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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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zu vergesse n – Kady, seine neuen Freunde, Malic e – und für immer in eine Welt zurückzukehren, in der es mehr längst Tote als Lebende gab, war entsetzlich.
    Er würde all seine Hoffnungen begraben müssen, all seine Träume, alles, was ihm wichtig war, und wäre nur noch der Schatten des Jungen, der er einst gewesen war. Genau wie Henry Galesworth.
    Nein. Er durfte nichts vergessen. Und das würde er auch nicht.
    Justin streckte ihm die Hand hin. »War mir ein großes Vergnügen und eine noch größere Ehre.«
    Seth ergriff Justins Hand mit beiden Händen und schüttelte sie. »Geht mir ganz genauso.«
    Kady umarmte ihn kurz, dann trat sie hastig einen Schritt zurück und rieb sich mit dem Handrücken über die Nase.
    »Also dann, Tatyana«, sagte Seth. »Man sieht sich.« Die Säbelzahntigerin hob den Kopf, blinzelte träge, dann ließ sie den Kopf wieder sinken und schloss die Augen.
    »Katzen«, brummte Seth. »Diese Viecher sind doch alle gleich.«
    Kady musste lachen. Dann stürzte sie auf ihn zu und umarmte ihn, so fest sie konnte. Er spürte ihre Tränen an seinem Hals und bekam Bauchschmerzen. Er wollte bleiben. Er wollte so gerne hier bei ihr bleiben.
    Dann riss sie sich von ihm los und lief schluchzend aus dem Zimmer.
    Seth sah ihr erschrocken und fast ein bisschen verletzt hinterher. Justin warf ihm einen mitfühlenden Blick zu.
    »Ich kümmere mich um sie, Alter, keine Sorge. Ich werde auf sie aufpassen. Wir suchen Havoc und hinterlassen dir, wo es geht, Nachrichten, damit du weißt, wo wir sind. Sieh zu, dass du zurückkommst, okay?«
    »Ich komme zurück«, versprach Seth. »Verlass dich drauf.«
    »Noch wa s …« Justin zögerte.
    »Was?«
    »Kann ich mein Shirt wiederhaben?«
    Seth sah an sich herab. Er trug immer noch Justins Kapuzenshirt, das seine Freunde ihm angezogen hatten, als er sich von der eiskalten Berührung der Laq erholt hatte.
    »Weißt du, ich würde dich normalerweise nicht drum bitten, aber du gehst nach Hause und ich glaub nicht, dass ich in nächster Zeit bei H&M vorbeikomme.« Justin grinste.
    Seth streifte es über den Kopf und gab es Justin zurück. Und weil es ihm richtig erschien, umarmte er dann auch Justin.
    »Gute Reise, Alter«, sagte Justin.
    Seth nickte. Er ging zur Tür und machte sie auf. Dahinter lag ein irdener Tunnel, der so dick mit Wurzeln und Schlingpflanzen bewachsen war, dass man nicht sehen konnte, was dahinterlag. Aber es wehte eine kühle Brise und Seth wusste sofort, dass es heimische Luft war. Sie roch ein ganz klein bisschen anders als die in Malice.
    Er zögerte einen Moment, dann trat er in den Tunnel und zog die Tür hinter sich zu.

Oktober

    1
    »Fragen wir doch einfach unser Publikum! Meine Damen und Herren, was sagen Sie? Soll sie um den neuen Ford Fiesta spielen oder die neunhundert Pfund einstecken und nach Hause gehen?«
    Die Kamera schwenkte über die Zuschauer im Studio, die wild durcheinander »Heimgehen!« oder »Weiterspielen!« brüllten. Die meisten waren dafür, dass die Kandidatin weiterspielte. Im nächsten Bild sah man wieder die eingeschüchtert wirkende Frau mit den strähnigen braunen Haaren, die wahrscheinlich zehn Jahre älter aussah, als sie in Wirklichkeit war. Der Moderator strich sich durch die Föhnfrisur, legte ihr einen Arm um die Schulter und bleckte seine ultraweiß gebleichten Zähne.
    »Oj e … Ich weiß nicht, Tim. Immerhin geht es um neunhundert Pfund.«
    »Jetzt nimm schon das verdammte Geld, du blöde Kuh!«, keifte Seths Vater. »Das Auto würdest du doch sowieso nur zu Schrott fahren, wenn du es bekommen würdest.«
    Seth sah erschöpft zu seinem Vater hinüber und dann wieder auf den Fernseher. Er lag, das Kinn auf die Faust gestützt, auf dem Sofa und starb fast vor Langeweile. Er bedauerte es fast, dass man nicht wirklich an Langeweile sterben konnte.
    Dad sitzt in seinem Sessel, Mum in ihrem und die Welt ist so, wie sie sein soll , dachte er verächtlich.
    Nur dass eben gar nichts so war, wie es sein sollte. Sein bester Freund Luke und seine beste Freundin Kady waren verschwunden und er hatte keine Ahnung, was mit ihnen passiert war oder wo sie sein könnten.
    Vielleicht tauchten sie ja eines Tages wie aus dem Nichts wieder auf, so wie es bei ihm gewesen war. Man würde sie finden, von Laub und Erde bedeckt, im Wald von Hathern herumirrend, verdreckt und halb verhungert. Aber bis es so weit war, blieb ihm nur das hier.
    Die anderen Jugendlichen im Ort gingen ihm aus dem Weg und er spürte, dass

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