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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schiffsbauern, besondere Sorgfalt walten zu lassen.« Er beugte sich vor und warf den Hühnerschenkel ins Feuer. »Er war verbrannt«, sagte er abwesend. »Alles, was ich in diesem verdammten Palast zu essen bekomme, ist entweder verbrannt oder halb roh.« Er musterte Belgarath neugierig. »Ihr interessiert mich, alter Mann. Ihr seht mir nicht wie einer aus, der seine Laufbahn damit beschließt, bei einem nyissanischen Sklavenhändler anzuwerben.«
    »Äußerlichkeiten können täuschen.« Belgarath zuckte die Schultern. »Ihr seht auch nicht gerade wie ein König aus, aber immerhin tragt Ihr die Krone.«
    Urgit langte hoch und nahm seinen eisernen Reif ab. Er blickte ihn angewidert an, dann streckte er ihn Belgarath entgegen. »Möchtet Ihr dieses Ding? Ich bin überzeugt, daß Ihr damit majestätischer ausseht als ich, und ich würde es nur allzugern loswerden – vor allem, da Kal Zakath so versessen darauf ist, mir den Kopf darunter wegzunehmen.« Er ließ die Krone fallen, daß sie mit stumpfem Klicken neben seinem Sessel auf dem Boden aufschlug. »Kehren wir zu dem Thema zurück, über das wir uns gestern unterhielten. Ihr sagtet, daß Ihr Belgarion kennt.«
    Belgarath nickte.
    »Wie gut?«
    »Wie gut kann ein Mensch einen anderen schon kennen?«
    »Ihr weicht aus.«
    »Sieht ganz so aus, nicht wahr?«
    Urgit überging es. Erblickte den alten Mann angespannt an. »Was meint Ihr, wie würde Belgarion wirklich reagieren, wenn ich ihm vorschlage, sich mit mir zu verbünden, um die Malloreaner vom Kontinent zu vertreiben? Ich bin überzeugt, daß ihre Anwesenheit ihn fast ebensosehr beunruhigt wie mich.«
    »Die Chancen stehen nicht sehr gut«, entgegnete Belgarath. »Ihr könntet vielleicht Belgarion überzeugen, daß es eine gute Idee wäre, aber die restlichen alornischen Monarchen wären wahrscheinlich dagegen.«
    »Sie trafen eine Vereinbarung mit Drosta, nicht wahr?«
    »Das war zwischen Rhodar und Drosta. Zwischen den Drasniern und den Nadrakern herrschte immer eine Art vorsichtige Freundschaft. Wen Ihr wirklich überzeugen müßtet, ist Cho-Hag, und der war nie gerade ein Freund der Murgos.«
    »Ich brauche Verbündete, alter Mann, keine Gemeinplätze.« Urgit machte eine Pause. »Was wäre, wenn ich mich mit Belgarath in Verbindung setzte?«
    »Was würdet Ihr ihm denn sagen?«
    »Ich würde ihn davon überzeugen, daß Zakath eine viel größere Bedrohung für die westlichen Reiche ist als ich. Vielleicht könnte er die Alorner dazu bringen, auf Vernunft zu hören.«
    »Ich glaube, damit hättet Ihr auch nicht viel Glück.« Der alte Mann blickte in die züngelnden Flammen, und der Feuerschein ließ seinen kurzen, silbrigen Bart schimmern. »Ihr müßt wissen, daß Belgarath nicht in derselben Welt lebt wie normale Sterbliche. Seine Welt ist die der Ursächlichkeit und Elementarkräfte. Ich könnte mir vorstellen, daß er in Kal Zakath nicht viel mehr als ein kleines Ärgernis sieht.«
    »Toraks Zähne!« fluchte Urgit. »Wo soll ich bloß die Truppen herbekommen, die ich brauche?«
    »Werbt Söldner an«, schlug Silk vor, der am Fenster stand und sich bei seinen Worten nicht umdrehte.
    »Was?«
    »Greift tief in die königlichen Schatzkammern und holt etwas von dem sagenhaften roten Gold von Angarak heraus. Schickt Kunde in die Reiche des Westens, daß Ihr gute Männer benötigt und bereit seid, sie mit gutem Gold zu bezahlen. Ihr werdet Euch vor Freiwilligen nicht mehr retten können!«
    »Ich ziehe Männer vor, die aus Patriotismus kämpfen – oder für ihren Glauben«, erklärte Urgit steif.
    Silk drehte sich mit amüsierter Miene um. »Mir ist diese Vorliebe bereits bei vielen Königen aufgefallen«, bemerkte er. »Das belastet die königlichen Schatzkammern nicht so sehr. Aber glaubt mir, Eure Majestät, Loyalität gegenüber einem Ideal kann sich verändern, Geld gegenüber jedoch nie. Deshalb sind Söldner auch die besseren Kämpfer.«
    »Ihr seid ein Zyniker«, beschuldigte ihn Urgit.
    Silk schüttelte den Kopf. »O nein, Eure Majestät, ich bin ein Realist.« Er trat zu Sadi und flüsterte ihm etwas zu. Der Eunuch nickte, und der rattengesichtige kleine Drasnier verließ den Raum.
    Urgit hob fragend eine Braue.
    »Er fängt zu packen an«, erklärte Sadi. »Wenn wir morgen in See stechen, müssen wir uns allmählich fertigmachen.«
    Urgit und Sadi unterhielten sich noch etwa eine halbe Stunde, bis sich die hintere Tür öffnete und Lady Tamazin mit den Damen eintrat.
    »Guten Morgen, Mutter«,

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