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Make Love und spiel Football (German Edition)

Make Love und spiel Football (German Edition)

Titel: Make Love und spiel Football (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Augen“, Julian hatte sich zu seiner Frau gesetzt, die sich mit dem Rücken an seine Brust schmiegte und zufrieden seufzte. „Das ändert sich mit der Zeit.“
    „Schau nur, wie sie dich ansieht“, Liv schien vor Stolz fast zu platzen.
    Julian seufzte übertrieben, „hoffentlich ist das kein Omen. Sie kann später alles anschleppen, aber ich werde keinen Footballspieler als Schwiegersohn akzeptieren.“
    „Kommt gar nicht in Frage“, entschlossen nickte Brian und kuschelte die Kleine, die den schönsten Geruch verströmte, den er je gerochen hatte, eng an sich, „mein Patenkind wird sich mit keinem dahergelaufenen Footballspieler einlassen!“
    „Aber warum das denn nicht?“ Verwundert blickte Liv zwischen beiden Männern hin und her.
    „Weil wir Footballspieler sind, Liebling. Wir wissen, wovon wir reden“, schnaubte Julian.
    Sie küsste ihn auf die unrasierte Wange, „da bin ich ganz anderer Meinung. Zum Glück hören Töchter immer auf ihre Mütter.“
     
     
     
    23. Kapitel
     
    Teddy hatte gelernt, ihre Frustration mit Sport zu bekämpfen. Noch vor ihrem zehnten Lebensjahr hatte sie mit der Leichtathletik begonnen und bis zu ihrem Totalabstieg mit sechzehn Jahren täglich trainiert, um an Langstreckenläufen teilzunehmen. Während ihrer Entgiftung in Indien hatte sie zwar bei Meditationssitzungen mitgemacht, aber sie war zu aktiv, um aus einem langen Stillsitzen Kraft schöpfen zu können. Der Sport hatte ihr das geben können, was Meditationen nicht erreicht hatten – Klarheit und Stressabbau . Wenn sie es zeitlich schaffte, lief sie täglich und fühlte sich anschließend geradezu befreit .
    Ihren heutigen Lauf hatte sie bereits abserviert, trotzdem spürte sie nichts von alledem. Ihre Gedanken waren verworren – genauso wie ihre Gefühle.
    Die nächste Methode, um ihren Frust zu bekämpfen, war ein e Familieneispackung mit Marshma llows und schokoladeüberzogenen Nüssen gewesen, doch nach zwei Löffeln war ihr der Appetit vergangen . Also hatte sie das Eis wieder in den Gefrierschrank gepackt und sich ein Buch mit ins Bett genommen , um damit auf andere Gedanken zu kommen. Während ihre Augen über die Buchstaben glitten, wanderten ihre Gedanken wieder zurück zur gestrigen Begegnung mit Brian. Er war so abweisend gewesen, so unglaublich wütend.
    Da sie sich sowieso nicht auf das Buch eines Ethnologen, der ein isoliertes Naturvolk in Brasilien erforscht hatte, konzentrieren konnte, an Schlaf aber überhaupt nicht zu denken war, klappte Teddy das Buch wieder zu und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer, um dort fernzusehen. Im Wohnzimmer stand der einzige Fernseher der ganzen Wohnung. Ihre Eltern hatten immer Wert darauf gelegt, dass zuhause viel miteinander geredet wurde, dass Teddy ihre Freizeit mit sinnvollen Aktivitäten wie dem Lesen, Sport oder dem Klavierspiel verbrachte, während der Fernseher die meiste Zeit ausgeschaltet blieb. Bis heute zog sie daher ein gutes Buch einer Fernsehsendung vor – mit Ausnahme von Football natürlich.
    Eher gelangweilt und alternativlos machte sie es sich auf der eleganten Couch im Wohnzimmer breit, legte ihre nackten Füße auf den kleinen Fernsehtisch und zappte durch die Kanäle, bis sie bei einem Sender hängenblieb, der gerade einen Film zeigte, in dem es um einen talentierten Jungen aus der Vorstadt ging, der es trotz seines zerrütteten Elternhauses und seiner Armut in ein Profi-Footballteam schaffte. Sie schluckte. Was für eine Ironie!
    Teddy schaltete schnell zum nächsten Kanal, in dem eine Show mit relativ unbekannten Prominenten lief. Anscheinend war die Gruppe dieser Sternchen und Möchtegern-Stars auf eine Insel gesperrt worden und musste nun Aufgaben absolvieren, um mit Nahrungsmitteln versorgt zu werden. Sprachlos sah Teddy mit an, wie sich Menschen dort zum Affen machten , indem sie freiwillig ein Bad in Gülle nahmen oder lebendige Würmer aßen. Sie würgte innerlich und schaltete auf die Nachrichten. Bereits gestern Abend war ihr schrecklich langweilig gewesen, weshalb sie sich den linken Fuß mit Henna verziert hatte. Kritisch musterte sie das verschnörkelte M uster auf ihrem S pann und griff reflexartig nach dem Telefon, das neb en ihr auf der Couch lag und klingelte.
    Während der Nachrichtensprecher das Ergebnis des Haushaltsausschusses zusammenfasste, wunderte sich Teddy, wer mitten in der Woche nach zehn Uhr abends anrief. Beim Gedanken an ihre Mom , die eine Freundin in Connecticut besuchte, gefror sie innerlich.

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