Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Partner fasst dich vielleicht anders an, als du es gewohnt bist, härter oder nicht fest genug, du spannst weniger oder mehr Muskeln an als bei der Selbstbefriedigung, einfach weil du anders sitzt oder liegst. Oder die Scheide ist nass und nicht so stramm wie eine Hand. Oder, oder, oder … Diese kleinen Unterschiede können bedeuten, dass es auf einmal nicht mehr so läuft, wie du es kennst. Plötzlich kommt ein Junge zu früh oder ein Mädchen kommt gar nicht. Nun wird es so wichtig wie nie zuvor, genau zu wissen, wie deine Erregung funktioniert.
Wir haben erklärt, dass Männer in der einfacheren Position sind. Denn bei Jungen funktioniert das mit der Erregung fast auto-matisch. Trotzdem ist kaum einer wirklich vertraut mit seinem Geschlecht, Jungen nehmen zwar öfter den Penis in die Hand, nur das Spüren und Wahrnehmen und den bewussten Umgang damit müssen auch sie erst lernen. Und Mädchen starten mit noch größerem Trainingsnachholbedarf ins Sexleben, weil sie ihre Vulva und besonders ihre Scheide meist gar nicht kennen. Aus diesem Grund beginnen wir mit einer kleinen Orgasmus-Bedienungshilfe für sie.
WEIBLICHE ORGASMUSKUNDE
Mach es dir im Bett kuschelig und gemütlich. Leg dich entspannt auf den Rücken mit aufgestellten Beinen und beginne, deinen Körper langsam zu streicheln. Überall. Gleite nach einer Zeit sanft mit den Fingern über deine Geschlechtslippen –besonders schön ist dasmit Öl – und fang an, auch Vulva und Klitoris anzufassen, zu drücken oder zu massieren. Du kannst die Klitoris berühren, ohne die Vorhaut wegzuziehen, indem du einfach rechts, links, rechts, links drüber streichst. Wenn du mit deinen Fingern hoch- und runterfährst, wird die Vorhaut meist mit hin- und hergeschoben, sodass die Klitorisspitze ganz frei liegt. Bei einigen tut das weh, dann solltest du es einfach bei rechts, links belassen. Man kann auch einen Finger einführen und damit die Scheide erkunden. So fängt der Körper langsam an sich zu erregen. Für viele Frauen ist es erst mal einfacher einen Orgasmus über die Klitoris zu bekommen.
Wenn die Erregung irgendwann steigt, hilft es, mit den Fingern auf der Klitoris etwas monotoner zu werden und vielleicht auch den Druck zu verstärken. Eventuell auch schneller zu werden. Wenn du dann noch das Becken vor- und zurückbewegst oder kreist, wird sich das angenehme Gefühl immer weiter ausbreiten. Der ganze Körper erregt sich mehr und mehr. Irgendwann bekommst du vielleicht Lust, noch intensiver zu werden. Beweg dann immer noch das Becken, während du massierst, und atme tief. Wenn dir jetzt eine kleine Ecke zum Kommen fehlt, dann intensiviere das Spiel zwischen Spannen und Lösen, mach einfach kräftigere Bewegungen. Einige kommen dann, andere brauchen noch Zeit. Mal genießt man fünf Minuten, mal eine Stunde lang. Der Weg ist das Ziel.
Der letzte Kick Wenn du auf der Schwelle bist, aber gerade nicht kommen kannst, können ein paar tiefe Atemzüge und feste Stöße mit der Hüfte den kleinen Extra-Kick geben. Oder du stöhnst mit tiefen Tönen zwei, drei Mal. Das aktiviert den Beckenboden. Und meist auch den Orgasmus. Natürlich darfst du auch direkt und aktiv den Beckenboden einsetzen. Du kannst ihn anspannen und lösen, so als ob du eine innere Pumpe benutzt. Wenn du Frühlingsallergien hast und deswegen Antihistamintabletten oder Spray einnimmst, kann es sein, dass du Probleme mit dem Orgasmus hast. Der Körper braucht nämlich Histamin, um kommen zu können. Das Gute: Sobald du die Arzneien absetzt, klappt es wieder.
Auch wenn Mädchen sich also oft erst an ihre Vulva und Scheide rantasten; eine Sache ist von Anfang an für sie leichter: Sie werden nicht so von der Erregung überfallen wie die Jungen. Manchmal ist das schade, aber die oft als peinlich empfundene Latte im Freibad oder beim Sport bleibt ihnen erspart. Genau wie bei den Jungen passiert bei den Mädchen allerdings eine ganze Menge, wenn die Lust kommt und die Erregung ihren Lauf nimmt.
Der Puls beschleunigt sich. Der Blutdruck steigt. Die Haut amHals und auf dem Busen wird rot. Die Nippel werden steif und die Brüste können sich um 25 Prozent vergrößern. Auch die inneren und äußeren Geschlechtslippen füllen sich mit Blut, schwellen an und bekommen eine etwas dunklere Färbung. Die Klitoris füllt sich ebenfalls mit Blut, schwillt an und versteift sich, genau wie ein Penis. Die Vagina wird feucht. Diese Veränderungen sind dezenter als beim Mann. Deswegen nehmen viele Frauen
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