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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Raketen nach Asterom unterwegs sind“, sagte Mike. „Sie werden auf dem Radarschirm erscheinen, bevor wir L-5 anfliegen. Kommen Sie, setzen wir uns nach vorne.“
    Die Bulero-Passagiere beobachteten den Krieg, während Richard und Basil aus ihren Sitzen in den Gang schwebten.
    „Mr. Bulero, erinnern Sie sich noch an mich?“
    Richard sah schaute auf einen rothaarigen Mann in dem Sitz vor ihm.
    „Ich habe Ihnen in der letzten Woche Ihr Sprechgerät im Büro repariert.“
    „Ah … ja, wie geht es Ihnen?“
    „Meine Frau und mein Kind sind nicht aus New York herausgekommen.“
    „Tut mir leid, Hank.“
    „Wie ich die Sache sehe, müssen wir übrigen weitermachen.“ Hank starrte Richard einen Augenblick starr an, als erwartete er Bestätigung. In den grünen Augen des Mannes lag der Schrecken verborgen.
    „Das meine ich auch, Hank“, sagte Richard. Er drehte sich um und schwebte nach vorne.
    Als sie den Bug erreichten, konnte Richard am Rand seines Gesichtsfelds durch das rechte Bullauge die Blitze von nuklearen Explosionen ausmachen. Er versuchte, nicht hinzusehen.

 
8. Der Weltenverschlinger
     
    „Janet?“
    Sam kam in das Hotelzimmer und setzte sich auf das Bett. Sie lag auf dem Bauch und hatte ihr Gesicht in dem Kissen vergraben. Er berührte ihre Schulter. „Richard ist in Sicherheit – wir haben gerade einen Funkspruch empfangen. Einige Bulero-Fähren werden uns innerhalb eines Tages erreichen.“ Er rieb ihre Schulter. Sie drehte sich langsam herum und sah ihn an.
    „Da werden Leute von der Erde kommen“, sagte sie, als wolle sie ihm zeigen, daß sie sich selbst unter Kontrolle hatte. „Werden sie auf dem Mond mit allen Flüchtlingen fertig werden?“
    „Ich halte es für unwahrscheinlich, daß ihre Anzahl unsere Kapazität übersteigt“, sagte Sam. „Es werden unmöglich größere Mengen fliehen können. Auf dem Mond gibt es gut ausgebaute Städte. Asterom und der Mond werden sich gegenseitig unterstützen.“
    „Es ist entsetzlich“, sagte Janet. „Wir, die Buleros, sind verantwortlich.“
    „Der Krieg ist zu Ende“, sagte er. Es wurde ihm bewußt, daß er von sich selbst nie als echten Bulero gedacht oder sich als privilegiert empfunden hatte. Der Gedanke erschreckte ihn, da er ihm deutlich das Ausmaß seiner Entfremdung von Jack vor Augen führte. „Die großen Verteidigungskontrollzentren sind zerstört“, sagte er weiter, „darunter auch einige, von deren Existenz niemand etwas gewußt hatte, bis sie die Zähne gezeigt haben. Die großen Städte gibt es nicht mehr, und die Oberflächentemperatur steigt. Das Magma fließt zwar noch, aber der Riß im Meer scheint zumindest zur Zeit nicht mehr weiterzulaufen.“
    „Wie kannst du nur darüber reden?“
    Er sah sie genau an. „Ich versuche zu verstehen, was sich abspielt, weil mir das hilft zu überleben. Das war schon immer so. Das ist alles, was ich zur Zeit tun kann.“ Das ist alles, was ich jemals getan habe.
    Er sagte nichts, während er sie in ihren Armen hielt, und all ihre Ängste schienen in ihn hineinzufließen. Er blieb bei ihr, bis sie einschlief.
     
    Orton saß in dem Wartezimmer mit der niedrigen Schwerkraft. Richards Fähre – die letzte des Bulero-Komplexes – sollte in den nächsten Minuten eintreffen. Den Flüchtlingen von der Erde und von den kleineren abhängigen Raumstationen in der Nähe der Erde in einer Umlaufbahn, die mit ihr synchron verlief, wurde die Wahl gelassen, entweder in Asterom zu bleiben oder auf den Mond zu fliegen. Ungefähr ein Drittel der Neuankömmlinge nahmen Alards Angebot an, aber der Rest wollte sich noch nicht festlegen, da sie sich ihre Loyalität mit der Autorität der Vereinten Nationen der Erde und des Mondes bewahrten und nicht den Glauben aufgeben mochten, daß sich die katastrophalen Umstände mit der Zeit wieder einrenken würden. Asterom würde natürlich nach einiger Zeit seine Tore schließen müssen.
    Orton war sich sicher, daß er zu einem Teil Asteroms werden würde. Er hatte das schon vorher gewollt, und nun war das der einzige Ort, der ihm blieb. „Natürliche Planeten sind zu groß“, hatte ihm Alard vor einigen Stunden gesagt. „Sie sind zu groß, um sie richtig zu verwalten, wenn man die Unsicherheitsfaktoren unserer Geschichte berücksichtigt. Das war schon immer ein schlechter Anfang. Es hat noch nie eine Weltregierung gegeben, die richtig funktioniert hat – nicht einmal lokal beschränkt gute. Wenn die Erdbevölkerung schon immer klein gewesen wäre,

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