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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zu lassen.«
    Silk schaute sich um, als sie alle am Tisch Platz genommen hatten. »Luxuriös«, bemerkte er.
    Delvor zuckte die Schultern. »Ein bißchen Planung – und ziemlich viel Geld. Ein Zelt muß ja nicht unbedingt ungemütlich sein.«
    »Und es läßt sich transportieren«, fügte Silk hinzu. »Man kann ein Zelt zusammenfalten und mitnehmen. Das ist mit einem Haus etwas schwierig.«
    »Stimmt«, bestätigte Delvor freundlich. »Bitte greift zu, meine Freunde. Ich kenne die Verpflegung und Unterkunft in arendischen Herbergen.«
    Das Mahl hätte auch einem Edlen Ehre gemacht. Dampfende Koteletts lagen zuhauf auf einer silbernen Platte, dazu gab es gedünstete Zwiebeln, Erbsen und Karotten in einer köstlichen Käsesoße. Das Brot war von feinstem Weiß, frisch aus dem Backofen, und die Auswahl an ausgezeichneten Weinen war groß.
    »Euer Koch versteht seine Sache, Delvor«, lobte Polgara.
    »Danke, meine Lady. Er kostet mich ein paar Dutzend Kronen extra im Jahr, und er hat furchtbare Launen, aber ich glaube, er ist sein Geld und den Ärger wert.«
    »Was ist mit diesem neugierigen angarakanischen Kaufmann?« erkundigte sich Belgarath und legte noch zwei Koteletts auf seinen Teller.
    »Er kam vor ein paar Tagen mit sechs Dienern angeritten, doch ohne Lasttiere oder Wagen. Die Pferde sahen arg mitgenommen aus, als wäre er in großer Eile gewesen. Seit er hier ist, hat er noch keinerlei Geschäfte getätigt, sondern die ganze Zeit mit seinen Leuten nur Fragen gestellt.«
    »Erkundigten sie sich direkt nach uns?«
    »Nicht namentlich, Ehrwürdiger. Doch so, wie sie euch beschrieben, bleibt wenig Zweifel. Er hat Geld für Auskunft geboten – ziemlich viel sogar.«
    »Was für ein Angarakaner ist er?«
    »Er behauptet, Nadraker zu sein. Aber wenn er Nadraker ist, bin ich ein Thull. Ich glaube, er ist Malloreaner. Er ist von mittlerer Statur, glattrasiert und unauffällig gekleidet. Das einzige Ungewöhnliche an ihm sind seine Augen. Sie sind völlig weiß, von den Pupillen abgesehen.«
    Polgara hob rasch den Kopf. »Blind?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er sieht offenbar, wohin er geht. Weshalb fragt Ihr, Lady?«
    »Was Ihr soeben beschrieben habt, ist sehr selten. Die meisten mit solchen Augen sind blind.«
    »Wenn wir hier wegreiten wollen, ohne daß er uns zehn Minuten später folgt, brauchen wir irgendeine Ablenkung, die ihn aufhält.« Silk drehte seinen Kristallkelch zwischen den Fingern. Er blickte seinen Freund an. »Du hast wohl keine dieser Bleimünzen mehr, die du bei unserem letzten Besuch hier in dem Murgosenzelt versteckt hast?«
    »Ich fürchte nein, Silk. Ich mußte vor ein paar Monaten durch den tolnedrischen Zoll, und ich hielt es für besser, wenn die Zöllner dergleichen nicht unter meinen Sachen fänden, also vergrub ich sie unter einem Baum.«
    »Bleimünzen?« Ce'Nedra blickte verwirrt auf. »Was könnte man mit Münzen aus Blei kaufen?«
    »Sie sind vergoldet, Eure Majestät«, erklärte Devor, »und sehen genau wie tolnedrische Kronen aus.«
    Ce'Nedra wurde bleich. »Das ist ja schrecklich!« keuchte sie.
    Delvors Gesicht verriet seine Verblüffung über ihre heftige Reaktion.
    »Ihre Majestät ist Tolnedrerin, Delvor«, erinnerte ihn Silk. »Und gefälschtes Geld erschüttert Tolnedrer zutiefst. Ich glaube, es hat etwas mit ihrer Religion zu tun.«
    »Ich finde das keineswegs belustigend, Fürst Kheldar«, rügte ihn Ce'Nedra scharf.
    Nach dem Essen blieben sie noch eine Weile angenehm satt und wohlig warm sitzen und plauderten. Dann führte Delvor sie in ein anschließendes Zelt, das in einzelne Schlafabteile getrennt war. Garion schlief ein, kaum daß er den Kopf aufs Kissen gelegt hatte, und er erwachte am nächsten Morgen erfrischter denn seit Wochen. Er zog sich leise an, um Ce'Nedra nicht zu wecken, und ging in das Hauptzelt.
    Silk und Delvor saßen am Tisch und unterhielten sich. »Hier in Arendien gärt es«, sagte Delvor. »Die Nachricht vom Feldzug gegen den Bärenkult in den alornischen Reichen hat das Blut der jungen Hitzköpfe in Wallung gebracht, sowohl der mimbratischen wie asturischen. Die Vorstellung, daß es irgendwo Kampf gibt, zu dem sie nicht eingeladen wurden, schmerzt die Arendier.«
    »Das ist nichts Neues«, stellte Silk fest. »Ah, guten Morgen, Garion.«
    »Meine Herren«, sagte Garion höflich und setzte sich zu ihnen.
    »Eure Majestät«, begrüßte ihn Delvor. Dann wandte er sich wieder Silk zu. »Mehr als die gewohnte rebellische Kampfeslust der jungen

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