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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vergewissern. Ich möchte nicht, daß es hier wieder Ärger gibt. Ich muß ins Tal zurück, aber wenn du es für besser hältst, noch hierzubleiben, um ein Auge auf die beiden zu haben, kann ich auch allein zurückreisen.« Seine Stimme klang ernst und entschlossen.
    Botschaft schaute den alten Mann an. Wieder einmal dachte er, daß in Belgarath zwei verschiedene Persönlichkeiten steckten. Wenn es nichts Wichtiges zu tun gab, faulenzte er und vergnügte sich mit Trinken, Tricks und kleinen Diebereien. Ergab sich jedoch ein Problem, vergaß er all das und setzte seine fast unbeschränkte Konzentration und Energie ein, es zu lösen.
    Polgara hob Botschaft ruhig vom Schoß und blickte ihren Vater an. »Dann ist es also ernst?«
    »Ich weiß es nicht, Pol. Und es gefällt mir nicht, wenn etwas vorgeht, von dem ich nichts weiß. Wenn du hier mit dem fertig bist, weswegen du gekommen bist, halte ich es für besser, wenn wir zurückkehren. Sobald wir Barak auf die Beine kriegen, soll er uns nach Camaar bringen. Dort besorgen wir uns Pferde. Ich muß mit Beldin reden – vielleicht weiß er etwas über Zandramas, wer oder was das auch ist.«
    »Wir sind bereit, wann immer du aufbrechen möchtest, Vater«, versicherte sie ihm.
    Etwas später am Vormittag besuchte Botschaft das Pferd, um ihm auf Wiedersehen zu sagen. Er war ein bißchen traurig, so rasch schon wieder von hier Abschied nehmen zu müssen. Er mochte Garion und Ce'Nedra sehr. Der junge Rivanische König war ihm in vieler Hinsicht wie ein älterer Bruder, und Ce'Nedra war reizend, wenn sie nicht gerade aus irgendeinem Grund schwierig sein wollte. Am meisten aber würde ihm das Pferd fehlen. Botschaft sah in ihm kein Lasttier. Sie waren beide jung und liebten die Gesellschaft des andern.
    Der Junge stand in der Mitte des Übungsplatzes, und der langbeinige Hengst tollte in der strahlenden Sonne um ihn herum. Da sah Botschaft aus den Augenwinkeln eine Bewegung und drehte sich um. Durnik und Garion kamen auf ihn zu.
    »Guten Morgen, Botschaft«, grüßte der Rivanische König.
    »Belgarion.«
    »Ihr zwei, du und das Pferd, habt offenbar viel Spaß miteinander.«
    »Wir sind Freunde«, antwortete Botschaft. »Wir sind gern beisammen.«
    Garion blickte traurig auf das kastanienbraune Pferd. Der Hengst kam auf ihn zu und stupste ihn zur Begrüßung. Garion rieb ihm die spitzen Ohren und strich über seine glatte, glänzende Stirn. Dann seufzte er. »Möchtest du, daß er dir gehört, Botschaft?« fragte er.
    »Freunde gehören einem nicht, Belgarion.«
    »Du hast recht«, bestätigte Garion. »Ich meine, würdest du ihn gern ins Tal mitnehmen?«
    »Aber er mag dich auch.«
    »Ich kann euch ja jederzeit besuchen«, entgegnete der Rivanische König. »Hier ist wirklich nicht sehr viel Platz für ihn zum Herumtollen. Und ich bin immer so beschäftigt, daß ich einfach nicht die Zeit habe, mich so mit ihm abzugeben, wie ich es gern möchte. Ich glaube, für ihn wäre es das beste, wenn du ihn mitnimmst. Was meinst du dazu?«
    Botschaft überlegte. Er versuchte nur an das Wohl des jungen Tieres zu denken und nicht an seinen eigenen Wunsch. Er blickte Garion an und erkannte, wie schwer seinem Freund dieses großzügige Angebot fiel. »Ich glaube, du hast recht, Belgarion. Das Tal wäre wirklich besser für ihn. Dort hätte er mehr Freiheit.«
    »Du mußt ihn ausbilden«, sagte Garion. »Er wurde noch nie geritten.«
    »Er und ich können daran arbeiten«, versicherte ihm Botschaft.
    »Dann begleitet er dich«, beschloß Garion.
    »Danke«, sagte Botschaft einfach.
    »Schon gut, Botschaft.«
    Und richtig! Botschaft konnte die Stimme so deutlich hören, als hätte sie in seinem, nicht Garions Kopf gesprochen.
    Was? Aus Garions stummer Antwort klang Verwirrung.
    Sehr gut gemacht, Garion! Ich will, daß diese zwei beisammen sind. Sie werden Dinge zu tun haben, zu denen sie beide gemeinsam erforderlich sind. Und dann war die Stimme verklungen.

6
    Am besten fängt man damit an, einen Kittel oder Mantel über den Rücken zu legen«, sagte Hettar mit seiner ruhigen Stimme. Der hochgewachsene Algarier, der wie üblich ganz in schwarzes Leder gekleidet war, stand mit Botschaft auf der Weide westlich von Poledras Haus. »Aber sorge dafür, daß es etwas von dir ist, etwas, dem dein Geruch anhaftet. Er soll sich an deinen Geruch gewöhnen und an die Vorstellung, daß es richtig ist, wenn etwas, das wie du riecht, auf seinem Rücken ist.«
    »Er weiß doch bereits, wie ich rieche, nicht

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