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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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jeder von uns einen Besen mitbringt. Möglicherweise versteht sie es falsch und ist beleidigt.«
    »Das nenne ich umsichtig«, lobte Runa und ließ unauffällig mit einem Wink ihres Zauberstabs vier lila Yogataschen entstehen, in denen die Besen bequem Platz fanden.
    Linette nickte zufrieden. »Sehr schön, meine Liebe.« Und an Magnolia gewandt: »Hast du die Adresse deiner Mutter griffbereit?«
    »Hab ich, aber wir brauchen sie nicht. Mama wollte uns abholen. Sie muss jeden Moment auftauchen.« Suchend sah Magnolia sich um. »Pünktlichkeit war noch nie ihre Stärke!«, sagte sie entschuldigend.
    »Und manchmal ist es sogar zu etwas gut. Das Wichtigste hätten wir nämlich beinahe vergessen.«
    Erstaunt sahen die Mädchen Linette an.
    »Wie steht es mit eurem Englisch?«
    »Äm, ja! Und bei dir?«, gab Magnolia die Frage an Jörna weiter.
    »Auch ja, danke«, druckste die herum.
    »Das habe ich mir gedacht«, murmelte Tante Linette. »Dann habe ich das Zeug ja nicht umsonst mitgeschleppt.« Verständnislos beobachteten Magnolia und Jörna, wie Tante Linette in ihrem Handgepäck kramte und triumphierend zwei englische Wörterbücher herauszog. Sie hatten die Größe einer Streichholzschachtel und waren dreimal so dick. Wortlos hielt sie den Mädchen die Bücher hin.
    Magnolia und Jörna tauschten einen schnellen Blick.
    »Tut mir leid, ich fürchte, dafür ist es jetzt zu spät«, sagte Magnolia. Ihre Tante konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass sie sich hier auf dem Flughafen in eine Ecke setzten und anfingen, englische Grammatik und Vokabeln zu büffeln.
    Tante Linette lächelte und ein langer Zahn schob sich von unten über ihre Oberlippe.
    »Zum Lernen ist es nie zu spät«, versicherte sie.
    Auch Runa lächelte milde. »Wie sonst wollt ihr den Gesprächen auf dem Kongress folgen und euch mit anderen Hexen austauschen?«, fragte sie.
    »Eben!« Linette händigte jedem Mädchen ein Deutsch/Englisch-, Englisch/Deutsch-Wörterbuch aus. »Dann fangt mal an!«
    »Das ist nicht dein Ernst!?«, empörte sich Magnolia. »Wir sollen jetzt wirklich noch darin lesen?«
    Missmutig blätterten die Mädchen in den Büchern. »Vollkommen sinnlos«, murmelte Jörna.
    Linette und Runa kicherten albern.
    »Ihr sollt nicht darin lesen, ihr sollt sie essen!«, erklärte Runa.
    »Essen???« Verwirrt sahen Magnolia und Jörna die beiden Hexen an.
    »Na los!« Aufmunternd führte Tante Linette ihre Hand zum Mund.
    »Guten Appetit!«, prustete Runa.
    »Ihr meint es wirklich ernst, oder?«
    Die beiden Hexen nickten.
    Jörna überwand sich als Erste. Sie schnüffelte an ihrem Buch und biss dann probehalber hinein. Es gab ein appetitlich knackendes Geräusch, wie von splitternder Schokolade.
    »Hmm, schmeckt lecker!«, sagte sie dann. »Los, probier auch mal.«
    Jetzt biss auch Magnolia in das kleine dicke Buch – und tatsächlich. Es schmeckte wie eines dieser leckeren Cremetörtchen aus der Werbung. Sie nahm noch einen Bissen und noch einen, es schmeckte sehr süß, wurde aber irgendwie nicht kleiner.
    Jörna hatte bereits die Hälfte ihres Wörterbuchs geschafft und hielt sich den Bauch. »Puh, macht das satt.«
    »Schwere Kost«, bestätigte Magnolia.
    »Es steckt ja auch jede Menge Wissen darin.« Tante Linette hielt ihnen eine Wasserflasche hin. »Vielleicht möchtet ihr einmal nachspülen?« Dankbar nahmen Magnolia und Jörna einen Schluck aus der Flasche. Und siehe da, es ging tatsächlich besser. Endlich würgten sie den letzten Bissen hinunter. »Mit Essen bin ich für ein Vierteljahr durch!«, verkündete Magnolia gerade, als das Brausen einsetzte. Sie fühlte, wie es in ihren Füßen zu kribbeln anfing und wie sich dieses Gefühl in ihrem Körper ausbreitete. Höher und höher stieg es, bis es ihren Kopf erreichte und ihn ganz ausfüllte. Magnolia wurde schwindelig und sie wäre sicher umgefallen, hätte Runa sie nicht blitzschnell festgehalten. Jörna erging es genauso.
    »Geht direkt ins Gehirn!«, bestätigte Runa.
    Dann ließ der Schwindel nach und augenblicklich setzte die Wirkung ein. Eine Lautsprecherstimme sagte auf Deutsch: »Die Passagiere des Lufthansafluges 2311 von Hartfort nach München bitte …«
    »Cool, oder?« Strahlend sahen sich die Mädchen an. »Obercool! Ich möchte das Gesicht von Frau Mümmel sehen, wenn sie meine nächste Englischarbeit korrigiert.«
    »Gibt es das auch für Mathe?«, erkundigte sich Jörna.
    »Langsam, langsam!« Tante Linette hob lachend die Hand. »Ganz so, wie ihr denkt, ist

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