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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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wie sie immer kleiner werden. Wie klitzekleine rosafarbene Knospen auf meinen winzigen Brüsten. Eine Hand voll . Ich seufze. Das ist nicht mal eine Hand voll mit meinen Händen. Na ja, wenigstens hängen sie nicht. Da ist ja auch nichts, was hängen könnte. Ich drehe mich um und betrachte mich von allen Seiten. Alles an mir ist klein. Sogar mein Hintern. Rund und klein, wie der eines Mädchens. Ich würde gerne behaupten, dass ich einfach zierlich bin, aber zierlich reicht nicht. Ich bin mager, mit einem winzigen Po und winzigen Brüsten. Wäre ich ein Mann, ich würde mich nicht interessieren. An mir ist nichts dran. Dillen hat recht. Ich sollte wirklich mehr essen.
    Ich steige seufzend unter die Dusche, und während ich die richtige Temperatur einstelle, wünsche ich mir die alte Kate zurück. Die Kate, der all das völlig egal war. Ich wünschte, ich könnte die neue in einen Sack stecken und für immer loswerden. Sie und ihre Träume und dieses Pochen und die seltsamen Gedanken. Ich will mich nicht mit meinen zu kleinen Brüsten beschäftigen. Und mit meinem Mädchen-Po. Ich will nicht von Andrew träumen und unentwegt an Dillen denken. Ich will mich nicht fragen, was er denkt, wenn er mich mit diesen düsteren Augen ansieht. Und ich will nicht in Gefühlen baden, die ich nicht verstehe, die mich wie Schlingpflanzen unter Wasser ziehen und langsam ersticken. Ich will wieder ich sein. Die Kate, die ich kenne. Die Kate aus North Carolina. Als ich unter den Wasserstrahl trete und die Tropfen auf meine erhitzte Haut prasseln, wird mir klar, dass die alte Kate weg ist. Die neue ist mit den Gedanken bereits ganz woanders. Bei Dillen. 

11. Kapitel 
    Die Flure sind noch wie leergefegt. Bis auf zwei, drei andere Schüler gehört die Oceanside High mir. Die ganze Nacht lag ich wach, weil ich Angst hatte, wieder zu träumen. Ich habe an die Decke gestarrt und bin dann schließlich mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden. 
    Ich weiß nicht warum, aber ich bin wach. Hellwach. So als hätte ich eine wunderbare Nacht verbracht. Eine ohne Sex-Träume und die kalte Dusche, die ich gebraucht habe um meinen Rausch loszuwerden. Ich war um fünf Uhr morgens laufen. Nur Musik und ich. Okay, ja, und meine Gedanken an Dillen. Nach vierzig Minuten bin ich fast zusammengebrochen, habe geduscht und mich fertig gemacht. Beim Gedanken daran, mit Mrs. MacDougall und Andrew frühstücken zu müssen, hat sich alles in mir nach Flucht gefühlt. Also habe ich mir ein Sandwich gemacht, meine Sachen gepackt und bin abgehauen.
    Jetzt stehe ich hier. In der Oceanside High in einem leeren Flur. Ich verstaue meine Sachen im Spind und suche nach den Büchern für meinen Literatur-Kurs.
    „North Carolina...“
    Ich folge dem Klang der Stimme und entdecke Greg. Dieses breite Grinsen scheint ein fester Bestandteil seines Gesichts zu sein. Wie seine Nase oder seine Augen. Oder die Grübchen.
    „Greg, richtig?“
    „Als ob du das vergessen hättest...“ 
    Er erinnert mich ein bisschen an Nathan. Nicht vom Aussehen, sondern von der Art. Sein warmes, freundliches Wesen und diese wachen Augen. 
    „ Dich vergessen?! Unmöglich“, sage ich lächelnd.
    „Na siehst du...“ Er lehnt sich an den Spind neben mir. „Was führt dich eigentlich hierher so kurz vor Schuljahresende?“ 
    Ich schlucke hart und befeuchte meine Lippen. „Ich... na ja...“
    „Okay, ist wohl kein gutes Thema...“ 
    „Nein, ich... Es ist...“, stottere ich und weiche seinem Blick aus.
    „Katie, du brauchst echt nicht zu antworten...“ Seine grauen Augen schauen mich entschuldigend an. 
    „Mein Vater hatte einen Unfall. Er ist tot.“ Es auszusprechen tut entsetzlich weh. Es ist ein dumpfer Schmerz, der sich durch meinen Körper frisst. Ein Satz, bei dem mir Tränen in die Augen steigen.
    Und da ist der Blick. Greg sucht nach etwas, das er sagen kann, doch es gibt nichts, was man sagen kann. Das ist auch der Grund, warum ich es normalerweise verschweige. Natürlich auch, weil es weh tut, aber vor allem, weil niemand damit umgehen kann. Was sagt man auch zu jemandem, der gerade den wichtigsten Menschen seines Lebens verloren hat? 
    „Ich... oh Mann, Katie, ich hätte nicht fragen sollen... es tut mir leid.“ Etwas an der Art, wie er das sagt, ist so aufrichtig, dass der Schmerz in meinem Brustkorb langsam abebbt. „Ein Unfall?“ Ich nicke. „Fuck.“ Das trifft es ziemlich gut. 
    Ich will gerade fragen, ob wir nach draußen gehen wollen, als ich Dillen

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