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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die eintönige Landschaft, als erkenne er sie plötzlich. »Könnten wir nicht Zuflucht im Wachtturm finden?« fragte er.
    »In welchem Wachtturm?« erkundigte sich Belgarath, und ließ den Blick wieder ringsum schweifen. »Ich sehe keinen.«
    »Von hier kann man ihn auch nicht sehen. Er ist eingestürzt, aber der Keller ist noch vorhanden.«
    »Ich weiß von keinen Wachttürmen in diesem Gebiet«, warf Urgit ein.
    »Er wurde auch schon sehr lange nicht mehr benutzt.«
    »Wo befindet er sich, Eriond?« fragte Polgara. »Kannst du uns hinführen?«
    »Natürlich. Es ist nicht sehr weit.« Der junge Mann wendete seinen Hengst und ritt schräg hoch zum Kamm der Landzunge. Als sie ihm folgten, blickte Garion den Hang hinunter und sah eine größere Zahl von Steinblöcken aus dem Gras ragen. Aus dieser Entfernung war es schwer, sicher zu sein, aber einige der Quader sahen aus, als wären sie behauen.
    Oben angekommen, kreischte der Wind um sie, und das Gras peitschte gegen die Beine der Pferde.
    »Bist du sicher, Eriond?« schrie Polgara durch den Wind.
    »Wir können von der anderen Seite hinein«, antwortete er überzeugt. »Vielleicht ist es jedoch besser, wenn wir die Pferde führen. Der Eingang ist ziemlich dicht am Rand der Klippe.« Er rutschte aus dem Sattel und ging voraus über den Kamm. »Seid hier vorsichtig«, mahnte er, als er um eine leichte Mulde herumging. »Ein Teil des Daches gibt ein wenig nach.«
    Unmittelbar außerhalb der grasüberwucherten Mulde führte ein Hang steil zu einem schmalen Sims hinunter, von dem die Klippe scharf abfiel. Eriond stieg den Hang hinunter und führte sein Pferd den Sims entlang. Garion folgte ihm. Als er den Sims erreichte, blickte er über den Klippenrand. Tief unten lag das Wrack auf dem Strand. Eine breite Reihe Fußabdrücke entfernte sich am Wasserrand von ihm und wurde vom Regen verschluckt.
    »Hier ist es«, rief Eriond. Dann verschwand er, und es sah aus, als führe er seinen Hengst direkt in den grasbedeckten Hang hinein.
    Die anderen folgten neugierig und fanden einen schmalen Türbogen, der ganz offensichtlich von Menschenhand erbaut worden war. Das lange Gras darüber und zu beiden Seiten hatte ihn überwuchert, bis er kaum noch zu sehen war. Dankbar schob Garion das Gras zur Seite und tauchte durch die Öffnung in eine stille, modrige Dunkelheit.
    »Hat jemand daran gedacht, Fackeln mitzubringen?« fragte Sadi.
    »Sie befanden sich leider beim Proviant«, bedauerte Durnik. »Sehen wir mal, was ich tun kann.« Garion spürte eine schwache Bewegung und hörte ein leises Zischen. Dann erschien ein Lichtpunkt auf Durniks Handfläche, der allmählich wuchs, bis sie das Innere dieser alten Ruine sehen konnten.
    Wie so viele Bauten aus alter Zeit war auch der niedrige Keller dieses ehemaligen Turms ein Gewölbe. Steinbogen stützten die Decke und die Wände. Genau diese Bauweise hatte Garion in König Anhegs äonenaltem Palast gesehen sowie in den Ruinen von Vo Wacune, in den unteren Stockwerken seiner eigenen Zitadelle in Riva und sogar in der hallenden Gruft des einäugigen Gottes in Cthol Mishrak.
    Silk blickte Eriond nachdenklich an. »Ich bin sicher, du hast eine Erklärung«, sagte er. »Woher wußtest du von diesem Keller?«
    »Ich lebte hier eine Zeitlang mit Zedar. Das war, während er darauf wartete, daß ich alt genug würde, das Auge zu stehlen.«
    Silk wirkte etwas enttäuscht. »Wie prosaisch«, brummte er.
    »Tut mir leid«, sagte Eriond, während er die Pferde zu einer Seite des Gewölbes führte. »Wäre es dir lieber, wenn ich eine interessantere Geschichte für dich erfände?«
    »Schon gut, Eriond«, wehrte der kleine Mann ab.
    Urgit hatte die Stützpfeiler untersucht. »Das ist nicht von Murgos erbaut«, stellte er fest. »Dazu sind die Steine zu ordentlich aneinandergefügt.«
    »Es wurde errichtet, ehe die Murgos in diesen Teil der Welt kamen«, sagte Eriond.
    »Durch die Sklavenrasse?« rief Urgit ungläubig. »Aber sie können doch nur Lehmhütten bauen!«
    »Das wollten sie euch glauben machen! Sie errichteten Türme – und Städte – , als die Murgos noch in Ziegenfellzelten hausten.«
    »Könnte bitte jemand ein Feuer machen?« bat Ce'Nedra bibbernd. »Ich friere.« Garion musterte sie besorgt. Ihm entging nicht, daß ihre Lippen bläulich verfärbt waren.
    »Das Brennholz ist hier aufgestapelt«, sagte Eriond. Er verschwand hinter einem Strebepfeiler und kam mit einem Armvoll gebleichter Stöcke wieder zum Vorschein. »Zedar und ich

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