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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Ofenbank lagen.
    »Was machen wir jetzt mit ihr?«, fragte Magnolia ratlos.
    »Sie muss auf jeden Fall weg!« Jeppe sah die kleine Ziege an wie ein lästiges Insekt. »Und zwar so weit wie möglich, damit ihr mit der Sache nicht in Verbindung gebracht werdet.«
    »Sicher, aber wohin? Wir können sie unmöglich sich selbst überlassen. Sie ist absolut hilflos, sie würde   …«
    »Ich nehme sie zu uns auf den Hof«, sagte Jörna entschlossen. »Wurmstadt ist weit genug entfernt, das passt schon.«
    Überrascht sah Magnolia ihre Freundin an. »Wenn deine Mutter nichts dagegen hat?«
    Jörna lachte. »Bestimmt nicht. Sie ist ungeheuer tierlieb, und wir brauchen ihr ja nicht zu erzählen, wie wir an das kleine Ding gekommen sind.«
    Also musste das Zicklein noch einmal zurück in den Sack. Jörna steckte es genau wie Magnolia unter ihre Jacke, dann gingen sie gemeinsam in den Garten, und Jörna stieg auf ihren Besen.
    »Pass auf dich auf«, murmelte Magnolia.
    Jörna nickte. »Nach oben hinaus und nirgends an!«, rief sie und war im nächsten Moment zwischen den Bäumen verschwunden.
    Jeppe verabschiedete sich ebenfalls. »Ich muss auch weiter«, sagte er. »Richte deiner Tante aus, dass ich morgen gerne wieder vorbeischaue. Wenn sie Hilfe bei der Flachsbestimmung braucht, kann sie auf mich zählen.«
    Magnolia sah den Kobold erstaunt an. »Du hilfst bei der Flachsbestimmung? So hilfsbereit kenne ich dich ja gar nicht! Machst du das für umsonst?«
    »Natürlich!«
    Magnolia runzelte ungläubig die Stirn.
    »Fast.«
    Jetzt wurde sie allerdings hellhörig. »Was heißt fast?«
    »Ich arbeite für ein Ei und ein Butterbrot.«
    »Kobolde arbeiten nicht für ein Ei und ein Butterbrot. Kobolde arbeiten nur für blankes Gold.« Magnolia ging ein Licht auf. »Sie hat dir etwas von ihrem Flachs versprochen!«
    »Einen winzigen Stängel, und den habe ich mir redlich verdient.« Und bevor Magnolia etwas erwidern konnte, hüpfte der Kobold an ihr vorbei und durch den dunklen Garten davon.
    »Ich hätte für meine Hilfe auch gern ein paar Stängel Goldflachs«, murrte Magnolia. Das mickrige Taschengeld, das ihre Tante ihr zahlte, reichte hinten und vorne nicht. Sie nahm sich vor, das Thema Geld bei Gelegenheit einmal anzusprechen. Denn schließlich half sie ihrer Tante wesentlich öfter als der Kobold.
    Grübelnd ging sie zurück ins Haus und setzte sich mürrisch mit ihren Mathe-Hausaufgaben an den Tisch. Sie konnte es sich nicht leisten, schon wieder abzuschreiben. Denn spätestens in der nächsten Mathearbeit müsste sie die Aufgaben alleine lösen.
    Magnolia war noch nicht besonders weit gekommen, da polterte es im Schrank, und ihre Tante stieg ächzend heraus. Händereibend betrat sie das Wohnzimmer. »Wie schön, endlich in eine warme Stube zu kommen«, begrüßte sie ihre Nichte. »Der alte Brohmer ist geizig wie ein Schotte. Zwei armselige Holzscheite sind alles, was er sich abends im Kamin genehmigt. Meine Finger sind schon ganz steif gefroren, und meine Füße kommen mir wie zwei Polareisschollen vor.«
    Magnolia schob die Hausaufgaben freudig zur Seite. Wenn das kein Wink des Schicksals war. Dann würde sie die restlichen Aufgaben ebendoch morgen früh von Birte abschreiben. Sie zog den alten Ohrensessel ihrer Tante dichter an den Kamin und legte noch ein Holzscheit nach. »Setz dich, Tantchen, und trink einen großen Becher Tee«, flötete sie, bevor ihrer Tante das Mathebuch auf dem Tisch doch noch auffiel.
    »Gutes Kind.« Linette ließ sich dankbar in den Sessel plumpsen. »Du hast doch hoffentlich keine unangenehmen Nachrichten in der Hinterhand?«, fragte sie nach einer Weile argwöhnisch.
    Magnolia fühlte sich ertappt. Trotzdem war sie fest entschlossen, nichts von der schwarzen Ziege zu erzählen. »He, sei nicht so misstrauisch«, protestierte sie und fragte schnell: »Wie geht es Brohmer? Jeppe hat erzählt, dass er von der Leiter gefallen ist.«
    Ihre Tante krauste traurig die Stirn. »Das stimmt. Der alte Heinzel kann von Glück sagen, dass er überhaupt noch am Leben ist. Jeder andere in seinem Alter hätte sich vermutlich den Hals gebrochen. Er wollte eine Gruppe Feuermännchen von seinem Dach vertreiben. Lästige Biester! Wenn sie wütend werden, verwandeln sich diese Winzlinge in null Komma nichts in lebendige Fackeln.«
    »Konntest du ihm helfen?«, fragte Magnolia, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    »Sicher! Ich wäre eine schlechte Heilerin, wenn ich nicht ein paar gebrochene Rippen und eine

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