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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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stolz. »Da drinnen sind sie verschwunden.«
    »In dem Dolmen?«, fragte Linette erstaunt. »Ich wusste nicht, dass er einen Zugang zum Berg hat.«
    »Hat er auch nicht«, bestätigte Lemtram auf ihrem Rücken.
    »Bist du sicher, dass ihre Spuren dorthin führen?«
    Elon ging noch einmal in die Hocke und peilte dicht über dem Boden den Dolmen an, dann nickte er. »Kein Zweifel. Sie sind darin verschwunden.«
    »Wenn wir die Rucksäcke doch wenigstens für fünf Minuten in die Ecke stellen könnten«, raunte Runa Linette zu, während sie hinter Elon und Jacko über die Wiese eilten und sich bemühten, den Anschluss nicht zu verlieren.
    Als sie den Dolmen schließlich erreichten, stellten sie fest, dass der Elf recht und Lemtram sich geirrt hatte. In der hintersten Ecke direkt neben einer Steinstele klaffte ein rechteckiges Loch im felsigen Boden, und eine altersschwache Leiter führte hinunter in den Berg. Entschlossen nahm Linette ihren Rucksack ab. »Bei allem Respekt«, sagte sie. »Aber an diesem Ding müsst ihr schon alleine runterklettern.«
    Lemtram, Kerlvin und die zwei anderen murrten zwar, stiegen dann aber doch aus ihren Tragegurten. Sie reckten sich und machten ein paar Kniebeugen, die ihren Gelenken schauerliche Geräusche entlockten.
    »Wir sind heute besonders knackig!«, fand Kerlvin und blinzelte vielsagend in die Runde.
    »Allerdings!«, grunzte Linette und verschwand vor dem Zwerg auf der Leiter. Einer nach dem anderen stieg in das Loch. Sie gelangten in einen niedrigen Tunnel, in dem sie sich nur gebeugt fortbewegen konnten. Runa und Linette taten die Rücken weh, und sie waren glücklich, als der niedrige Gang in einen ausgewachsenen Stollen mündete. Unschlüssig blieben die Zwerge stehen. Sie hatten die Wahl zwischen drei weiterenGängen, von denen einer mit einem weißen Kreidezeichen markiert war, das mit ein wenig Fantasie an eine Spitzhacke erinnerte.
    »Aaaah!« Über die Gesichter der Höhlenläufer huschte ein Lachen. Sie schnüffelten, und plötzlich wurde selbst Jacko hellwach. »Jaaaa!«, rief er und schwenkte seine Laterne so übermütig, dass sie zu erlöschen drohte.
    »Was ist, habt ihr die Kinder gefunden?«, rief Linette und schloss aufgeregt zu ihnen auf.
    »Nein«, antwortete Jacko zerknirscht.
    »Aber wir haben eine Erz-Ader entdeckt, wie man unschwer an diesem Zeichen erkennt«, erklärte Lump. »Einer unserer Urahnen hat diesen Stollen markiert. Ein großer Teil des Berges ist noch unerforscht.«
    Runa sah die Zwerge böse an. »Dann merkt euch die Stelle und marschiert weiter! Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Sie sprach Linette aus der Seele.
    Die Zwerge guckten bei diesen Worten zwar beschämt zu Boden, aber Linette sah aus den Augenwinkeln, wie sie trotzdem immer wieder ihre Hände über die feuchten Wände gleiten ließen und die Finger danach probehalber in den Mund steckten. Sie waren eben immer auf der Suche nach Schätzen. Elon dagegen erwies sich als richtiger Glücksgriff. Er war freundlich, vorausschauend und unermüdlich. Allein ihm war es zu verdanken, dass sie sich im Labyrinth des Berges nicht verliefen und immer wieder Spuren der Kinder fanden. Kurz vor der nächsten Biegung hob Jacko plötzlich warnend die Hand. Eine Gestalt kauerte am Boden und starrte ihnen feindlich entgegen.
    »Es ist Milauro!«, stellte Linette fest und sah Runa fragend an.
    »Was guckst du so komisch? Ich habe auch keine Ahnung, warum er dort herumlungert«, verteidigte die sich.
    »Dann frag ihn! Schließlich ist er doch dein Schoßhündchen.«
    »Schoßhündchen? Pah!« Trotzdem machte Runa ein paar Schritte auf Milauro zu. »Wartest du auf uns?«, fragte sie.
    Der Unterirdische knurrte etwas Unverständliches, und Runa fragte noch einmal nach.
    Wieder brachte Milauro nicht mehr als ein unwilliges Knurren heraus. Linette konnte sich sehr gut vorstellen, wie unangenehm es für die Hexenschüler sein musste, ihn als Begleitung zu haben.
    »Ich habe sie gefunden«, knarrte er schließlich halbwegs verständlich.
    Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe.
    »Du hast was? Wo sind sie? Und woher wusstest du, dass du uns hier treffen würdest?«, schnatterten jetzt alle durcheinander. Milauro stand langsam auf. Aber Linette traute ihm nicht. Automatisch tastete sie nach ihrem Zauberstab.
    »Sie gefunden. In einer Zisterne. Ihr macht Lärm wie hundert Klopfer.«
    Im ersten Moment wusste Linette nicht, was sie von diesen seltsamen Sätzen halten sollte, dann verstand sie, dass er

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