Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
und lässt mich schwer atmen. Ich versuche mich zu beherrschen, aber ich schaffe es nicht.
Mein Körper ist wie eine Landkarte, die er blind versteht. Seine Hände wissen, wie sie mich um den Verstand bringen, seine Zunge erkundet unbekannte Wege, während sie sich langsam meinen Schenkeln nähert. Sie gleitet um meinen Bauchnabel hinüber zu meiner Leiste. Ihre Route findet Stellen, die meine Muskeln unkontrolliert zucken lassen.
Ich bin nicht die erste Frau, die er so berührt, das merkt man. Ich spüre es. Er ist sich zu sicher, weiß zu genau, was zu tun ist. Ich schiebe diesen Gedanken weg, weil ich ihn nicht ertragen kann. In meiner Fantasie gab es nie jemand anderen. Es gibt nur diesen Augenblick, seine Zunge und meine Haut. Seine Hände und den Sprengstoff, der sich in meinem Inneren auf die Detonation vorbereitet.
Das Schamgefühl will ihn wegdrücken, sich wegdrehen und zudecken, sich verkriechen. Doch ich kann es nicht. Mein Körper gehorcht dieser Zunge, diesen Lippen und den Fingern, die sich zwischen meine Schenkel vorarbeiten. Seine Hand verschwindet in meinem Schritt, ist nur noch Millimeter entfernt. Mit der Fingerkuppe teilt er meine Schamlippen. Ich stöhne unvermittelt auf und erstarre. Seine Finger gleiten in Flüssigkeit. Ich atme schwer, japse nach Luft, bin wie betrunken. Meine Haut glüht. Sein Finger tastet sich vor, schiebt sich sanft in mich, in die Feuchtigkeit, ganz tief in mich hinein. Ich ziehe scharf die Luft ein, öffne reflexartig die Augen und sehe in Andrews Gesicht.
Meine Haare sind klatschnass und kleben mir strähnig im Gesicht. Schweiß vermischt sich mit den Tränen, die mir zäh und heiß über die Wangen laufen. Wie kann ich nur so etwas träumen?
In völliger Dunkelheit sitze ich in diesem viel zu großen, fremden Bett. Ich möchte vor Scham sterben. Ich fühle mich nackt und durchsichtig. So als könnte jeder, der mich ansieht, diese dreckigen Gedanken sehen. Als hätte ich ein Branding auf der Stirn, das mich verrät. Und wieso habe ich von Andrew geträumt. Andrew !
Ich trete die Decke beiseite, gehe ins Bad und schalte das Licht ein. Im ersten Moment schmerzt es in meinen Augen, so wie dieser grauenhafte Traum in meinem Gewissen. So als hätte ich Dillen betrogen . Was für ein Blödsinn. Als würde es Dillen interessieren, mit wem ich rummache. Weder in meinen Träumen noch in Wirklichkeit.
Ich schaue in den Spiegel und entdecke große braune Augen, die mir verschreckt entgegen blinzeln. Sie sehen aus, als könnten sie nicht fassen, dass ich zu solchen Gedanken überhaupt fähig bin. Und sie haben recht. Das bin nicht ich . Die alte Katie hat gelesen. Dauernd. Sie hat auf ihren Mr. Darcy gewartet und die Liebe auf später verschoben. Sie hat aus Neugierde drei Jungs geküsst und es dann ganz schnell wieder gelassen. Sie hat lieber Klavier gespielt, weil in jedem dieser Stücke mehr Gefühl lag als auf den Lippen eines Mannes. Ihre Finger haben das Gefühl der Tasten geliebt. Jetzt sehnen sie sich nach Dillens Haut. Vor ein paar Tagen noch hat ihr Körper keine Rolle gespielt. Er war da, er hat funktioniert, aber er hatte keine Bedürfnisse. Zumindest keine, die mit Sex zu tun gehabt hätten. Der männliche Körper hat sie nicht interessiert, geschweige denn fasziniert. Die neue Katie ist besessen. Von Dillen und seinen Augen. Fasziniert von den Muskeln, die sich unter seiner Haut abzeichnen. Von der Härte in seinem Blick und der Vorstellung seines Körpers auf ihrem. Vor wenigen Tagen war Sex noch etwas völlig Unwichtiges. Etwas, worüber sie sich nicht den Kopf zerbrochen hat. Etwas, das in ihrer Welt keinen Platz hatte. Und plötzlich hat er einen. Überall .
Ich rücke etwas näher an den Spiegel. Das Blut rauscht erschreckend schnell durch meine Adern und weiß nicht, wo es zuerst hin soll. Ich wische mir die Tränen von den Wangen und binde mir die verschwitzten braunen Haare zu einem Dutt zusammen. Mein schmales Gesicht ist inzwischen mager. Eingefallen. Es lässt meine Augen noch größer aussehen. Diese Tatsache lässt mich sogar den Albtraum von eben kurzzeitig vergessen. Ich inspiziere die dunklen Schatten unter meinen Wangenknochen. Ich sehe krank aus. Krank . Meine Haut brennt. Sie ist rot gefärbt und spannt. Ich ziehe mir das nasse T-Shirt über den Kopf und werfe es auf den Boden.
Der Schweiß wird kalt und lässt mich frieren. Die Gänsehaut umspannt meinen Körper und zieht meine Brustwarzen zusammen. Mein Blick beobachtet,
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