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Magyria 02 - Die Seele des Schattens

Titel: Magyria 02 - Die Seele des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Klassen
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Verletzte aufstand.
    »Komm, rasch. Wir sind nicht unverwundbar.« Mattim zog den verwirrten Akinker weiter.
    »Was für ein Schmerz! Ich dachte, ich sterbe.«
    War es grausam zu sagen: Du bist schon tot?
    »Schatten sind nicht so schnell kleinzukriegen. Komm!«
    Als sie aus dem Gebäude stürzten, wären sie fast mit einem Paar zusammengeprallt, das ihnen gerade entgegeneilte.
    »Mattim!«, rief Atschorek. »Was machst du denn hier? Im Krankenhaus hat man uns gesagt, der Patient hätte randaliert, und …«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte Mattim. »Dort drinnen geht alles drunter und drüber. Ich fürchte, du musst da aufräumen, Kunun, oder wir können uns in dieser Stadt nie wieder blicken lassen.«
    Kunun zögerte einen winzigen Moment. Denn Magyria lockte. Und vielleicht hatte es bald keiner von ihnen nötig, je wieder hierherzukommen. Er warf einen schnellen Blick auf den Akinker an Mattims Seite.
    »Wenn, dann müssen wir sofort handeln«, entschied er. »Komm, Atschorek. Dafür brauche ich dich.«
    Soeben stürmte der Kommissar aus dem Gebäude und legte auf sie an.
    »Ich brauche Hilfe«, sagte Atschorek mit samtener Stimme und trat auf ihn zu.
    Kunun nickte seinem Bruder zu. »Bring unseren Freund in Sicherheit. Danach suchst du Wilder. Verdammt, tu endlich, was ich dir sage!«
    Dann wandte der Schattenprinz sich dem Wachgebäude zu. »Die Kameras – das wird ein Problem«, hörte Mattim ihn noch sagen.
    »Komm.« Mattim fasste den neugeborenen Vampir am Arm und zog ihn fort. »Schnell.«
    »Welch gräulicher, schreckenerregender Ort«, sagte der Mann missbilligend. »So leben die Schatten? Werde ich fürderhin auch so leben müssen? Ich will zurück nach Akink.«
    »Das wollen wir alle«, sagte Mattim. Hinter ihnen ertönte ein Schuss. Er drehte sich nicht um.
    Peron war viel zu aufgeregt, um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Aber nach und nach, durch geduldiges Nachfragen, erfuhr der Prinz von dem Wolf, der die Straßen von Akink unsicher gemacht hatte.
    »Ich weiß auch nicht, warum ich diese Leute gebissen habe«, sagte er mittendrin. »Es schien mir irgendwie – richtig zu sein. Ist das nicht entsetzlich? Wieso habe ich das nur getan? Sie redeten auf mich ein, und das Licht war so grell … und ich dachte an das Feuer.«
    »Was für ein Feuer?«
    »Im Keller. Wir wollten es legen, um den Wolf auszuräuchern. Dann packte mich etwas von hinten …« Peron schauderte. »Ich bin kein Wolf geworden. Warum nicht?«
    »Wir werden dir alles erklären«, versprach Mattim. »Er hat dich also in einem Keller gebissen? In welchem Keller? In der Burg?«
    »Kennt Ihr nicht den großen Weinkeller?«, fragte Peron. »Wo die Vorräte für eine Belagerung aufbewahrt werden? Ich habe nur zwei Straßen weiter gewohnt. Wir wollten den Wolf fangen und töten, bevor er Unheil anrichten konnte. Wir …«
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, was du meinst«, sagte Mattim langsam. »Wo die Brückenwächter sich nach dem Dienst versammeln. Dort hat er dich gebissen – und auf einmal wart ihr alle hier? Du und der Wolf und das Mädchen?«
    »Welches Mädchen?«, fragte Peron. »Das Feuer griff nach meinen Kleidern – und dann standen wir plötzlich im Dunkeln. Das Gewölbe hatte sich verändert, irgendwie. Überall kleine Lampen. Aber es erklangen viele Stimmen. Der Wolf war verschwunden. Da bin ich aufgestanden und auf das Licht zugegangen. Alle haben geschrien. Ich glaube, ich auch. Jemand hat bemerkt, dass ich blute.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Ich träume das alles, oder?«
    »Da war kein Mädchen?«, hakte Mattim nach. »Hanna war nicht dabei? Ein Mädchen mit langen braunen Haaren? Sie ist achtzehn.«
    »Ich bin gestürzt … und ich lag da und wusste, ich bin ein Schatten. Ich konnte meine Knie fühlen, meine Beine, alles … nur dort, wo das Herz sitzt, nichts als Leere. Ich habe diese Leere gespürt wie einen kalten Stein. Ich kann es nicht erklären. Aber Euch brauche ich es wohl auch nicht zu erklären, mein Prinz.«
    »Nenn mich nicht so«, sagte Mattim leise. »Das bin ich nicht mehr. Ich bin … wie du. Sonst nichts.«
    Peron nickte traurig. »Sie sind mit einer merkwürdigen Kutsche gekommen und haben mich mitgenommen. In einen riesigen Palast. Um sich die Bissspuren anzusehen. Wollten sie etwa überprüfen, ob ich wirklich ein Schatten bin, ob ich das Recht habe, hier zu sein? Ich habe es geduldet, denn jetzt bin ich ja einer von euch. Doch dann kam jemand mit einer riesigen

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