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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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lediglich auf ihre durcheinandergerufenen Fragen geantwortet hatte.
    »Kannst du uns zu ihnen bringen?«
    Milauro sah sie aus unergründlichen Augen an. »Sicher!«, sagte er und verschwand ohne ein weiteres Wort in einem der vielen Gänge.

Achtundzwanzigstes Kapitel
Die Mauern des Bösen

    Konrads Magen knurrte unablässig und machte alle anderen verrückt.
    »Hör doch mal auf damit!«, verlangte Nemo.
    »Wie denn? Ich hab ein riesiges Loch im Bauch, und wenn ich nicht gleich etwas zu essen bekomme   …«
    »Dass du überhaupt an Essen denken kannst!«, beschwerte sich Ronda mit dünner Stimme. »Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, was gleich mit uns passiert.«
    »So? Was passiert denn gleich?«, fragte Konrad angriffslustig, und die anderen starrten ihn böse an.
    »Wir sind sieben Mann! Na ja, drei Männer und vier Mädchen«, räumte er ein. »Aber ich glaube trotzdem, dass wir uns wehren können. Und mal im Ernst. Wir wissen doch wirklich nicht, was der Typ mit uns vorhat.«
    Jörna verdrehte die Augen. »Du bist so naiv, da könnten einem glatt die Tränen kommen«, höhnte sie. »Was meinst du wohl   …«
    Weiter kam sie nicht, denn im selben Moment wurde ein Schlüssel im Schloss herumgedreht, und die Tür öffnete sich quietschend. Magnolias Herz fing bedenklich an zu klopfen. Flankiert von zwei Trollen erschien Goldemar in der Türöffnung. Die Trolle blickten grimmig in die Runde und ließen keinen Zweifel daran, dass jeder Fluchtversuch kläglich scheitern würde.
    Es war zwar nicht der richtige Zeitpunkt, trotzdem stellte Magnolia wieder einmal fest, wie hässlich Trolle waren. Diese beiden Exemplare trugen Lederschürzen und sahen damit aus wie Henkersknechte. Ihre verschränkten, behaarten Oberarme waren dick wie Elefantenbeine, und sie glotzten so stumpfsinnig, dass man sich zwangsläufig fragen musste, ob da oben jemand zu Hause war.
    Goldemar händigte jedem aus der Gruppe einen schwarzen Sack aus, den sie sich über den Kopf ziehen sollten. Dann schubste er sie grob in eine Reihe. »Stellt euch hintereinander auf und legt die rechte Hand auf die Schulter eures Vordermanns!«, bellte er mit so viel Nachdruck, dass die Glöckchen an seiner Kappe klingelten. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wie verlangt aufgestellt hatten. An den langen glatten Haaren, die ihr auf die Hand fielen, erkannte Magnolia, dass Eugenie vor ihr ging. Man hörte ein leises klirrendes Rasseln, und Magnolia vermutete, dass Goldemar den ersten von ihnen an die Kette gelegt hatte.
    »Kommt jetzt!«, sagte der Gnom. »Der Meister erwartet euch.« Ein Ruck ging durch die Gruppe, und sie folgte Goldemar hinaus in das Labyrinth der Gänge.
    Obwohl sie nichts sehen konnte, versuchte Magnolia, sich zu orientieren. Wenn sie nicht alles täuschte, gingen sie nach Osten. »Zieht die Köpfe ein!«, rief Goldemar, und Nemo stöhnte im selben Moment auf. Scheinbar war er der Erste in der Reihe. In gebeugter Haltung gingen sie weiter.
    »Stufen!«, rief Goldemar. Und sie tasteten sich eine steile Treppe hinunter. Bald hatte Magnolia jegliche Orientierung verloren. Sie konnte nicht einmal mehr sagen, ob sie sich vor- oder zurückbewegten.
    »Hat jemand eine Ahnung, wo wir sind?«, fragte sie in der Räubersprache. »Neilewein«, brummten die anderen, und als wäre das ein Weckruf gewesen, flüsterten nun alle durcheinander.
    Es war Konrad, der den Anstoß gab. »Wir müssen etwas unternehmen. Hat jemand eine Idee?« Er beherrschte die Räubersprache wiekein Zweiter. Einen Moment schwiegen die anderen, dann sagte Magnolia zögernd: »Helewex-elewen-schulewuss?«
    »Hat bei Milauro auch geklappt!«, bestätigte Jörna blitzschnell in ihrer neuen Lieblingssprache.
    »Ja, aber damals konnten wir sehen!«, entgegnete Nemo.
    »Schnauze!«, blaffte Goldemar und ruckte so heftig an der Kette, dass Nemo ins Stolpern geriet.
    »Dann versuchen wir es eben blind«, flüsterte Jörna noch immer in Räubersprache.
    »Wo genau sind sie?«, fragte Ronda und meinte damit Goldemar und die Trolle.
    »Goldemar geht vorne«, antwortete Nemo.
    »Du sollst das Maul halten!«   – Ruck.
    »Neben mir geht ein Troll. Ich kann ihn riechen«, sagte Eugenie.
    »Und ich bin Letzter, aber hinter mir schlurft was«, flüsterte Konrad.
    »Zwei auf einen!«, wisperte Magnolia. »Konzentriert euch.« Vor ihrem geistigen Auge sah Magnolia die Reihe vor sich. An der Spitze ging Nemo, dann Ronda. Danach kamen Eugenie und sie selbst. Hinter ihr ging

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