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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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brauchst mir dafür kein Geld zu geben. Das bin ich dir schuldig. Es wird noch ein bisschen dauern, aber dann gehört es dir. Die Herstellung ist kompliziert, und ich habe die letzte Zutat gerade erst erhalten.«
    Magnolia lächelte ein wenig angestrengt. »Okay, dann sage ich schon mal Danke!« Sie versuchte einen Scherz. »Dafür trenne ich mich gern hin und wieder von ein paar Haaren.«
    Meister Schnuck wurde schlagartig ernst. »Das wird nie mehr nötig sein!«, versicherte er.
    Am nächsten Tag war Leander nicht in der Schule. Er schrieb ihr am Morgen eine SMS , dass er Elon abholen würde, und wollte wissen, ob es bei ihrer Verabredung am Abend bliebe.
    Sicher , schrieb Magnolia zurück. Ich bin auf jeden Fall da. Schließlich geht es um die Verabschiedung der drei Spinnerinnen. Und selbst wenn ich nicht wollte, würde mich Tante Linette dorthin schleifen.
    Darauf schrieb Leander: Hoffe doch sehr, dass du willst! Als Antwort schickte Magnolia ihm ein ☺ .
    Nachdem sie die SMS abgeschickt hatte, rief sie Jörna an, um ihr zu erzählen, dass Leander Elon abholte. Aber Jörna wusste wie immer bereits Bescheid.
    »Stell dir vor, Elon hat vorhin angerufen! Wir sehen uns heute Abend bei der Verabschiedung der Spinnerinnen in Hackpüffel. Ich bin so wahnsinnig aufgeregt, dass sicher noch irgendein Unglück geschieht.«
    »Quatsch! Komm am besten vorher zu mir, dann kann ich ein Auge auf dich haben«, lachte Magnolia. »Wir können uns in aller Ruhe fertigmachen und zusammen hingehen. Es wird sowieso wahnsinnig voll werden. Ronda hat mir erzählt, dass Nemo, Eugenie und Konrad auch kommen.«
    Magnolia hörte, wie Jörna genervt Luft holte. »Solange sie sich nicht in der kindischen Räubersprache unterhalten, ist mir das ziemlich egal.«
    Als Magnolia an diesem Nachmittag von der Schule nach Hause kam, wartete zum ersten Mal keine Schlange von Flachsbesitzern vor Tante Linettes Garten. Die Wohnwagen der drei Spinnerinnen standen zwar noch an Ort und Stelle. Von ihnen selbst war jedoch nicht der winzigste Kopftuchzipfel zu entdecken.
    »Sie schlafen«, erklärte Tante Linette, als sich Magnolia zwei Minuten später zu ihr an den Tisch setzte. »Und ich werde genau dasselbe tun, wenn ich mit dieser verflixten Arbeit fertig bin. Es wird eine fantastische und vor allem lange Nacht, wenn uns nicht in letzter Minute ein Troll in die Suppe spuckt! Apropos Suppe. Hast du Hunger?«
    Magnolia grinste. »Wenn noch kein Troll hineingespuckt hat, schon.«
    Ihre Tante lächelte grimmig zurück. Sie war gerade dabei, die kleinen Kräutersträußchen auf ihrem dunkelgrünen Festumhang mit Goldfäden auszubessern.
    »Sei unbesorgt. Es gibt keine Suppe. Der Umhang muss bis nachher fertig sein, und die Goldfäden lassen sich verflixt schwer vernähen.«
    »Sind das Fäden aus dem versponnenen Flachs?«, wollte Magnolia wissen. Ihre Tante nickte und beugte sich so dicht über ihre Arbeit, dass ihre Nasenspitze beinah den Umhang berührte.
    »Warum zauberst du nicht ein bisschen, dann geht es schneller?«
    »Stör mich nicht dauernd!«, blaffte Linette. »Zauberei hilft hier nicht weiter. Der Goldflachs lässt sich nur per Hand verarbeiten.« Man sah deutlich, dass ihr die Arbeit keinen Spaß machte.
    »Im Ofen ist übrigens eine Pizza für dich. Verflucht!« Linette lutschte geräuschvoll an ihrem Zeigefinger. »Es hat schon seinen Grund, weshalb ich keine Gewandhexe, sondern eine Kräuterhexe geworden bin.«
    Ungläubig starrte Magnolia ihre Tante an. »Du hast Pizza gekauft?«
    Linette bekam rote Ohren. Sie hielt absolut nichts von Fast Food und Fertiggerichten. »Ausnahmsweise. Du siehst doch hoffentlich, wie beschäftigt ich bin.«
    Magnolia war begeistert. Schnell holte sie die Pizza aus dem Ofen und setzte sich damit an den Tisch. »Mmm, lecker! Willst du mal probieren?«
    Energisch winkte ihre Tante ab. »Ich kann bis heute Abend warten. Bin gespannt, was Kerbelkraut auf die Tische bringt.«
    Magnolia zog den Käse mit den Zähnen in die Länge. »Ich freue mich schon auf das Fest«, nuschelte sie mit vollem Mund.
    Linette lächelte grimmig. »Dann kommen Leander und Elon also auch?«
    »Woher weißt du, dass Elon dabei ist?«
    »Die Buschtrommeln funktionieren tadellos«, antwortete Linette und biss den letzten Goldfaden ab. »Fertig!«, sagte sie zufrieden. »Ich mache es jetzt wie die drei Schwestern. Ich lege mich aufs Ohr und würde dir raten, das Gleiche zu tun.«
    »Aus dem Alter bin ich raus«, behauptete Magnolia.

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