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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und mich umhören, ehe ihr alle folgt. Wir sind schon so lange in der Wildnis, daß es nicht schaden kann, wenn wir uns mit Neuigkeiten vertraut machen.«
    »Gut«, sagte Belgarath. »Aber mach mir die Leute nicht an!«
    »Anmachen?«
    »Du weißt genau, was ich meine, Silk. Beherrsche deine Instinkte.«
    »Vertraut mir, Belgarath.«
    »Lieber nicht.«
    Silk lachte und gab seinem Pferd die Fersen.
    Die anderen folgten dem galoppierenden Silk in langsamem Trott den schrägen Hang hinunter zu der ständig behelfsmäßigen Zeltstadt in einem wahren Schlammsee. Tumult schlug ihnen entgegen, und sie hörten eine Kakophonie Tausender von Stimmen, die durcheinanderriefen. Auch eine Mischung von Gerüchen begrüßte sie – von Gewürzen und Speisen, von seltenen Parfüms und von Pferdeweiden.
    Belgarath zügelte sein Pferd. »Warten wir hier auf Silk. Ich möchte nicht in irgend etwas hineinstolpern.«
    Sie lenkten ihre Tiere an den Straßenrand und sahen im eisigen Regen den Lasttieren zu, die ihnen rutschend auf der schlammigen Straße entgegenkamen.
    Etwa eine Dreiviertelstunde später kam Silk angetrabt. »Wir sollten vorsichtig sein!« rief er. Sein spitzes Gesicht war ernst.
    »Was ist los?« fragte Belgarath.
    »Ich bin Delvor begegnet. Er sagte mir, daß ein angarakanischer Händler Fragen über uns stellt!«
    »Vielleicht sollten wir einen Bogen um den Jahrmarkt machen«, meinte Durnik.
    Silk schüttelte den Kopf. »Ich finde, wir sollten lieber versuchen, etwas über diesen neugierigen Angarakaner herauszubekommen. Delvor erbot sich, uns einen Tag in seinem Zelt aufzunehmen. Das ist keine schlechte Idee, wenn wir um den Jahrmarkt herumreiten und ihn vom Süden her betreten. Wir können uns einer Karawane von Toi Honeth anschließen, dann würden wir nicht so auffallen.«
    Belgarath überlegte. »Na gut«, brummte er. »Ich möchte nicht zuviel Zeit vergeuden, aber es gefällt mir auch nicht, daß uns jemand folgt. Hören wir, was Delvor uns sagen kann.«
    Sie ritten in weitem Halbkreis durch regengetränkte Wiesen und erreichten die schlammige Große Weststraße etwa eine Meile südlich des Jahrmarkts. Ein halbes Dutzend tolnedrische Kaufleute in kostbaren Pelzumhängen ritt an der Spitze einer Reihe knarrender Wagen. Als der Abend dämmerte, schlossen sich Garion und seine Freunde unauffällig dieser Karawane an.
    Auf den schmalen Wegen zwischen Zelten und Buden wimmelte es von Kaufleuten aus aller Herren Länder. Der Schlamm war knöcheltief und aufgewühlt von Pferdehufen und den Füßen bunt gekleideter Händler, die schrien und miteinander feilschten, ohne des Schlamms und Regens zu achten. Fackeln und Kerzen hingen an den Seiten von nach vorne offenen Zelttuchbuden, in denen Kostbarkeiten von unschätzbarem Wert neben billigen Messingtöpfen und Zinngeschirr zum Verkauf standen.
    »Hierher«, rief Silk und bog in einen Seitenweg ein. »Delvors Zelte stehen etwa hundert Meter von hier.«
    »Wer ist Delvor?« fragte Ce'Nedra Garion, während sie an den lauten Wirtszelten vorüberritten.
    »Ein Freund von Silk. Wir lernten ihn kennen, als wir früher einmal hier waren. Ich glaube, er ist Agent des drasnischen Geheimdiensts.«
    Ce'Nedra rümpfte das Naschen. »Sind das nicht alle Drasnier?«
    Garion grinste. »Wahrscheinlich.«
    Delvor wartete vor seinem blauweißgestreiften Zelt auf sie. Silks Freund hatte sich in den Jahren, seit er ihn zuletzt gesehen hatte, wenig verändert. Er war kahl wie ein Ei, und sein Gesicht hatte noch denselben schlauen und zynischen Ausdruck wie ehedem. Er hatte einen pelzverbrämten Umhang eng um die Schultern geschlungen, und seine Glatze schimmerte im Regen. »Meine Diener werden sich um eure Pferde kümmern«, sagte er, als sie absaßen. »Gehen wir hinein, ehe euch zu viele sehen.«
    Sie folgten ihm in sein warmes, gut erhelltes Zelt, und er schloß vorsichtig die Klappe hinter sich. Das Innere war fast so bequem wie ein gut eingerichtetes Haus. Es war mit Sesseln, Diwanen und einem großen polierten Tisch ausgestattet, auf dem bereits ein reichhaltiges Abendessen auf sie wartete. Blaue Teppiche lagen auf dem Boden und hingen an den Wänden, Öllampen an Ketten brannten, und in jeder Ecke stand eine eiserne Feuerschale voll glühender Kohlen.
    Delvors Diener in dunkler Livree nahmen ihnen wortlos die tropfnassen Umhänge ab und trugen sie zu einem anschließenden Zelt.
    »Bitte setzt euch«, lud Devor sie höflich ein. »Ich nahm mir die Freiheit, ein Mahl für euch zubereiten

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