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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Reisetasche, ihr zu folgen.
    Nichts geschah, dafür kam aus dem roten Zimmer ein polterndes Geräusch. Linette winkte abermals. Wieder polterte es, doch von der Reisetasche war nicht mal ein Henkel zu sehen. Das war merkwürdig. Die Mädchen gingen nachsehen und stellten schnell fest, woran es lag. Die Tasche passte nicht durch die Tür.
    Verzweifelt nahm sie immer wieder Anlauf. Doch es nützte nichts, jedes Mal blieb sie im Türrahmen stecken. Was nicht weiter verwunderlich war, denn sie hatte die Größe eines mittleren Schlauchboots.
    Verlegen stöckelte Tante Linette zurück in die Diele und klatschte zweimal energisch in die Hände. Sofort wurden aus einer Tasche drei deutlich kleinere Gepäckteile. Eines nach dem anderen schwebte nun durch die Tür in den Garten, wo Tante Linettes Besen bereits wartete.
    Serpentina stand als Abschiedskomitee im Garten und Magnolia strich ihr ein letztes Mal über den Kopf. Dann stieg sie auf ihren Besen. Sie war sehr stolz auf Huckebein. Nur ihm war es zu verdanken, dass Jörna und sie im letzten Jahr aus den Fängen des Grafen gerettet wurden. Jörna war ebenfalls startklar. Die Koffer hängten sie über ihre Besen, die Rucksäcke saßen fest auf den Rücken.
    »Taschen, folgt mir!«, rief Linette. Augenblicklich umkreisten die Taschen sie, wie Satelliten die Erde. Magnolia wartete auf das Startzeichen, aber nichts geschah. Ungeduldig sah sie sich um. Warum saß ihre Tante nicht längst auf dem Besen?
    Die Antwort war ganz einfach. Es funktionierte nicht. Der enge Rock ließ nicht zu, dass Tante Linette ihr Bein hob, um auf den Besen zu steigen. Als sie es trotzdem versuchte, rutschte er hoch, bis über das Knie. Linettes Wangen überzog ein rosiger Hauch. Schnell ließ sie den Besen fallen und strich ihren Rock glatt. Magnolia und Jörna grinsten.
    »Ich wüsste nicht, was es da so dämlich zu grinsen gibt!«, schimpfte Linette, bevor sie sich würdevoll im Damensitz auf ihren Besen setzte. Dann startete sie Richtung Flughafen und die beiden Junghexen beeilten sich, ihr zu folgen.
    Als die ersten Flugzeuge in Sicht kamen, verließen die Hexen ihre Flughöhe und landeten schließlich zwischen den dichten Büschen, die am Zaun zum Flughafen wuchsen.
    Fasziniert beobachtete Magnolia das Rollfeld. Eine Maschine der Air France positionierte sich dort gerade zum Start.
    Abenteuerliches Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus. »Das wird cool!«, verkündete sie. »Ich werde mir einen Film nach dem anderen reinziehen. Du kannst meinetwegen am Fenster sitzen.« Sie sah Jörna großzügig an.
    Die guckte verlegen auf ihre Schuhspitzen. »Nicht nötig, ich guck da lieber nicht raus.«
    Neugierig sah Magnolia ihre Freundin an. »Hast du Schiss?«
    »Irgendwie schon …«, stammelte Jörna verlegen.
    »Vielleicht kann Tante Linette dir helfen. Einen Abwesenheits- oder Süße-Träume-Zauber.«
    Jörna zeigte ihr einen Vogel. »Spinnst du? Ich will doch von meinem ersten Atlantikflug etwas mitkriegen.«
    »Huuuuhhuuu!!« Es knackte im Gebüsch und Runa trat zwischen den Zweigen heraus. »Da seid ihr ja endlich. Fesch siehst du aus!« Das galt Linette.
    »Weshalb versteckst du dich im Gebüsch?«, fragte diese anstelle einer Begrüßung.
    »Ich verstecke mich nicht. Ich war nur kurz für kleine Mädchen.«
    Magnolia und Jörna rümpften die Nase.
    »Jetzt kommt! Ein Stück weiter gibt es einen Seiteneingang, den wir benutzen können.«
    Runa hatte recht, ein Fußweg führte direkt zum Abfertigungsterminal. Glücklicherweise stand dort auch ein Gepäckwagen bereit, sodass Linette damit aufhören konnte, ihre drei Koffer über den Boden schweben zu lassen.
    »Hast du die Bordkarten?«, wollte Magnolia wissen.
    Ihre Tante nickte. »Wo steht das Flugzeug?«
    »Wir müssen zuerst das Gepäck aufgeben und durch den Sicherheitscheck. Du kannst da nicht einsteigen wie in eine Straßenbahn«, erklärte Magnolia.
    »So«, schnaubte Linette und guckte verdrießlich auf die lange Menschenschlange, die sich vor den Schaltern gebildet hatte. »Ich habe keine Lust, mich in die langsamste Polonaise der Welt einzureihen!«, verkündete sie mit Nachdruck. »Wo müssen wir hin?«
    »Wir müssen zuerst das Gepäck aufgeben. Und dazu musst du dich wohl oder übel hier anstellen!«, meinte Magnolia.
    »Meinst du?« Spöttisch sah ihre Tante sie an. »Runa, meine Liebe, was hältst du vom Schleier des Vergessens? Ein kleiner Kurzzeitgedächtnisverlustzauber«, erklärte sie den Mädchen.
    »Ganz nach meinem

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