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Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Titel: Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Handlanger wissen, was abgeht, instruiere ich meine Kumpel:
    „ Timm gehört mir!“
    Ich sehe so was wie Blutrausch in Jörgs Augen glitzern.
    „ Attacke!", brüllt er wie von Sinnen. Und dann entbrennt die Schlacht.
    Timm hat sich von dem Schreck erholt. Er hebt den Kopf, hält seine Nase. Ich grinse, während um mich herum der Wahnsinn ausbricht. Wir sind zwar klein, aber wir sind viele. Timm wirkt überrascht. So einen Aufstand der Fruchtzwerge hat er nicht erwartet. Seine Jungs haben alle Hände voll zu tun. Mittendrin stehen wir uns gegenüber wie die
Highlander
. Und dann schupse ich ihn zur Seite und renne davon.
     

    Das ist blöde, weil es feige aussieht. Ich pfeif drauf! Mein Tun dient einem höheren Ziel. Ich renne durch den Flur raus auf den Hof und hoffe, dass Josch schon da war.
    Auf der anderen Straßenseite, bei der Telefonzelle, soll er stehen – der metallic-blaue Ford Taunus meines Vaters! Ich höre Timm wütend meinen Namen schreien. Schnell verschwinde ich um die Ecke, die Einfahrt zur Straße rauf.
Kein Taunus? Ich bin so was von am Arsch!
    Quietschende Autoreifen lassen mich aufhorchen. Da schießt er über die Kreuzung. Ein Mann. Sein Auto. Nein – ein Junge und das Auto meines Vaters.
Gib Gas, Josch!
Ich blicke zurück. Timm kommt gerade um die Ecke. Er rennt nicht. Wie der Terminator! Ich überquere die Straße. Der Taunus schlingert, kommt schnell näher. Josch bringt ihn schräg auf dem Grünstreifen zum Stehen, springt raus, wirft mir die Schlüssel zu.
    „ Wollte nicht anspringen!“, entschuldigt er sich und schmeißt sich in die Büsche des erstbesten Vorgartens.
    Ich setze mich in den Wagen und drücke den Knopf runter. Eingesperrt, ausgesperrt. Soweit alles planmäßig. Wie ein Wiesel sucht Josch durch das Unterholz das Weite. Er hat noch was zu erledigen. Timm erreicht die Straße. Seine Nase blutet. Er entdeckt mich und kommt näher. Seine Stimme klingt dumpf zu mir herein.
    „ Komm raus, du feige Sau!“
    Wie von Sinnen rappelt er am Türgriff. Die Beute zum Greifen nah und doch unerreichbar – seine Wut kocht über. Erwartungsgemäß. Er tritt mit aller Kraft gegen die Tür. Ich rühre mich nicht. Dann läuft er ein paar Schritte. Im nächsten Vorgarten wachsen Tomaten. Die hohen Pflanzen werden durch rostige Metallstangen gestützt. Timm zieht eine aus dem Boden. Er baut sich vor dem Wagen auf und wir blicken uns an. Plötzlich hebt er die Metallstange und donnert sie auf die Motorhaube. In Gedanken entschuldige ich mich bei meinem Vater. Timm zertrümmert die Scheinwerfer. Ihm brennen die Sicherungen durch. Wo bleibt nur Josch? In der Einfahrt tauchen die anderen auf. Auch Timms Kumpel. Einer löst sich aus der Gruppe, kommt näher. Beruhigend redet er auf Timm ein. Aber der schwingt drohend die Metallstange. Der Kumpel hebt beschwichtigend die Hände und tritt zurück. Ich ducke mich, als Timm die Windschutzscheibe attackiert. Noch so ein Schlag, und sie wird in Scherben zerfallen. Doch endlich kommt die Kavallerie!
    „ Mein Auto!“, brüllt eine mir bekannte Stimme.
    Mein Vater ist da!
     

    Ich blicke durch die Rückscheibe. Josch ist bei ihm. Planmäßig fand er meinen Vater in seiner Stammkneipe. Betrunken. So betrunken, dass er einst tödlich verunglückte. Heute nicht!
    Papa bleibt stehen. Der Anblick seines zerstörten Wagens scheint ihm körperliche Schmerzen zu verursachen. Dann entdeckt er mich. Timm erstarrt, lässt die Metallstange polternd zu Boden fallen. Ein Fehler. Mein Vater wird auf ihn aufmerksam. Schon kommt er über ihn.
    „ Was machst du mit meinem Sohn?“
    Timm stammelt Entschuldigungen mit tränenerstickter Stimme, duckt sich. Mein Vater ohrfeigt ihn und brüllt. Die anderen kommen über die Straße. Die meinen Vater kennen, reden beruhigend auf ihn ein. Martin, Klaus, einer von Timms Kumpeln. Umsonst! Mein Vater ist eine unaufhaltbare, präzise Ohrfeigenmaschine. Ich steige aus dem Wrack, stelle mich etwas abseits zu Josch. Außer Bettina achtet niemand auf mich. Timm tut mir leid. Mein Vater auch. Ich habe ihn noch nie so wütend erlebt. Ich nicke Josch zu, und er weiß, was zu tun ist. Er steigt in die Telefonzelle und wählt 110.
     

    Timms Wangen leuchten wie Sterne. Für den Taunus wird er viele Monate Taschengeld hinblättern müssen. Kein Geld mehr für schöne blonde Strähnchen. Josch stupst mich an.
Zeit zu gehen? Moment noch
. Alle Anwohner stehen vor ihren Häusern, die Partygäste im Halbkreis um meinen Vater, der mit den

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