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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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die denn her?«, fragte Jeppe und alle Angriffslust war aus seiner Stimme verschwunden.
    »Wir haben sie gefunden«, antwortete Magnolia trotzig. Jeppe stemmte die Hände in die Hüften und richtete sich zu seiner vollen Koboldgröße auf. »So, gefunden, dass ich nicht lache! Ihr habt sie gestohlen, und zwar von jemandem, den man nicht bestehlen sollte, wenn man eines natürlichen Todes sterben möchte.«
    Die Mädchen schluckten. »Woher willst du das wissen?«, versuchte Jörna, ihm zu widersprechen. Doch Jeppe ließ sie nicht einmal ausreden.»Woher ich das weiß? Ganz einfach, ich bin nicht blöd! Es gibt nur eine Handvoll Gestalten, die von Zeit zu Zeit eine schwarze Ziege brauchen. Und die sind so was von schwarzmagisch, das einem angst und bange wird.« Der Kobold fasste sich an den Kopf. »Ihr könnt die Ziege nicht behalten. Sie muss weg, und zwar, bevor diese Leute spitzkriegen, wer sie ihnen gestohlen hat.«
    Unsicher sahen sich die Mädchen an. »Tante Linette wird wissen, was das Beste für die kleine Ziege ist«, sagte Magnolia.
    »Tante Linette, Tante Linette, lass deine Tante aus dem Spiel. Für sie ist es genauso gefährlich wie für alle anderen auch.«
    Das Zicklein blökte. »Es hat Hunger!«, erklärte Magnolia. »Wo ist Tante Linette denn nun?«
    Jeppe stöhnte. »Sie wurde nach Hackpüffel gerufen. Der alte Brohmer ist von der Leiter gefallen und hat sich vermutlich ein paar Rippen gebrochen.«
    »Ausgerechnet heute!«, stöhnte Magnolia. »Okay, wir geben der kleinen Ziege zuerst etwas Milch und sehen dann weiter. Tante Linette hat immer ein paar Flaschen für mutterlose Kälber herumstehen.« Magnolia lief ins rote Zimmer, den Raum, in dem Tante Linette praktizierte, und schaute in sämtlichen Schränken nach. Glücklicherweise wurde sie fündig. Mit Flasche und Sauger flitzte sie zurück in die Küche, wo Jörna bereits die Milch aufwärmte. Sie füllten das lauwarme Getränk in das Fläschchen, dann setzte Magnolia sich auf den Boden und lockte das Zicklein mit leiser Stimme zu sich heran. Lange brauchte die Hexe nicht zu warten. Das junge Tier stakste unbeholfen auf sie zu und sog gierig an der Flasche.
    »Ist das nicht süß?«, flüsterte Magnolia ganz hingerissen, und Jörna nickte.
    Nachdem der erste Hunger gestillt war, legten die Mädchen das Tier behutsam in Serpentinas Korb neben dem Ofen. Sofort fielen der kleinen Ziege die Augen zu, und sie schlief erschöpft ein.
    »So, und jetzt sagt schon, wem ihr das Zicklein abgenommen habt«, verlangte Jeppe.
    Die Mädchen tauschten noch einmal einen Blick, dann holte Magnolia Luft und sagte: »Milauro.«
    Jeppe fuhr sich durch die Haare. »Oje«, murmelte er.
    »Die schwarze Gondel hat unter der Brücke angelegt, die nach Rauschwald führt. Und wir hatten ausgerechnet dort unsere Besen versteckt«, erklärte Jörna.
    »Am helllichten Tag? Das ist wirklich seltsam«, wunderte sich Jeppe. Die Mädchen nickten. »Und Milauro?«
    »Der war nicht da«, antwortete Jörna.
    »Es war nicht das erste Mal, dass ich die Gondel an einem ungewöhnlichen Ort gesehen habe«, sagte Magnolia plötzlich. Erstaunt sahen Jörna und Jeppe sie an.
    »Erinnerst du dich an die Sturmnacht auf Runas Hallig?«
    »Sicher.«
    »In dieser Nacht hat sie direkt vor Runas Haus angelegt.«
    Jetzt waren Jörna und Jeppe ehrlich verblüfft. »Unmöglich«, sagte Jörna. »Die Gondel kann nicht über das Meer fahren. Du musst dich getäuscht haben.«
    Aber Magnolia schüttelte den Kopf. »Ich habe Runa und Milauro gesehen, wie sie sich unterhalten haben.«
    »Er kann sprechen? Das ist nicht dein Ernst«, spottete Jörna.
    »Ich schwöre es beim Wackelzahn meiner Tante.« Lachend hielt Magnolia zwei Finger in die Luft. »Ich habe sie eine ganze Weile beobachtet.«
    Jörna pfiff durch die Zähne. »Das ist schon krass. Niemand, den ich kenne, würde sich mit Unterirdischen einlassen. Meine Mutter kann überhaupt nicht verstehen, weshalb man einem von ihnen erlaubt, Schüler zum Unterricht zu chauffieren. In Österreich wäre das nicht möglich, hat sie gesagt.«
    »Die Zwerge lassen ihn nicht aus den Augen«, sagte Jeppe. »Trotzdem kann ich nicht glauben, dass Runa und Milauro irgendetwas miteinander zu tun haben sollen.«
    Das Zicklein war nach seinem kleinen Schläfchen wieder bei Kräften und machte sich nun daran, den Raum zu erkunden. Es knabberte an den Holzscheiten neben dem Ofen und probierte etwas von Tante Linettes Beinwell, dessen Wurzeln zum Trocknen auf der

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