Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Fantasien, Vorstellungskraft, Träume und auch das Bewusstseinzuständig. Das bedeutet, dass sexuelle Lust, erotisches Vergnügen und Orgasmus auch von diesem weit weniger instinkthaften Teil des Gehirns ausgelöst werden können. Und das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Wenn wir irgendwann lernen, diese zu nutzen, könnten wir vielleicht nur durch Gedanken einen Orgasmus haben. Viele nutzen diese Tatsache schon, ohne es zu wissen, indem sie ihre Fantasien einsetzen, um zu kommen. Leider geht es aber auch andersrum: Unser Bewusstsein kann den Orgasmus verhindern. Wenn man sich selber oder den eigenen Körper nicht mag, oder sich aus anderen Gründen nicht fallen lassen kann. Man ist in Gedanken woanders, fühlt sich unwohl, verkrampft. Der Kopf lässt einen nicht in Ruhe. Der Orgasmus ist dann wie der Gipfel vom Mount Everest – schwer zu erklimmen.
FEINE LUSTZONE
Die weibliche Prostata (G-Zone) haben wir schon beim Körper erwähnt.Mit zwei Fingern und nach oben gedrehter Handfläche ist sie zur Bauchdecke hin fühlbar. Also wie beim Tampon einführen, nur den Finger etwas drehen und nach oben richten. Oder man setzt sich in die Hocke, presst leicht, wie beim Pinkeln, und schaut sie mit einem Spiegel an. Denn in dieser Position ist bei vielen ein Teil von der geriffelten Prostata zu sehen. Es kann sein, wenn du die Prostata anfasst, dass sie sich am Anfang taub oder unangenehm anfühlt. Das verändert sich mit der Zeit bei den meisten. Es lohnt sich weiterzumachen und die Prostata wie aus einem hundertjährigen Schlaf wach zu küssen, zum Beispiel so:
Leg dich aufs Bett und entspann dich. Führe zwei Finger in deine Vagina ein. Fange an, deine G-Zone mit langsamen, kleinen, kreisförmigen und festen Bewegungen zu massieren. Lass alle Anspannung los. Das heißt auch, dehne den Beckenboden. Das macht man, indem man ihn rausdrückt, ein wenig als ob man pinkelt. So fühlt es sich auch an, wie kurz vorm Pinkeln, aber keine Bange, bei sexueller Erregung ist der Zugang zur Blase gesperrt. Hast du schon mal versucht, gleich nach dem Sex zu pinkeln? Das geht meist nur unter hoher Konzentration. Drück also jetzt ruhig weiter und massiere deine Lustzone. Spüre nach und lass die Erregung zu.
Mit der Prostata wird die Flüssigkeit aufgebaut, die dann später als Ejakulat aus der Harnröhre fließt. Wer hier regelmäßig Hand anlegt, lernt auch beim normalen Geschlechtsverkehr noch mehr zu fühlen.
WEIBLICHE ERGÜSSE
Die Prostataflüssigkeit haben wir schon beschrieben, die beim Sex in kleinen Mengen, höchstens 1 bis 5 Milliliter, aus der Harnröhre aussickern kann. Einige erleben aber, dass sehr viel Flüssigkeit rausspritzt. Was für eine Überraschung. Dabei handelt es sich um stark verdünnten Urin, der aus der Blase durch die Harnröhre katapultiert wird. Es können bis zu 400 Milliliter sein.
MÄNNLICHE ORGASMUSKUNDE
Bevor wir mit dem männlichen Orgasmus beginnen, möchten wir die Erektion an sich und die fünf Phasen der Erregung erklären.
Zwei Dinge sind bei der Erektion extrem wichtig: Die Blutzufuhr und der Beckenboden. Im Penis laufen der Länge nach Schwellkörper, die sich bei Erregung mit Blut füllen und den Penis steif werden lassen. Verantwortlich für die erhöhte Blutzufuhr sind unter anderem Botenstoffe im Gehirn. Sie sind es auch, die den Befehl geben für die Erektion. Und lustigerweise fängt das mit einem Befehl zur Entspannung an. Der Penis wird nämlich die ganze Zeit, wenn keine Erektion vorhanden ist, von einer dünnen Muskelschicht so zusammengepresst, dass kein Blut reinlaufen kann. Sonst hätten Männer eine Dauererektion. Wenn man eine Messelektrode in einen schlaffen Penis reinführen würde, könnte man Entladungen knattern hören, weil diese Nerven ein Dauerfeuer von Impulsen abgeben, um zu verhindern, dass sich die Schwellkörper mit Blut füllen. Bei Erregung kommt dann der Befehl: Loslassen! an diese Muskeln. Gleichzeitig erweitern sich die Arterien für die Blutzufuhr. So kann das Blut überhaupt erst einströmen. Durch den entstehenden Druck schließen sich die Klappen der abfließenden Venen – nichts kann mehr raus – der Druck wächst noch mehr. Der Penis wird steif und richtet sich auf. Die Muskeln des Beckenbodens unterstützen den Penis dabei und sorgen für ein festes Fundament, sodass die Latte hält.
Die männliche Erregung kann in fünf Phasen unterteilt werden. Dabei passiert nicht nur etwas mit dem Penis – der ganze Körper macht mit.
Die
Weitere Kostenlose Bücher