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Makers

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Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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Verbundwerkstoffe und vergleichsweise einfachen Konstruktionen revolutionierten. Seine Konstruktionen waren einfach zu bauen, flogen schnell und effizient, und sie waren sicher und zuverlässig. Außerdem sahen sie unglaublich cool aus. Wenn die Blütezeit der Flugschauen in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt war, dann war das Goldene Zeitalter der DIY-Luftfahrt in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren, als Rutans Konstruktionen moderne Materialien und Aerodynamik für alle zugänglich machten.
    Am Ende erwies sich der DIY-Markt jedoch als zu große Herausforderung, und Rutan stellte den Betrieb von RAF ein. Er konzentrierte sich stattdessen auf Scaled Composites, die Firma, die er gegründet hatte, um Luftfahrzeuge für Kunden aus Wirtschaft und Militär zu entwickeln. Das Hauptproblem des damaligen Eigenbaumarktes bestand darin, dass die meisten Firmen nur Baupläne verkauften, keine Bausätze. Manche Pläne kosteten nur 25 Dollar, aber die Selbstbauer erwarteten dadurch einen jahrelangen Kundenservice, an den sie sich mit ihren Fragen und Bitten um Hilfe wenden konnten. Mit anderen Worten: Es war ein schreckliches Geschäft.
    Als die Firmen dann schließlich auf die Produktion von Bausätzen umstellten, standen sie vor all den üblichen Problemen der Luftfahrtindustrie: Werkzeugbestückung, Beschaffung von Einzelteilen und gesetzliche Haftpflicht. Doch sie verkauften nicht Hunderte von Flugzeugen für Millionen Dollar pro Stück, sondern nur Dutzende für wenige Zehntausend Dollar pro Stück. Der Markt war winzig, aber die Risiken riesig. Von Rutans erfolgreichstem Selbstbaumodell, dem VariEze, wurden insgesamt keine 800 Stück verkauft. Ein einziger Kunde von Scaled Composites brachte mehr Profit ein bei sehr viel weniger Scherereien. Rutans Wurzeln lagen zwar in der DIY-Bewegung, aber aus wirtschaftlicher Sicht war es unwiderstehlich, im Geheimen für große Unternehmen und im Auftrag derRegierung fortschrittliche Flugzeuge zu entwickeln. Rutan wollte lieber bahnbrechende Flugzeuge entwickeln als die unersättliche Nachfrage nach Bausätzen befriedigen.
    Scaled Composites gehört heute der Northrop Grumman Corporation. Für jedes Vorzeigeprojekt wie SpaceShipOne wird ein Marschflugkörper oder eine Tarnkappendrohne für das Verteidigungsministerium entwickelt. Die DIY-Wurzeln existieren noch in den Nebenprojekten der Scaled-Ingenieure in ihren privaten Hangars neben der Flugpiste des Flughafens von Mojave. Aber das Unternehmen selbst ist inzwischen ein Hochsicherheitsbetrieb.
    Rutans Karriere ist ein anschauliches Beispiel sowohl für das Potenzial als auch für die Grenzen der Maker-Bewegung. Er eröffnete durch die demokratisierte Technologie der Verbundstoffe Amateuren einen Zugang zu den neuesten Entwicklungen in der Luftfahrt. Aber die Einstiegsbarrieren zum bemannten Flug, von den Kosten für den Flugzeugbau bis zur Gefahr von Rechtsstreitigkeiten, erwiesen sich am Ende immer noch als zu hoch, um das bestehende Modell der Luftfahrtindustrie infrage zu stellen.
    Flugzeuge transportieren Menschen, und daher müssen sie endlose behördliche und rechtliche Prüfverfahren durchlaufen, die viel Zeit und Geld kosten. Das können sich nach wie vor nur die großen Flugzeughersteller leisten, und deshalb gehört Scaled inzwischen auch einem von ihnen. Rutan selbst ist ein glücklicher Maker, reich und im Ruhestand.
Der Long Tail von Lego
    Will Chapman ist heute das, was Rutan früher war, als er voller Begeisterung aus seinem Hobby eine Firma machte. Chapman hat drei Söhne, die von Lego besessen waren, bis sie etwa acht Jahre alt waren. Dann begannen sie, wie viele Jungen ihres Alters, lieber mit Spielzeugsoldaten zu spielen, und das konnte Lego nicht bieten. Lego ist ein familienorientiertes Unternehmen und hat strenge Grundsätze in Bezug auf Waffen. Mit ein paar wenigen Ausnahmen stellt Lego keine Waffen des 20. Jahrhunderts her. Historisch ältere Waffen wie Schwerter und Katapulte gibt es von Lego, aber M16-Schnellfeuergewehre oder moderne Panzerfäuste sucht manbei Lego vergeblich. Auch Waffen aus einer fantastischen Zukunft gibt es, Laserblaster und Plasmakanonen, aber keine Maschinengewehre oder Bazookas aus dem Zweiten Weltkrieg.
    Als Firmenpolitik ist so etwas natürlich völlig in Ordnung, aber es führt dazu, dass Lego viele Kunden im Alter von zehn Jahren verliert, wenn sie in ihre Kriegsspielphase kommen. So war es auch bei Chapmans Söhnen. Im

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