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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schnee liegenbleiben wird, Großvater.«
    »Aber in Tol Honeth schneit es nie!«
    »Genau das gleiche hat auch Ce'Nedra gesagt.« Garion streckte die Hände über die glühende Feuerschale.
    »Wo ist sie?«
    »Sie hat sich wieder niedergelegt.«
    »Das ist wahrscheinlich keine schlechte Idee. Warum hast du es nicht auch getan?«
    »Sie fand, es sei an der Zeit, daß ich aufstehe.«
    »Das ist unfair.«
    »Dasselbe dachte auch ich.«
    Belgarath kratzte sich abwesend am Ohr und starrte immer noch auf den Schnee. »Wir sind zu weit südlich, als daß er sich länger als etwa einen Tag halten könnte. Außerdem ist übermorgen Erastide. Eine Menge Leute werden nach dem Feiertag unterwegs sein, also dürften wir nicht sonderlich auffallen.«
    »Du meinst, wir sollten so lange warten.«
    »Es wäre vernünftig. In dem Schnee würden wir ohnehin nicht sehr schnell vorankommen.«
    »Was hast du dann für heute vor?«
    Belgarath griff nach seinem Krug. »Ich glaube, ich trinke mein Bier aus und steige wieder ins Bett.«
    Garion zog einen der roten Polstersessel heran und setzte sich. Etwas ging ihm nun schon mehrere Tage durch den Kopf, und er meinte, daß jetzt die richtige Zeit wäre, darüber zu sprechen. »Großvater?«
    »Ja?«
    »Wieso ist es, als wäre all dies schon einmal geschehen?«
    »Was meinst du mit ›all dies‹?«
    »Alles. Angarakaner versuchen in Arendien Unruhe zu stiften – genau wie damals, als wir Zedar verfolgten. In Tolnedra gibt es Intrigen und Anschläge – ebenso wie das letzte Mal. Wir stießen auf ein Ungeheuer – statt auf die Algroths diesmal auf die Drachin, aber trotzdem besteht kein großer Unterschied. Jedenfalls hat es den Anschein, als wiederhole sich so ziemlich alles, was auf unserer Suche nach dem Auge geschehen ist. Wir treffen sogar dieselben Leute – Delvor, diesen Zollbeamten, sogar Jeebers.«
    »Weißt du, das ist eine sehr interessante Frage, Garion.« Belgarath dachte eine Weile darüber nach und nahm abwesend einen Schluck aus seinem Krug. »Doch wenn man auf bestimmte Weise darüber nachdenkt, ergibt es sogar eine Art Sinn.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.«
    »Wir sind auf dem Weg zu einer neuerlichen Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis«, erklärte Belgarath. »Diese Begegnung wird eine Wiederholung eines Ereignisses sein, das immer und immer wieder geschieht, und zwar schon seit Urbeginn. Da es das gleiche Ereignis ist, erscheint es mir logisch, daß auch die Umstände, die dazu führen, gleich sind.« Er dachte noch einmal kurz darüber nach.
    »Tatsächlich«, fuhr er fort, »müßten sie es ja geradezu sein, nicht wahr?«
    »Das ist etwas zu hoch für mich.«
    »Es gibt zwei Prophezeiungen – zwei Seiten desselben Dings. Etwas passierte vor unvorstellbar langer Zeit, das sie trennte.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Als sie getrennt wurden, hielten die Dinge quasi an.«
    »Welche Dinge?«
    »Nun, es ist etwas schwierig, es in Worte zu fassen. Nennen wir es den Lauf der Dinge, die hätten geschehen sollen – die Zukunft, könnte man sagen. Solange diese beiden Kräfte getrennt sind – und ebenso stark – , kann die Zukunft nicht erfolgen. Wir erleben die gleiche Serie von Ereignissen immer wieder.«
    »Wann wird das enden?«
    »Wenn eine der Prophezeiungen schließlich über die andere triumphiert. Wenn das Kind des Lichtes endlich das Kind der Finsternis besiegt – oder umgekehrt.«
    »Ich dachte, das hätte ich bereits geschafft.«
    »Offenbar war das nicht endgültig genug, Garion.«
    »Ich habe Torak getötet, Großvater. Was könnte endgültiger sein?«
    »Du hast Torak getötet, Garion. Nicht die Dunkle Prophezeiung. Ich glaube, es gehört etwas Wesentlicheres als ein Schwertkampf in der Stadt der Nacht dazu, diese Sache zum Abschluß zu bringen!«
    »Beispielsweise?«
    Belgarath spreizte die Hände. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Doch deine Vorstellung könnte sich als sehr nützlich erweisen.«
    »Oh?«
    »Wenn wir durch eine Reihe von Ereignissen gehen müssen, die ähnlich sind wie die vom letzten Mal, könnte es uns einen Hinweis auf das geben, was uns erwartet, nicht wahr? Vielleicht solltest du darüber nachdenken – den Vormittag dazu benutzen, dich zu erinnern, was das letzte Mal genau geschehen ist.«
    »Was hast du vor?«
    Belgarath leerte seinen Krug und stand auf. »Wie ich schon sagte – ich lege mich wieder nieder.«
    An diesem Nachmittag klopfte ein Beamter in braunem Umhang an

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