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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Nichte eine Weile nachdenklich an, dann schnippte sie mit den Fingern. »Natürlich! Erinnert ihr euch noch? Magnolia hat den Beryll aufgesetzt, bevor sie ihn uns gebracht hat.«
    Die Watthexe nickte. Nun erinnerte sich auch Magnolia wieder an das unangenehme Gefühl, das sie beim Aufsetzen der Brille gespürt hatte.
    »Ich habe durch die Brille gesehen und deshalb war die Flasche der Falter für mich sichtbar«, stellte Magnolia erstaunt fest.
    »Wow!«, staunte Jörna. »Vielleicht findest du ab jetzt auch Goldtöpfe und andere Schätze.« Magnolia grinste.
    »Unwahrscheinlich. Die Flasche ist gefunden, damit hat die Brille ihre Schuldigkeit getan.« Tante Linette war sich da sehr sicher.
    »Gute Arbeit!«, lobte Pestilla noch einmal und tätschelte Magnolia unsanft den Rücken. Dann ließ sie die Flasche unter ihrem Umhang verschwinden.
    Alberich hatte das Geschehen stumm beobachtet. Sein Gesicht verriet nichts von seinen Gedanken, als sich die Hexen verabschiedeten und eilig die Höhle verließen.
    Erleichtert traten die fünf aus dem dunklen Berg. Es tat gut, das Tageslicht wiederzusehen und die Lungen mit frischer Luft zu füllen.Zumal diese Höhlenwanderung auch ein ganz anderes Ende hätte nehmen können.
    Ihre Augen hatten sich noch nicht an das morgendliche Zwielicht gewöhnt, da wurden sie auch schon von den wartenden Hexen umringt.
    »Habt ihr sie?«, fragten die Ratshexen fast andächtig.
    Pestilla machte ein trauriges Gesicht. Bloß um im nächsten Moment die Flasche unter ihrem Umhang herauszuziehen. »Tatatata!«, rief sie.
    »Juhuuuu! Jep! Zeig her!« Die Hexen waren außer sich vor Freude. Pestilla hielt ihnen die Flasche hin und jede durfte einmal einen Blick darauf werfen.
    »Entsetzlich«, murmelten sie, nachdem sie die Inschrift gelesen hatten.
    »Dann hat die magische Brille euch also den Weg gewiesen!« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Nun wurde die Sache unangenehm. Pestilla sah man deutlich an, dass sie lieber nicht mehr daran erinnert werden wollte.
    »So ungefähr«, murrte sie deshalb nur kurz. »Sagen wir, die magische Brille und ein wirklich fähiger Nachwuchs haben uns zum Erfolg geführt.« Nach diesen Worten stieg die Oberhexe auf ihren Besen und flog schnell davon.
    In einem Geschwader, das in seiner Formation einer Speerspitze glich, rauschten die Hexen über den morgendlichen Himmel.
    »Ist der Nöck informiert?«, fragte Pestilla, die den Tross anführte.
    »Er erwartet uns. Alles ist so, wie du es angeordnet hast«, antwortete eine der Wasserhexen.
    »Was geschieht jetzt mit der Flasche?«, wollte Magnolia von ihrer Tante wissen.
    »Nicht weit entfernt von Pestillas Schloss gibt es einen See, in dem ein Nöck lebt. Er wird uns helfen, die Flasche der Falter zu vernichten.«
    »Ein Nöck?« Magnolia war skeptisch. Konnte man einem Nöck denn trauen? Im Unterricht hatte sie gelernt, dass Wassermänner, und zu dieser Sorte gehörte ein Nöck ja wohl, unangenehme Burschen waren. Sie zogen spielende Kinder ins Wasser und bewahrten ihre Seelen unter alten Töpfen auf.
    »Glaubst du wirklich, dass man so einem Kerl trauen kann?«, fragte sie vorsichtshalber.
    Ihre Tante lächelte. »Ich denke schon. Ein paar Hexen werden den Nöck mit der Flasche der Falter begleiten. Er wird sie also gar nicht in die Finger bekommen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    »Und was geschieht weiter?«
    »Auf dem Grunde des Sees befindet sich ein Portal, das in die Unterwelt führt. Der Nöck wird es für uns öffnen und dann heißt es: Auf Nimmerwiedersehen, Falter des Lichts!« Linette lächelte grimmig. »Von dort führt kein Weg zurück.«
    Der Morgendunst hing noch in zarten Schleiern über dem großen See, als die Hexen an seinem Ufer landeten.
    Eine Hexe in einem knöchellangen Kleid stieg in den See und steckte ihren Kopf unter Wasser. Blubbernd stiegen die Luftblasen auf, als sie den Nöck heranrief.
    »Pumput, Pumput!«
    Die Hexen am Ufer nahmen diesen Ruf nur als dumpfes Gurgeln wahr. Dann tauchte der Kopf der Wasserhexe wieder auf und sie stapfte zurück an Land. Eine Welle bewegte sich schäumend auf das Ufer zu. Es planschte und der Nöck steckte vor ihnen seinen breiten, schuppigen Kopf aus dem Wasser.
    Magnolia trat einen Schritt zurück. Trotz Hexenkongress, Kugelblitzen und fliegenden Besen hatte sie sich immer noch nicht daran gewöhnt, magischen Wesen in der freien Natur zu begegnen.
    Der Wassermann, der vor ihr seinen Kopf aus dem Wasser streckte,erinnerte sie

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