Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Auswirkungen. Manche Frauen empfinden sie sehr stark, andere nehmen sie kaum wahr.
Die erste Hälfte deines Zyklus bilden Woche eins und zwei.In dieser Phase haben Frauen durch das steigende Östrogen mehr Lust auf andere Menschen, sie sind geselliger als sonst. Sie sind weniger kritisch, also einfach lockerer drauf. Sie haben das Bedürfnis nach Vertrautheit. Aber auch nach mehr Sex, besonders direkt vor dem Eisprung. Denn jetzt ist auch der Testosteronspiegel erhöht.
Bis kurz vor dem Eisprung erreicht das Östrogen seinen Höhepunkt. Es wirkt auf das Gehirn wie Dünger: Neue Zellverbindungen sprießen. Das Gehirn wird aktiviert und die Denkfunktion steigert sich leicht. Das heißt: klareres Denken und bessere Erinnerung. Die Gedanken kommen schneller und sind flexibler. Frauen sind jetzt besonders wortgewandt. Nicht nur eine gute Zeit, um Vokabeln zu lernen, sondern auch für eine mündliche Prüfung. Männer würden vielleicht sagen, dass Frauen in dieser Hälfte mehr Spaß bringen.
Die zweite Hälfte besteht aus Woche drei und vier deines Zyklus. Das Progesteron steigt jetzt und wirkt dem Östrogen entgegen. Das Gehirn verändert seine Aktivität im Vergleich zu den zwei Wochen davor, die Frau wird reizbarer und unkonzentrierter.
In den letzten Tagen des Zyklus (kurz vor der Blutung) fällt das Progesteron wieder und somit verblasst die dämpfende Wirkung gänzlich. Frauen werden dann noch gereizter und möchten gerne in Ruhe gelassen werden. Viele Mädchen kennen diese schlimme Übellaunigkeit vor den Tagen. Und vielleicht haben auch einige Jungs schon gemerkt, dass ihre Freundin in dieser Phase ungenießbar ist. Wenn das Mädchen zu sehr darunter leidet, braucht sie Hilfe vom Arzt. Denn dann redet man von PMS (Prämenstruelles Syndrom). Manche Situationen können jetzt viel bedrohlicher wirken als an anderen Tagen. Mit wichtigen Entscheidungen sollte man deshalb lieber etwas warten.
Durch das Absinken der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron (die das Testosteron sonst in Schach halten) spüren die meisten Frauen das Testosteron kurz vor den Tagen deutlicher, obwohl es von der Konzentration her gerade relativ niedrig ist. Sie werden nicht nur angriffslustiger, sondern bekommen auch mehr Lust auf Sex. Spannende Mischung, oder?
Die Sache mit dem räumlichen Denken Testosteron fördert nicht nur die Angriffslust, sondern auch das räumliche Denken. Deshalb unterliegt diese Fähigkeit auch den Hormonschwankungen einer Frau. Kurz vor den Tagen beherrschen Frauen Dinge, die damit zu tun haben, besser als mitten im Zyklus. Das betrifft zum Beispiel sportliche Aktivitäten oder die räumliche Orientierung.
Scheide, Vulva und Co
Das weibliche Geschlecht wird meistens als Scheide oder Vagina bezeichnet. Diese umgangssprachliche Benennung ist aber falsch. Denn alles, was außen zu sehen ist, nennt man Vulva, und das, was sich drinnen befindet, Vagina oder Scheide. Zur Vulva gehören die inneren und äußeren Geschlechtslippen, die Harnröhrenöffnung, das zu Unrecht so genannte Jungfernhäutchen und die Klitoris.
In Pornos und Magazinen sehen wir nur eine spezielle Auswahl von Vulven. Meistens haben sie kleine, rosafarbene, symmetrische Geschlechtslippen, oft sind sämtliche Haare entfernt und alles, was ungewöhnlich oder faltig aussieht, ist retuschiert, entfernt, gebleicht, geschminkt oder sogar hell tätowiert.
Im wirklichen Leben haben Frauen so unterschiedlich aussehende Vulven, dass man es nur glauben kann, wenn man mal eine ganze Sammlung davon nebeneinander ansieht (s. www.vulva-projekt.ch ). Mal sieht sie aus wie eine Pflaume, mal ist sie geöffnet wie eine Rosenblüte oder geformt wie eine Muschel.
Wenn ihr bis jetzt eure Vulva noch nicht gesehen habt – schaut mal mit dem Spiegel nach. Und fragt euren Freund, wie er sie beschreiben würde und wie er sie findet.
Muschikosmetik
Warum gibt es Schamhaare? Haben die eine Funktion? Es wird vermutet, dass der moschusartige Geruch, der von den Haaren über die Haut aufgenommen wird, anziehend auf das andere Geschlecht wirkt. Außerdem sollen die Haare die Reibung beim Geschlechtsverkehr mindern.
Ob ihr eure Schamhaare wegrasiert, einen Streifen lasst oder gar nichts ändert, ist eine Frage der Mode und des eigenen Geschmacks. Es bleibt jedem selbst überlassen, für welche Intimfrisur er sich entscheidet. Es gibt natürlich Trends. Die einen meinen, die Porno-Industrie sei dafür verantwortlich. Andere sind überzeugt, dass sich seit den 80er
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