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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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du für einen Sohn abgegeben!«
    »Ich bin deine Tochter, Belgarath«, antwortete sie ruhig, »glaubst du wirklich, ein Sohn hätte es besser machen können?«
    »Nein, Pol.« Er lachte plötzlich, drückte sie heftig an sich und klatschte einen Kuß auf ihre regennasse Wange. »Ganz bestimmt nicht.«
    Erschrocken und fast ein wenig verlegen hielten sie inne, weil diese ungeheure Liebe, die sie seit Jahrtausenden zu verbergen gesucht hatten, sich plötzlich hier, auf diesem sturmgepeitschten Strand am Ende der Welt, Luft machte. Fast scheu blickten sie einander an, doch dann konnten sie sich nicht mehr zurückhalten und fingen zu lachen an.
    Garion wandte das Gesicht ab, denn Tränen glänzten in seinen Augen.
    Urgit beugte sich über den Seemann mit dem gebrochenen Arm. »Falls es Euch nichts ausmacht, auf einen Rat Eures Königs zu hören«, sagte er höflich, »möchte ich Euch daran erinnern, daß die See von Malloreanern wimmelt und daß es den Malloreanern eine diebische Freude bereitet, jeden Murgo, der ihnen in die Hände fällt, zu kreuzigen. Haltet Ihr es nicht für angebracht, Euch mit Euren Kameraden aus der Nähe dieser Holztrümmer zu entfernen?« Er blickte bedeutungsvoll auf das Wrack.
    Der Seemann warf einen plötzlich furchterfüllten Blick auf das wogende Wasser und stolperte auf die Füße. Den gebrochenen Arm mit dem anderen umschlingend, hastete er den Strand hoch, um seine fliehenden Kameraden einzuholen.
    »Er ist erstaunlich einsichtig, nicht wahr?« sagte Urgit zu seinem Bruder.
    »Ja, er beweist ungewöhnliche Entschlußkraft«, bestätigte Silk. Er blickte die anderen an. »Wie wäre es, wenn wir aufsitzen und von hier verschwinden?« schlug er vor. »Dieses Wrack hebt sich wie ein Leuchtturm ab, außerdem könnte es unserem verletzten Freund und seinen Spießgesellen einfallen, doch noch einen Versuch zu wagen, um unsere Pferde an sich zu bringen.« Abschätzend betrachtete er die überlebensgroßen Erscheinungen, die Polgara herbeigezaubert hatte. »Nur aus reiner Neugier, Polgara, hätten deine Phantome uns wirklich helfen können, wenn es zum Kampf gekommen wäre?«
    Immer noch strahlten Polgaras lavendelfarbene Augen, und sie lachte. »Um ganz ehrlich zu sein, Silk«, antwortete sie verschmitzt, »ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Aus irgendeinem Grund stimmten nun alle lautstark in ihr Lachen ein.

20
    D er Hang, der zur Landzunge hinaufführte, war mit üppigem Gras überwuchert, das der aus dem Süden fegende Regen nie derdrückte. Als sie vom Strand aufstiegen, schaute Garion zurück. Die Murgos waren auf das Wrack zurückgeeilt, um zu bergen, was zu bergen war, dabei spähten sie immer wieder furchtsam auf die sturmbewegte Zufahrt.
    Oben auf der Landzunge angekommen, wurden sie von der vollen Kraft des Sturms getroffen. Er zerrte an ihren Kleidern und peitschte sie mit schwerem Regen. Belgarath zügelte sein Pferd, beschirmte seine Augen mit einer Hand und betrachtete das weite, baumlose Grasland, das sich aufgeweicht vor ihnen erstreckte.
    »Das ist einfach nicht auszuhalten, Vater«, sagte Polgara und zog den Umhang enger um sich. »Wir müssen einen Unterschlupf finden und dort das Ende des Sturms abwarten.«
    »Das dürfte sich als schwierig erweisen, Pol.« Er spähte über das Grasland, ohne den geringsten Hinweis auf menschliche Behausungen zu entdecken. Das breite Tal unterhalb von ihnen war mit tiefen Klammen durchzogen, wo rauschende Wildbäche sich ein Bett durch das Tal geschnitten und so die runden Felsblöcke und Steine entblößt hatten, die unter der dünnen Erddecke und ihrem zähen Gras lagen. Der Sturm fegte über das Gras, daß es wie Wellen wogte, und der mit Eiskörnern gemischte Regen hämmerte darauf. »Urgit«, fragte der alte Mann, »gibt es in dieser Gegend Dörfer oder Einödhöfe?«
    Urgit wischte sich den Regen aus dem Gesicht und blickte um sich. »Ich glaube nicht«, antwortete er. »Auf den Karten ist in diesem Teil von Cthaka nichts eingetragen als die Hochstraße, die landein führt. Vielleicht stoßen wir auf einen Einödhof, aber ich bezweifle es. Die Scholle ist hier zu dünn für Feldbestellung und der Winter zu streng für Viehwirtschaft.«
    Der alte Mann nickte düster. »Das habe ich befürchtet.«
    »Wir könnten vielleicht die Zelte aufstellen«, meinte Durnik, »aber eben mitten in freiem Feld, und Brennholz ist hier sicher nirgendwo zu finden.«
    Eriond, der bisher stumm und geduldig auf seinem Hengst gesessen hatte, blickte auf

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