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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sammelten immer das Treibholz am Strand ein. Es ist noch ein ganzer Haufen übrig.« Er trat zum Kamin in der hinteren Wand, ließ das Holz fallen und beugte sich vor, um den Schornstein hochblicken zu können. »Er ist offenbar nicht verstopft.«
    Durnik machte sich sofort mit Feuerstein, Stahl und Zunder ans Werk. Eine kurze Weile später leckte eine winzige orange Flamme durch das kleine spitze Dach aus Spänen, die er in das Aschenbett des offenen Kamins geschichtet hatte. Alle drängten sich um die kleine Flamme und warfen Zweigstückchen darauf, weil sie es nicht erwarten konnten, daß sie wuchs.
    »So geht es nun wirklich nicht!« rügte Durnik mit ungewohnter Strenge. »Auf diese Weise erdrückt ihr sie nur!«
    Widerstrebend machten sie ihm Platz am Kamin.
    Behutsam legte Durnik Splitter und geknickte dürre Gerten auf die Flamme, dann kleine Zweige und schließlich Scheite. Das Feuer nährte sich am knochentrockenen Holz, und die Flammen begannen zu lodern. Ihr Schein füllte den modrigen Keller, und Garion spürte bereits schwache Wärme auf dem Gesicht.
    »Also gut«, sagte Polgara sachlich, »aber noch haben wir nichts zu essen. Was wollen wir unternehmen?«
    »Die Seeleute haben das Wrack verlassen«, erwiderte Garion, »und die Flut ist soweit am Abklingen, daß nur noch das Heck im Wasser liegt. Ich nehme ein paar Lastpferde und kehre zum Strand zurück, um zu sehen, was ich finden kann.«
    Durniks Feuer hatte zu prasseln begonnen. Er stand auf und blickte Eriond an. »Kannst du dich weiter ums Feuer kümmern?«
    Eriond nickte und trat hinter den Strebepfeiler, um noch Holz zu holen.
    Der Schmied bückte sich nach seinem Umhang. »Toth und ich begleiten dich, Garion. Es könnte ja sein, daß die Seeleute sich entschließen zurückzukehren. Aber wir müssen uns beeilen, es wird bald dunkel.«
    Der Sturm heulte immer noch über den Kamm der Landzunge und trieb Regen und Graupel vor sich her. Garion und seine beiden Freunde stiegen vorsichtig den Hang zum Schiff hinunter, das geborsten auf dem Felsblock lag, welcher ihm den Rücken gebrochen hatte.
    »Wie lange, meinst du, wird der Sturm anhalten?« brüllte Garion Durnik zu.
    »Schwer zu sagen«, schrie der Schmied zurück. »Er könnte heute nacht aufhören oder noch mehrere Tage toben.«
    »Ich hatte befürchtet, daß du das sagen würdest.«
    Sie erreichten das Wrack, saßen ab und kletterten durch die Öffnung, die sie beim Verlassen geschlagen hatten, in den Bug. »Ich glaube nicht, daß wir hier viel finden werden«, meinte Durnik. »Unser eigener Proviant ist völlig verdorben, und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Murgos etwas Verderbliches im Laderaum lagerten.«
    Garion nickte. »Können wir Tante Pols Kochgeschirr holen? Ich bin sicher, daß sie es gern hätte.«
    Durnik spähte achtern auf die von Bilgewasser durchweichten Beutel und Säcke, die in einem wirren Haufen im zerschmetterten Heck lagen. Brandungswasser, das dort durch die Löcher im Schiffsrumpf quoll, spülte darüber. »Ich denke schon. Ich werde mal nachsehen.«
    »Da wir schon mal hier sind, können wir auch die Sachen mitnehmen, die wir in den Achterkabinen hatten«, meinte Garion. »Ich sammle alles ein, während du mit Toth schaust, was in der Kombüse zu finden ist.« Er kletterte vorsichtig über das zersplitterte Holz an der Bruchstelle des Kiels und stieg die Leiter zur Luke hoch.
    Oben rutschte er aus und glitt das Deck hinunter zum Niedergangsluk.
    Er brauchte etwa eine Viertelstunde, bis er ihre Habe beisammen hatte, die sie bei ihrer Flucht aus dem Wrack zurückgelassen hatten. Er wickelte alles in Segeltuch und kehrte damit an Deck zurück. Dann trug er es zum Bug und warf es über die Seite auf den nassen Sand des Strandes.
    Durnik steckte den Kopf aus dem Backniedergangsluk. »Da ist nicht viel, Garion«, rief er. »Die Seeleute waren ziemlich gründlich.«
    »Es wird uns nichts übrigbleiben, als uns mit dem zufriedenzugeben, was noch da ist.« Garion blinzelte durch den Regen. Der Himmel verdunkelte sich zusehends. »Wir müssen uns beeilen«, fügte er hinzu.
    Sie erreichten den Kamm der Landzunge in sturmzerrissenem Zwielicht und führten ihre Pferde vorsichtig die Klippe entlang zum Kellereingang, gerade als der letzte Rest des Tageslichts schwand.
    Im Gewölbe war es nun warm und hell vom tanzenden Kaminfeuer. Die anderen hatten während ihrer Abwesenheit Seile zwischen die Strebepfeiler gespannt, und nun hingen Decken und Kleidung noch tropfend zum

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