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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Die Fähre ragte in dem Flutlicht hell und silbrig einhundertfünfzig Fuß hoch vor ihnen auf.
    „Die Masse ist durch den Zaun gebrochen“, sagte Mike. Er sprang aus dem Wagen und rannte auf den Liftkorb zu. Richard stopfte sich den Kassettenkoffer in sein Hemd und folgte ihm. „Sada wartet auf uns“, sagte Mike, als sich die Fahrstuhltüren schlossen.
    „Aber funktioniert der Laser auch, wenn die Stadt getroffen wird?“ fragte Richard.
    „Wir brauchen ihn nur einige Minuten lang“, sagte Mike.
    Der Fahrstuhlkorb öffnete sich. Toshiro Sada, der Pilot der Fähre, stand auf der Rampe und winkte sie an Bord.
    Basil schob Richard vorwärts. „Danke“, hörte Richard von Mike an Sada gerichtet, als sie über die Rampe in den Mittelbereich der Fähre gingen.
    Innen waren die meisten Sitze belegt. Richard kletterte die Leiter vom Boden hoch und ging zum ersten Paar freier Sitze. Mike kletterte mühsam neben ihm hoch. Sie schnallten sich mit dem Gesicht nach oben auf dem Rücken liegend fest.
    Richard sah durch das Fenster rechts von ihm. Wie ist es möglich, daß dies geschieht? Er drehte seinen Kopf um und sah in Mikes Gesicht, das in den engen Sitzen direkt neben dem seinen lag.
    „Jemand hat sich entschlossen, sich ein Stück von der Welt abzuschneiden“, sagte Mike ruhig.
    „Meinen Sie, es wird zu einem Gegenschlag von uns kommen?“
    Mikes blaue Augen trugen einen resignierten Ausdruck. „Ich sehe keine Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen. Einige Raketen kommen ganz sicher durch. Das Beste, worauf wir noch hoffen können, ist ein maßvoller Gegenschlag Ziel für Ziel – aber wenn der Krieg uns nicht schafft, dann wird das Bulerit es tun.“
    Wenn es nur der Krieg gewesen wäre, hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt.
    Richard spürte eine Erschütterung. Er wußte, daß der Laser-Strahl unter ihm zum Leben erwacht war und die Fähre mit Wärmeenergie fütterte. Die Fähre hob sich langsam vom Boden und gewann an Geschwindigkeit, während sie sich von der furchterregenden Kraft des Strahls nährte, der der Rakete folgen würde, bis sie die Fluchtgeschwindigkeit erreicht hatte.
    Der Bulero-Flughafen fiel hinter ihnen zurück. Wolken rasten am Fenster vorbei. Eine Minute später erschienen Sterne am Horizont. Die Beschleunigung drückte Richard an seinem Sitz fest und preßte ihm einige Tränen aus den Augen. Er versuchte, tiefer zu atmen und war sich klar darüber, daß er von dem Aktenkoffer unter seinem Hemd blaue Flecken davontragen würde.
    Die Fähre erzitterte leicht; dann hörte die Beschleunigung auf, und das Gewicht hob sich von ihm. Er konnte zu seiner Rechten die westliche Rundung der Erde ausmachen, wo die Sonne durch den Aufstieg der Fähre vom Untergang abgehalten wurde. An dem blauvioletten Horizont kam der Pazifik in Sicht.
    Zwei Blitze erschienen, falsche Sonnen, die aufgingen und plötzlich wieder verblaßten.
    „Los Angeles und San Francisco“, sagte Mike. „Chicago direkt unter uns hat es wahrscheinlich schon erwischt.“
    Die Fähre setzte ihren Anstieg in den Westen fort und senkte sich in eine horizontale Lage, als die Umlaufbahn erreicht war. Die Trittleiter, nun der Fußboden, wurde zurückgezogen, so daß ein Gang entstand.
    Die Sterne über der sterbenden Erde nahmen in ihrer Zahl zu. Vielen Dank, Jack, dachte Richard. Der Planet hätte sich vielleicht auch ohne dich zerstört, aber du hast bei der Vernichtung meiner Welt geholfen, der ich vielleicht meinen Stempel aufgedrückt hätte. Und dennoch sah ein Teil von ihm weg, der ihm sagte, daß er den Käfig Erde hinter sich ließ, wie er seine Heimat hinter sich gelassen hatte, und daß die Bulerit-Katastrophe ihn nur aufgehalten hatte. Wäre Margot nicht zur Erde zurückgekehrt und wäre er nicht gezwungen gewesen, dem Bulero-Unternehmen seine Hilfe zu gewähren, dann wäre er auf dem Mond gewesen, während all dies passierte. Nun beschleunigte der Krieg seine Abreise, und er fühlte sich schuldig.
    Eine neue Angst beschlich ihn. „Meinen Sie, daß Asterom auch ein Ziel werden könnte?“
    „Kommt darauf an“, sagte Mike, „wer den Krieg angefangen hat und auf welche Seite sich Asterom seiner Meinung nach stellen wird.“
    „Ist Asterom bewaffnet?“ Er dachte an Margot und seine Familie.
    „Ich weiß es nicht, aber es bliebe für Alard genug Zeit, ein Team auszuschicken, das die Sprengköpfe in einiger Entfernung auslösen oder entschärfen könnte. Einer käme vielleicht durch.“
    „Sada wird wissen, ob

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