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Makers

Makers

Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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Kontinent, sondern auch Färbstoffe und Seide aus Asien und schließlich Bodenschätze wie Eisenerz und Kohle. Daher sorgte die Dampfmaschine nicht nur in den Fabriken für große Veränderungen, sondern war ebenso für den Aufstieg der Dampflokomotive und den Ersatz von Segelschiffen durch Dampfschiffe verantwortlich. Jeder Teil der Versorgungskette musste effizienter werden, damit die maschinelle Produktion ihre volle Wirkung entfalten konnte.
    Die Kanäle von Manchester waren während ihrer Hochblüte die Kommunikationskanäle der ersten industriellen Revolution. Eine effiziente Produktion allein war nicht genug; die Produkte mussten auch effizient verteilt werden. Aus kleineren Kanalprojekten entstand im Jahr 1884 der Manchester Ship Canal, über den Hochseefrachter direkt den Hafen von Manchester anfahren konnten, 40 Meilen von der Küste entfernt. Es war die perfekte Kombination: eine Stadt im Inland mit Raum für industrielle Expansion, die dankdes großen Kanals Waren fast genauso effizient verfrachten konnte wie eine Küstenstadt. Die Eisenbahn sorgte inzwischen für eine ebenso gute Anbindung über Land: In Manchester endete eine der ersten Städteverbindungen per Eisenbahn der Welt, die Liverpool and Manchester Railway.
    Die ganze Welt beneidete Manchester um seine Vormachtstellung in der Produktion, und Unternehmen weltweit versuchten, dieses Vorbild zu kopieren. Zum Nachteil der Fabriken in Manchester gelang es ihnen. Denn die Firmen aus Manchester verkauften bald nicht nur Kleidung, sondern auch die Maschinen, die Kleidung herstellten. Firmen wie J & R Shorrocks und Platt Brothers waren berühmt für ihre Ingenieurleistung und exportierten ihre Maschinen bald in alle Welt, wo sie kopiert, verbessert und billiger weiterverkauft wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es überall riesige Textilfabriken, von Frankreich bis Amerika. Manchesters technologischer Vorsprung war dahin, und die Stadt wurde schließlich von neuen Industriezentren überholt, die näher an der landwirtschaftlichen Produktion der Rohbaumwolle lagen, vor allem in Südamerika.
    Die Fabriken von Manchester stemmten sich lange Zeit gegen diesen Trend durch modischere Designs, höhere Qualität, Markenwerbung und immer neuere Maschinen. Sie verhinderten damit, dass die Branche über Nacht unter dem Druck billigerer Konkurrenz zusammenbrach. Stattdessen zog sich der Niedergang der Textilindustrie über ein Jahrhundert hin. In den 1950er-Jahren jedoch standen die meisten Fabriken leer, und die Stadt war zu einem Symbol für die verlorene Industriemacht Großbritanniens geworden.
    In den 1980er-Jahren war Manchester bekannter für die Partys, die in den leeren Lagerhäusern veranstaltet wurden, als für die industrielle Vergangenheit dieser Gebäude. Factory Records war nicht ohne Grund der Name des Musiklabels der britischen Post-Punk-Szene der 1980er in Manchester (Joy Division, New Order, Happy Mondays und viele andere). Seine Wurzeln lagen in einer Reihe Musikklubs in ehemaligen viktorianischen Fabriken. Manchester war zu einem Symbol des industriellen Niedergangs geworden. Junge Leute ohne ausreichende Beschäftigung schufen eine lebendige Musikszene, aber ihre Arbeitslosigkeit und ihre Existenzsorgen waren deutliche Anzeichen für das Vakuum, das die industrielle Revolution in ihrer Geburtsstadt hinterlassen hatte.
    Im Jahr 1996 parkte die IRA einen Laster mit Sprengstoff im Stadtzentrum. Der Anschlag wurde telefonisch angekündigt und die Gegend evakuiert, aber die Bombenexplosion beschädigte Dutzende Gebäude schwer. Dies wurde zu einem Wendepunkt für Manchester. Nach Jahren des Verfalls und vergeblicher Versuche, das Ruder noch einmal herumzureißen, wurde der Wiederaufbau zu einem Katalysator. Die Tragödie brachte der maroden Stadt die Aufmerksamkeit des ganzen Landes und die Gelegenheit, das Stadtzentrum völlig umzugestalten.
    Bis heute ist in dieser Hinsicht schon viel erreicht worden. Im Stadtzentrum von Manchester liegt Spinningfields, in den 1880er-Jahren ein Stadtteil voller Textilfabriken, in denen jeweils bis zu 15000 Frauen an mechanischen Webstühlen und Nähmaschinen arbeiteten. Heute ist Spinningfields ein Geschäftsviertel mit modernen Büros und einer Einkaufsmeile mit Nobelboutiquen und dramatischer Architektur. Die industrielle Vergangenheit des Viertels findet sich wieder in den zweigeschossigen Schaufenstern eines Bekleidungsgeschäftes, in denen eine Kunstinstallation aus Hunderten von

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