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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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meinst.”
    Mädchen wie Sarah McKenzie sind mir zuwider. Sie kommt aus Capeville, weiter oben in New England, und ist zwischen den Zuchtpferden ihrer Eltern in einem Haus aufgewachsen, das größer ist als dieser Flügel des Collegegebäudes. Sie hat sich in ihrem ganzen Leben noch nie um etwas Sorgen machen müssen. Selbst ihre Noten werden dank der großzügigen Spenden der Familie McKenzie immer im richtigen Schnitt gehalten. Alles in allem wird Sarah niemals in ihrem Leben eine nennenswerte Kraftanstrengung benötigen, um das zu bekommen, was sie will. Alles scheint nur eine weitere Trophäe zu sein, wie die Pokale daheim im Schrank, die sie für ihre Dressourritte auf ihrem Zuchtpferd „ Little Beauty ” gewonnen hat. Jetzt wäre ein guter Moment, um ihr zu sagen, was ich von ihr halte. Oder klarzustellen, dass sie und Trevor besser keinen Bullshit über Jared und mich erzählen sollen. Aber ich will lieber nicht zu viele Minuten mit Sarah vergeuden. Ich lasse ihre letzte Gemeinheit, die nicht mal der Wahrheit entspricht, unkommentiert stehen und gehe zügig weiter. Als ich auf den wie immer überfüllten Parkplatz blicke, entdecke ich zu meiner Überraschung zwischen all den schicken Flitzern meinen Wagen. Ein Blick reicht völlig, um zu erkennen, dass mein Volvo wohl eher zu den älteren Modellen gehört. Zwischen den modernen Autos, selbst den Gebrauchtwagen, sieht meiner aus wie aus einer anderen Zeit. Wie kommt er hierher? Gestern hat Jared mich gezwungen … überredet, mit ihm zu fahren. Jared. Natürlich. Ein sanftes Lächeln umspielt meine Lippen, als ich auf meinen geliebten Wagen zugehe, den ich zu sehr liebe, als dass ich ihn eintauschen würde. Mit ihm habe ich das Autofahren gelernt, mit ihm haben wir uns zum ersten Mal über die Stadtgrenze gewagt und uns wie echte Verbrecher gefühlt. Zu viele Erinnerungen hängen an ihm. Auch wenn mir die Blicke der anderen natürlich auffallen. Er passt zu meinem Image und das gefällt mir. Sie sollen nicht denken, dass mir Mommy und Daddy etwas schenken würden, niemand soll sagen, dass ich nur auf dieses College gehe, weil meine Eltern einen Anbau der Bibliothek bezahlt haben. Auch wenn ich mich nicht übermäßig anstrengen muss, um meinen geforderten Notendurchschnitt zu halten, bin ich stolz darauf, nicht auf Spenden und Mommys Geldbeutel angewiesen zu sein. Nein, ich bin gerne selbstständig. Daran wird auch dieses Leben hier nichts ändern.
    Die Tür ist nicht abgeschlossen und ich erkenne einen kleinen Zettel, der an das Lenkrad geklemmt ist. Es ist kein Nachdenken nötig, um zu wissen, von wem er ist. Ich schwinge mich auf den Fahrersitz und falte ihn auseinander:
     
    Wohlbehalten abgestellt, alles andere findest du im Handschuhfach. ;-) Der Motor macht komische Geräusche, vielleicht solltest du das mal checken lassen …
    J.

Kapitel 3
     
    Die Tür zum Pub lässt sich aufschieben, obwohl es um diese Uhrzeit vermutlich noch nicht geöffnet hat. Gegen Mittag sind zu wenig Leute in diesem Viertel unterwegs, als dass es sich lohnen würde, schon die Zapfanlage in Betrieb zu nehmen. Es ist ernüchternd, den großen Raum menschenleer und voll beleuchtet zu sehen. Klassische Barhocker, vereinzelte Tische, abgewetzte Stühle, weiter hinten drei Billardtische, ein Flipperautomat und zwei Dartscheiben. Der fleckige Parkettboden passt perfekt zu der holzgetäfelten Wand, an der vereinzelte gerahmte Bilder verschiedener College-Football-Teams hängen, die vor ewigen Zeiten mal bedeutende Titel gewonnen haben. Abends schon ist dieser Laden nicht besonders attraktiv, aber bei Tageslicht kommt er mir wie ein schäbiges kleines Pub an der Highway-Ausfahrt vor.
    „Wir haben geschlossen!“
    Jareds Stimme erreicht mich aus dem Zimmer hinter der Bar und trifft mich überraschend heftig im Inneren. Genau da, wo er gestern Nacht schon Spuren hinterlassen hat.
    „Ich will kein Bier, ich will nur mit dir reden.“
    Möglichst gelangweilt lehne ich mich an die Theke und hoffe, er sieht mir nicht an, wie sehr mein Herz pocht. Es ist mir unangenehm, dass er mich gestern gesehen hat, wie mich eigentlich niemand sehen soll: neben der Spur. Jetzt steckt er seinen Kopf durch die geöffnete Zimmertür und schenkt mir ein Lächeln, das Frauenherzen bricht. Aber ich bleibe ruhig und halte seinem Blick stand. Er trägt ein weißes T-Shirt, das deutlich erahnen lässt, wie oft er sich sportlich betätigt. Seine kurzen braunen Haare trägt er in dem für ihn typischen

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