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Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen

Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen

Titel: Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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die im siebten Monat schwanger war.
    »Darf ich bekannt machen? … Kommissar Maigret … Jacques Huguet … Seine Freundin …«
    »Jocelyne …«, ergänzte der Fotograf, als sei es von Bedeutung oder als empfände er ein besonderes Vergnügen dabei, diesen poetischen Namen laut auszusprechen.
    Mit übertriebener Fürsorglichkeit, so dass man sich schon fast fragte, ob er sich über sie lustig machen wollte, säuselte er:
    »Was möchtest du trinken, mein Schatz?«
    Er schien ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen zu wollen, blickte sie voller Anteilnahme und Zärtlichkeit an, als ob er allen sagen wollte:
    ›Seht nur, wie verliebt ich bin, und ich finde gar nichts dabei … Wir haben zusammen geschlafen … Wir erwarten ein Kind … Wir sind glücklich … Und es ist uns völlig gleichgültig, wenn ihr uns lächerlich findet.‹
    »Was darf ich euch bringen, Kinder?«
    »Einen Fruchtsaft für Jocelyne … Für mich ein Glas Portwein.«
    »Und für Sie, Monsieur Maigret?«
    »Ein Bier.«
    »Hat Francis sich noch nicht blicken lassen?«
    »Seid ihr denn verabredet?«
    »Nein, aber ich nehme mal an, dass er seine Freunde gerne wiedersehen möchte … Schon allein, um ihnen zu zeigen, dass er frei ist, dass man ihn nicht hat festhalten können … So ist er ja …«
    »Haben Sie denn gedacht, dass wir ihn verhaften würden?«
    »Ich weiß nicht … Was die Polizei tun wird, lässt sich schwer vorhersehen …«
    »Halten Sie es für möglich, dass er seine Frau ermordet hat?«
    »Was macht es schon für einen Unterschied, ob er es war oder jemand anderer? … Sie ist so oder so tot! … Wenn Francis sie umgebracht hat, dann wird er dafür gute Gründe gehabt haben …«
    »Was für Gründe könnten das denn gewesen sein?«
    »Keine Ahnung … Vielleicht hatte er die Nase voll von ihr … Oder sie hat ihm Szenen gemacht … Vielleicht hat sie ihn auch betrogen … Jeder sollte nach seiner Fasson selig werden, nicht wahr, mein Schatz?«
    Drei Personen, die nicht zur Stammkundschaft gehörten, sahen sich unschlüssig nach einem Tisch um.
    »Sie sind zu dritt?«
    Ein älteres Ehepaar und ein junges Mädchen.
    »Nehmen Sie bitte hier Platz.«
    Nun zog Bob seine große Schau ab: Er legte ihnen die Karte vor, erteilte geflüsterte Ratschläge, pries den Weißwein aus der Charente an, die chaudrée …
    Von Zeit zu Zeit zwinkerte er seinen Freunden zu.
    Da betrat Ricain das Restaurant. Als er den Kommissar im Gespräch mit Huguet und dem schwangeren Mädchen entdeckte, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Da bist du ja endlich!«, rief der Fotograf. »Wie ist es dir denn ergangen? Wir dachten schon, du würdest in einem finsteren Gefängnis schmachten.«
    Francis brachte ein mühsames Lächeln zustande.
    »Ich bin da, wie du siehst … Guten Abend, Jocelyne … Sind Sie meinetwegen hier, Kommissar?«
    »Heute Abend eher wegen der Ente mit Orangensauce.«
    »Was möchtest du trinken?«, fragte Bob, der seine Bestellung gerade an den Kellner weitergegeben hatte.
    »Ist das Portwein? …«
    Er zögerte.
    »Nein … Lieber einen Scotch … Aber vielleicht stehe ich bei dir zu tief in der Kreide …«
    »Heute gebe ich dir noch einmal Kredit!«
    »Und morgen?«
    »Das hängt vom Kommissar ab …«
    Maigret fand den Ton ein wenig befremdlich, aber so ging man wohl in diesen Kreisen miteinander um.
    »Sind Sie bei der Zeitung gewesen?«, fragte er Ricain.
    »Ja … Woher wissen Sie das?«
    »Na ja, Sie brauchten doch Geld …«
    »Ich habe mit Mühe und Not hundert Franc vom Honorar bekommen, das sie mir noch schulden.«
    »Und was ist mit Carus?«
    »Bei ihm war ich nicht …«
    »Und dabei haben Sie ihn am Mittwochabend und dann fast während der ganzen Nacht gesucht.«
    »Heute ist nicht mehr Mittwoch.«
    »Übrigens habe ich Carus gesehen«, mischte sich der Fotograf ins Gespräch. »Ich war im Studio, wo er gerade von einem mir unbekannten jungen Mädchen Probeaufnahmen machen ließ. Er hat mich sogar gebeten, Fotos zu machen …«
    »Von dem jungen Mädchen?«
    Maigret fragte sich, ob er auch mit Sophie Aufnahmen gemacht hatte.
    »Er kommt hierher zum Abendessen … Jedenfalls hatte er das um drei Uhr nachmittags vor, aber bei ihm weiß man nie … Und schon gar nicht bei Nora … Übrigens habe ich auch Nora getroffen …«
    »Heute?«
    »Vor zwei oder drei Tagen … In einem Lokal, wo ich sie nie vermutet hätte, einer kleinen Tanzbar in Saint-Germain-des-Prés, wo nur Jugendliche verkehren.«
    »Wann war das?«, fragte

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