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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zu den malloreanischen Schiffen, die sich durch die Dünung plagten. »Ich glaube, wir sollten den anderen Bescheid sagen. Wir würden nicht allzuviel erreichen, wenn wir versuchten, diesen Unterschlupf gegen mehrere Schiffsbesatzungen zu verteidigen.«
    Sie brauchten etwa eine Stunde, ihre noch feuchte Kleidung und die kargen Vorräte zu packen und auf die Lastpferde zu laden. Dann schlüpften sie durch die Segeltuchtür und führten ihre Pferde zur gegenüberliegenden Seite der Landzunge. Garion fiel auf, daß Eriond einmal mit fast bedauernder Miene zurückschaute und dann entschlossen der Stätte seiner Kindheit den Rücken zuwandte, um geradeaus auf das Grasland zu blicken. »Ich kenne mich ein bißchen aus«, sagte er. »Die Bäche da drüben führen jedoch Hochwasser, wir müssen also vorsichtig sein.« Er schwang sich in den Sattel. »Ich reite voraus und suche den besten Weg.« Er beugte sich vor und streichelte den Hals seines Hengstes. Dann lächelte er. »Pferd möchte ein bißchen laufen.« In fließendem Galopp ritt er hügelab.
    »Das ist ein sehr eigenartiger Junge«, sagte Urgit, als er aufsaß. »Hat er Zedar wirklich gekannt?«
    »O ja«, antwortete Silk, »genau wie Ctuchik.« Er bedachte Polgara mit einem verschmitzten Blick. »Er war sein Leben lang mit seltsamen Leuten zusammen, also kann man verstehen, wenn er ein bißchen eigenartig ist.«
    Die blauen Streifen, die Garion gleich nach dem Aufstehen am südöstlichen Himmel sah, hatten sich inzwischen ausgebreitet. Heller Morgensonnenschein brach durch die dunstige Luft und erhellte das von Bächen durchzogene Grasland. Der Sturm hatte ebenfalls nachgelassen und blies nur noch als frischer Wind. Sie ritten in leichtem Galopp durch das noch nasse Gras und folgten Eriond und seinem begeisterten Pferd.
    Ce'Nedra, die jetzt einen von Erionds Kitteln und ein wollenes Beinkleid trug, lenkte ihr Pferd neben Garions.
    »Deine Kleidung gefällt mir, meine Königin.« Er grinste.
    »Alle meine Gewänder sind noch naß«, erklärte sie. Sie machte eine Pause, und ihr Gesicht wurde düster. »Es geht nicht so gut, wie wir hofften, nicht wahr, Garion? Wir hatten so sehr mit diesem Schiff gerechnet.«
    »Oh, ich weiß nicht«, antwortete er. »Wir haben ein bißchen Zeit gespart, und es ist uns gelungen, den größten Teil des Kriegsgebiets zu umgehen. Wenn wir erst an Rak Cthaka vorbei sind, finden wir vielleicht ein anderes Schiff. Ich glaube nicht, daß wir wirklich Zeit verloren haben.«
    »Aber gewonnen haben wir auch keine, oder?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    Sie seufzte und ritt stumm neben ihm her.
    Gegen Mittag erreichten sie die Hochstraße und folgten ihr ostwärts. Den Rest des Tages kamen sie gut voran. Es sah zwar nicht so aus, als wäre die Straße in letzter Zeit benutzt worden, trotzdem ritt Silk vorsichtshalber als Kundschafter voraus. Eine Gruppe Weiden am Straßenrand bot ihnen nachts Zuflucht und auch die nötigen Stangen, die sie zum Aufstellen ihrer Zelte brauchten. Das Essen an diesem Abend bestand aus Bohnen mit Speck, ein Mahl, das besonders Urgit als unbefriedigend empfand. »Ich würde im Augenblick alles für einen Rinderschlegel geben«, klagte er, »selbst wenn er so schlecht zubereitet ist, wie man ihn mir gewöhnlich im Drojim vorsetzt.«
    »Hättet Ihr lieber eine Schüssel mit gedünstetem Gras, Eure Majestät«, fragte Prala ihn keck, »oder etwa einen Teller voll gebratener Weidenrinde?«
    Er würdigte sie mit einem saueren Blick, dann wandte er sich Garion zu. »Sagt mir, beabsichtigt Ihr und Eure Freunde, lange in Cthol Murgos zu bleiben?«
    »Nicht sehr lange, weshalb?«
    »Die Damen aus dem Westen haben offenbar einen starken Zug zur Unabhängigkeit – und eine beklagenswerte Neigung, mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. Ich finde ihren Einfluß auf gewisse leicht beeindruckbare murgosische Damen nicht sehr erfreulich.« Dann, als wäre ihm plötzlich bewußt geworden, daß er zu weit gegangen war, warf er einen besorgten Blick in Polgaras Richtung. »Es war nicht als Kränkung gedacht, Lady«, entschuldigte er sich rasch. »Es ist nur ein altes murgosisches Vorurteil.«
    »Ich verstehe.«
    Belgarath stellte seinen Teller ab und schaute zu Silk hinüber. »Du bist heute den ganzen Tag vorausgeritten«, sagte er. »Hast du zufällig Wild gesehen?«
    »Einige Rudel einer Art großer Hirsche, die nordwärts zogen«, antwortete der kleine Mann. »Aber sie blieben weit außer Pfeilweite.«
    »Was hast du

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