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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Wagen beschleunigte.
    „Meinen Sie, der Startlaser ist noch stark genug für uns?“ fragte Richard.
    „Das sollte er eigentlich, weil er den Strom von unserem eigenen Fusionskraftwerk bezieht. Das hat zwar einen Bulerit-Mantel, der aber bisher noch kein Anzeichen für Instabilität gezeigt hat.“
    „Wie steht es mit der Fähre selbst?“
    „Ihr Bulerit ist noch zu neu, um zu zerfallen. Es wird lange genug halten.“
    Der industrielle Raumhafen von Bulero tauchte in weiter Entfernung auf. Richard konnte die Startanlage ausmachen, die sich als hell beleuchteter Kegel gegen den dunkler werdenden Himmel abhob. Während der Wagen näher kam, hob sich eine Fähre auf einer dicken Säule von rubinrotem Laserlicht in den Himmel. Einen Augenblick später wurde ihr Röhren sehr laut, um langsam zu ersterben, als die Fähre über ihnen verschwand. Der Strahl folgte ihr eine Minute lang, um den letzten Rest seiner Wärmeenergie auf das Treibstoffgemisch in der Reaktionskammer des Schiffs zu übertragen, und ging dann aus.
    Eine weitere Minute später sah Richard, wie die letzte Fähre auf der Startanlage eine aufrechte Stellung einnahm.
    Eine Menschenmasse um das Haupttor herum drängte nach innen, während Wachen sich damit abmühten, die Einfahrt frei zu machen.
    Eine Stimme dröhnte aus der öffentlichen Lautsprecheranlage: „Bitte gehen Sie weiter zum Flughafen oder den Magnetzug-Stationen. Wir verfügen hier nicht über Mittel um Sie zu evakuieren. Von hier aus ist nur eine Verbindung mit einer Orbitalstation möglich.“
    „Wir werden wohl um sie herumgehen müssen“, sagte Mike.
    Sie öffneten ihre Türen und stiegen aus. Richard langte auf den Rücksitz und holte sich den schwarzen Koffer.
    „Also los“, sagte Basil. Richard erinnerte sich daran, daß Mike bewaffnet war.
    Basil ging vor ihm her, um der Menge auszuweichen. Der Mob kümmerte sich nicht um sie, sondern schrie zu den Wachen hinüber. Sie erreichten ohne Schwierigkeiten den Zaun und fingen an, sich zum Tor durchzudrängen.
    Ein Paar Hände stieß Richard gegen den Zaun. Eine Hand griff nach seinem Koffer. „Wofür hältst du dich?“ fragte eine Stimme.
    „Noch ein Bonze“, antwortete eine zweite Stimme, während Richard sich am Zaun festhielt. Eine Hand griff nach seinem Koffer.
    „Wo geht’s denn hin, Bonze?“ fragte die erste Stimme.
    Ein Gebrüll erhob sich aus der Menge, das auf eine neue Maßnahme durch die Wachen hindeutete. Richard zog den Koffer weg und drückte ihn an sich.
    „Kommen Sie!“ flüsterte Mike und half ihm weiter.
    „Aufpassen!“ brüllte eine Stimme. Richard sog die Sommerluft tief in die Lungen. Er erwartete weitere Stöße.
    „Mr. Basil!“ sagte einer von den Uniformierten und öffnete ihnen einen Weg an der Reihe von Wachen vorbei.
    Mike stieß Richard hinein und folgte ihm. Ein Aufschrei erhob sich von der Menge.
    „Es läßt sich nicht vermeiden, sie in Wut zu bringen“, sagte Mike innerhalb des Tores.
    Richard blieb stehen und sah zurück. Die Wachen zogen sich nach innen zurück und schlossen das Tor.
    „Los, kommen Sie!“ rief Mike ihm zu.
    „Der Zaun mag wohl aus Bulerit sein“, sagte Richard, „aber der Boden, in den er versenkt ist, besteht nicht daraus. Die Masse kann ihn trotz allem umdrücken.“
    Die Menschenmasse begann nun, gegen den Zaun zu drücken.
    „Selbst wenn wir ein paar von ihnen mitnehmen könnten“, sagte Mike, „würde der Rest doch die Anlage stürmen und uns am Abflug hindern. Wir können es nicht riskieren, die Laserbedienung beschädigen zu lassen.“
    Der Zaun schien sich zu bewegen; die Lichter der Flutlichtanlage flackerten. Richard zögerte. Einzelne kletterten am Zaun hoch.
    „Los, kommen Sie!“ wiederholte Mike.
    Die Wachen feuerten Tränengasgranaten ab, aber einige Gestalten erreichten die Zaunkante und sprangen herein.
    Richard drehte sich um und rannte hinter Basil her. Er holte ihn ein, als er gerade ein leeres Flughafenfahrzeug erreichte.
    Sie stiegen ein, und Basil fuhr mit Richtung auf die Startanlage los. Als Richard sich umsah, stellte er fest, daß die Wachen anscheinend die Menge beruhigt hatten.
    „Später kommen andere zurück“, sagte Mike.
    Die Lautsprecheranlage krachte, und dann sagte eine Stimme: „Achtung, an die gesamte Belegschaft. Dies ist ein Atomalarm. Gehen Sie bitte in Ihre Unterstände. Sprengköpfe werden uns in zwanzig Minuten erreichen. Dies ist keine Übung!“
    Mike hielt an der Startanlage an, als die Meldung wiederholt wurde.

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