperriger Betonbau, der über so gut wie keine Fenster verfügte. Stattdessen thronten auf seinem Dach unzählige Antennen und Satellitenschüsseln, die wie Werkzeuge in den Himmel ragten. Umgeben von einer Betonmauer, einem doppelten Wall Stacheldraht und mehreren Flugabwehrgeschützen flößte die Anlage Respekt ein. Selbst einem Laien wie Ella war bewusst, dass es einen Grund gab, warum dieses Gebäude einen solch besonderen Schutz genoss. Hinter diesen Mauern befand sich das elektronische Nervenzentrum der Pazifikstreitkräfte, ihr Gehirn, wenn man so wollte. Ein Ziel allererster Güte, sollte es zu kriegerischen oder terroristischen Auseinandersetzungen kommen. Hier liefen sämtliche Informationen aus dem weltumspannenden Netzwerk von Sensoren, Satelliten und sonstigen elektronischen Fühlern zusammen. Die Daten wurden sichtbar gemacht, verglichen, bewertet und an die jeweiligen Flottenteile weitergeleitet.
    Als ihr Humvee sich den schweren Stahltoren näherte, meinte Ella ein Summen zu hören. Die Luft schien wärmer zu sein als im Camp, als würde sie von der Strahlung der Sendeanlagen aufgeheizt. Die Haare auf ihren Armen richteten sich auf, und sie spürte ein leichtes Kribbeln auf der Kopfhaut. Das Gefühl ließ nach, als die Schiebetore auseinanderglitten und sie ins Innere der Anlage fuhren. Bei einem

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