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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Rücken schnallen ließen und verflixt an das Rettungsgeschirr von Höhenrettern erinnerten.
    »Falls ihnen die Beine müde werden«, erklärte Jacko und legte sich selbst ebenfalls eine solche Tragevorrichtung um.
    »Das ist nicht dein Ernst, oder?«, flüsterte Linette. »Bist du sicher, dass sie nicht auch noch blind und taub sind?«
    »Natürlich!«, gab Jacko ärgerlich zurück. »Du musst mit ihnen nur etwas lauter sprechen.« Dann klatschte er in die Hände, gab Kerlvin einen sanften Stoß, und schon setzte sich der Suchtrupp in Bewegung. Die ersten hundert Meter kamen sie gut voran. Doch bereits an der steinernen Brücke fingen Kobelbert und Lemtram an zu schwächeln und mussten in die Rucksäcke steigen. Als sie den Kreuzweg erreichten, trugen bereits alle einen Höhlenläufer huckepack. Was allerdings weniger schlimm war, als Linette befürchtet hatte, denn die Zwerge hatten kaum Gewicht. Dafür unterhielten sie sich in einer Lautstärke miteinander, die Steine zum Leben erwecken könnte.
    Die ersten Strahlen der frühen Sonne trafen noch nicht auf den Waldboden, als Elon die Suche auch schon wieder aufnahm. Er ging in die Knie, drehte sich rundherum und versuchte, sich von dem Protest auf seinem Rücken nicht ablenken zu lassen. Als Lump ihm dann aber seine Spitzhacke zwischen die Rippen stieß, wurde es Elon zu bunt. Wütend riss er sich die Tragevorrichtung von den Schultern und drohte dem Höhlenläufer mit ausgestrecktem Finger. »Pass mal auf, du Gnom! Wenn du den Sonnenaufgang noch bei bester Gesundheit erleben willst, dann hör auf, mich mit deiner Spitzhacke zu schlagen, verstanden?«
    »Willst du mir etwa Vorschriften machen, Elf?«, empörte sich der alte Zwerg seinerseits. »Mir wird schlecht, wenn du dich wie ein Irrwisch im Kreis drehst, und ich habe einen verdammt schwachen Magen! Also fordere dein Glück nicht heraus«, fügte er grimmig lächelnd hinzu.
    Damit der Streit die Suche nicht belastete, tauschten Jacko und Elon kurzerhand die Zwerge auf ihren Rücken. Elon ging erneut in die Hocke und hatte bald gefunden, wonach er suchte. Er sah sich um und deutete dann geradeaus. »Sie sind in diese Richtung weitergegangen. Einer von ihnen ging voran, und die anderen sind ihm gefolgt.«
    »Magnolia«, meinte Runa nachdenklich. »Milauro erwähnte, dass sie die Gruppe angeführt hat.« Die beiden Hexen sahen sich an.
    »Wenn sie die Gruppe angeführt hat, muss sie gewusst haben, wo es langgeht«, sagte Linette erstaunt.
    Runa schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Es sei denn   …« Mitten im Satz brach die Watthexe ab.
    Aber Linette wusste auch so, was ihre Freundin sagen wollte. »Wenn du denkst, was ich denke, dann   … dann   …« Die Furcht stand Linette ins Gesicht geschrieben.
    »Das wäre nur eine Möglichkeit«, versuchte Runa, sie zu beruhigen. »Es kann tausend andere Gründe dafür geben, dass sie den Weg kannte. Sie muss nicht zwangsläufig unter seinem Einfluss stehen. Ist dir in den letzten Tagen denn etwas Ungewöhnliches an ihr aufgefallen?«
    Linette ließ sich Magnolias Verhalten noch einmal durch den Kopf gehen. »Nein, irgendwie war sie sehr normal.«
    »Da muss ich dir aber widersprechen«, sagte Jeppe energisch. »Ichfand sie gerade in den letzten Tagen irgendwie seltsam. Natürlich ist sie immer etwas seltsam, aber in den letzten Tagen war sie eben noch seltsamer als sonst. Manchmal hatte ich den Eindruck, sie wollte etwas sagen, was sie dann doch lieber verschluckt hat.«
    Jetzt wurde Linette hellhörig. »Sie hat Worte verschluckt?«
    Der Kobold nickte. »Und da war dieser seltsame Geruch   …«
    Linette wusste, wovon er sprach. »Sie sagte, er käme von ihrem Parfüm, das sie sich selbst zusammengemischt hat.«
    Runa schnaubte grimmig. »Ich sage nur Affodill, meine Liebe.«
    Es fiel Linette wie Schuppen von den Augen. »Er hat Magnolia dazu benutzt, ihre Freunde in die Falle zu locken«, murmelte sie ungläubig.
    Rundherum herrschte betretenes Schweigen.
    Nur Jacko dachte bereits einen Schritt weiter: »Wenn das stimmt, dann müssen wir damit rechnen, dass ihre Freunde jetzt ebenfalls unter seinem Kommando stehen. Und das könnte gefährlich werden.«
    Linette nickte. »Er wird ganz sicher nicht zögern, sie gegen uns aufzuhetzen.«
    »Du hast recht. Wenn er sie erst mit dem Brot der lebenden Toten gefüttert hat, wird das kein Problem mehr sein«, stimmte Runa ihr zu.
    Elon sah zweifelnd von einem zum anderen. »Ihr meint, sie werden zu einer Horde hirnloser

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