Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
20-jährigen Studien des Slowaken Dr. Milan Zaviacic wissen wir aber heute, dass die weibliche Prostata ein voll funktionsfähiges Organ ist. Diese Ansicht wird mittlerweile auch von der Schulmedizin akzeptiert. Und so ist die weibliche Prostata seit 2001 ein international anerkannter Begriff.
Die weibliche Prostata ist kleiner als die des Mannes, dafür aber länger. Sie liegt ungefähr zwei bis fünf Zentimeter innen an der vorderen Scheidenwand – also zur Bauchdecke hin – und umschließt die Harnröhre. Einige Frauen spüren genau deswegen beim Drücken darauf einen leichten Harndrang. Die Prostata hat eine leicht geriffelte Oberfläche und ist eine Ansammlung von ungefähr 40 Drüsen und Gängen, mehr als dreimal so viel wie beim Mann. Sie produzieren ein Ejakulat, das durch die Gänge in dem Drüsengewebe in die Harnröhre geleitet wird. Und so kann auch die Frau ejakulieren, wenn sie einen Höhepunkt hat.
Einige Frauen können die Prostata direkt sehen, wenn sie in der Hocke sitzen mit einem Spiegel in der Hand und leicht pressen. So wie auf der Toilette, beim Pinkeln. Dabei drückt sich das innere Gewebe leicht raus. Man kann sie aber auch mit zwei Fingern direkt fühlen: Zeigefinger und Mittelfinger leicht krümmen, wie ein Haken, in die Vagina einführen und leicht nach oben drücken. Probiert es einfach selber aus.
Wie funktioniert nun die Prostata? Bei sexueller Erregung schwillt meist die Prostata an und füllt sich mit Flüssigkeit. Dadurch wird die geriffelte Oberfläche etwas glatter. Bei einigen Frauen fühlt sich die Prostata etwas taub an oder die Berührung ist am Anfang unangenehm. Vielleicht tut es sogar etwas weh. Das ist ganz normal, weil es ein Bereich ist, der bei vielen Frauen noch nicht wahrgenommen und dadurch auch nicht belebt wurde. Wenn ein Mensch Teile vom Körper nicht wahrnimmt, weil er sie gar nicht kennt, werden sie im Gehirn nicht mit Lust verbunden. Aber keine Sorge, um die Prostata zur Lustzone zu machen, braucht es nur ein bisschen Übung. Wenn die Prostata beim Sex stimuliert wird, entweder mit Fingern, einem großen oder gebogenen Penis oder mit einer guten Stoßtechnik, wird der Orgasmus dadurch noch schöner und intensiver.
G-Punkt
Mit dem G-Punkt ist das so eine Sache. Wissenschaftler, Sexologen, Frauen und Männer streiten, ob es ihn gibt, diesen Ort, der Frauen die intensivsten Orgasmen schenken soll. Denn als Punkt ist er nicht genau zu lokalisieren, er soll sich über dem Scheideneingang Richtung Bauchdecke entlang der Harnröhre befinden. Also, genau mittenim Drüsengewebe der Prostata. Wird dieses Gebiet stimuliert, kann das in der Tat für Superorgasmen sorgen.
Daraus lässt sich schließen, dass mit dem G-Punkt von vornherein die weibliche Prostata gemeint war. So ließe sich auch erklären, warum niemand den G-Punkt genau lokalisieren konnte. Eben weil er kein Punkt ist, sondern ein Gebiet mit sehr empfindsamen Gewebe. Übrigens: Wissenschaftler haben von jeher von einer Region gesprochen, erst später wurde von der Presse ein Zauberpunkt daraus gemacht. Wir sagen deshalb in diesem Buch auch G-Zone.
Befruchtung
Wird nicht mit Kondom verhütet, gelangt bei der Ejakulation Sperma in die Scheide. Von dort schwimmen die Spermien in den Eileiter. Nur 0,1 Prozent der Spermien erreichen die Eizelle, die sich nach dem Eisprung aus dem Eierstock ebenfalls in den Eileiter begeben hat. Nur eines schafft es ins Ei. Bestimmte Enzyme des Spermiums weichen die äußere Schicht der Eizelle auf, sodass es das Ei befruchten kann.
Etwa fünf bis sechs Tage später nistet sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterwand ein und beginnt zu wachsen. Die Schwangerschaft hat begonnen. Es kann auch passieren, dass sich das befruchtete Ei nicht einnistet und mit der nächsten Regelblutung ausgeschieden wird, so bleiben zahlreiche Schwangerschaften unbemerkt. Wichtig: Manchmal nistet sich das Ei im Eileiter ein und beginnt dort zu wachsen. Eine solche Eileiterschwangerschaft führt zu starken Schmerzen und erfordert ärztliche Behandlung.
Schwanger, was nun?
Werden Verhütungsmittel richtig angewendet, ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, gering. Trotzdem kann beim Verhüten einiges schiefgehen: Kondome können kaputtgehen oder falsch angewendet werden, oder die Wirkung der Pille kann durch die Einnahme von anderen Medikamenten oder Erbrechen geschwächt werden.
Kaum bleiben die Tage aus, drängt sich der Gedanke auf: Bin ich etwa schwanger? Je nach Lebenslage
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