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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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anseht.«
    »Selbstverständlich, Lady Polgara«, erklärte er sich einverstanden und ließ sich wieder am Tisch nieder.
    »Seht genau hin«, sagte sie und machte eine seltsame Geste vor seinen Augen.
    Der Eunuch lächelte. »Wie hübsch«, murmelte er und blickte auf etwas, das scheinbar vor seinen Augen erschienen war. »Könnt Ihr es auch noch andere Kunststücke machen lassen?«
    Sie beugte sich vor und blickte ihm tief in die Augen. »Ich verstehe. Ihr seid klüger, als ich dachte, Sadi.« Sie drehte sich zu den anderen um. »Was er da getrunken hat, ist offenbar doch nicht so harmlos gewesen. Jedenfalls ist momentan nichts aus ihm herauszuholen.«
    »Das bringt uns zur anderen Alternative zurück, nicht wahr?« Silk griff wieder nach dem Dolch.
    Polgara schüttelte den Kopf. »In seinem gegenwärtigen Zustand würde er es nicht einmal spüren.«
    »Oh!« sagte Sadi enttäuscht. »Ihr habt es gehen lassen – dabei gefiel es mir so.«
    »Die Wirkung wird nicht ewig anhalten.« Silk zuckte die Schultern. »Und bis sie verflogen ist, dürften wir weit genug von der Stadt entfernt sein, um die Antworten aus ihm herauszukitzeln, ohne daß seine Schreie Aufmerksamkeit erregen.« Wieder tastete er nach dem Dolchgriff.
    Alorner! erklang die Stimme in Garions Kopf verärgerten Tons. Weshalb muß bei euch jede Lösung eines Problems aus einer Schwert- oder Messerscheide kommen?
    Was?
    Sag dem kleinen Dieb, er soll seinen Dolch wegstecken!
    Aber… Keine Aber, Garion! Ihr braucht Sadis Information über Zandra mas, und ich kann sie euch nicht geben.
    Du willst doch damit nicht andeuten, daß wir ihn mitnehmen sol len? Die Vorstellung allein erschütterte Garion.
    Ich deute gar nichts an, Garion. Ich befehle es! Sadi begleitet euch! Ohne ihn könnt ihr nicht tun, was ihr tun müßt. Und jetzt sag es deinem Großvater.
    Das wird ihm nicht gefallen!
    Das stört mich absolut nicht! Dann war die Stimme verschwunden.
    »Großvater«, flüsterte Garion gequält.
    »Was?« fragte der alte Mann gereizt.
    »Es ist wahrhaftig nicht meine Idee, Großvater, aber…« Garion blickte angeekelt auf das verträumte Gesicht des Eunuchen, dann hob er hilflos die Hände.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein!« rief Belgarath.
    »Ich fürchte ja.«
    »Entgeht mir da irgendwas?« erkundigte sich Sadi neugierig.
    »Maul halten!« knurrte Belgarath. Dann wandte er sich wieder an Garion. »Bist du absolut sicher?«
    Garion nickte düster.
    »Das ist Wahnsinn!« Der alte Mann drehte sich um und funkelte Sadi an. Dann griff er über den Tisch und packte die Falten des schillernden Gewands des Eunuchen an der Brust. »Hör mir gut zu, Sadi!« knirschte er. »Du kannst mitkommen, aber rühr mir diese Flasche nicht mehr an. Verstanden?«
    »Natürlich, Ehrwürdiger«, antwortete der Eunuch im gleichen verträumten Ton.
    »Ich glaube, du begreifst nicht ganz, wovon ich spreche«, fuhr Belgarath mit bedrohlich ruhiger Stimme fort. »Wenn ich dich auch nur ein einziges Mal noch mit Flaum im Kopf ertappe, wirst du wünschen, Kheldar wäre mir mit dem Messer zuvorgekommen. Verstanden?«
    Sadis Augen weiteten sich und er erblaßte. »J-ja, Belgarath«, stammelte er verängstigt.
    »Gut. Und jetzt rede! Also, was weißt du über Zandramas?«

8
    E s hat alles vergangenes Jahr angefangen«, erzählte Sadi mit wiederholten furchtsamen Blicken auf Belgarath. »Ein Malloreaner, der sich als Kaufmann ausgab und angeblich mit Edelsteinen handelte, kam nach Sthiss Tor und nahm Verbindung zu meinem Hauptrivalen im Palast auf – einem kleinen Intriganten namens Sariss. Es war so gut wie allgemein bekannt, daß Sariss mir schon lange meine Stellung neidete, aber ich war noch nicht dazu gekommen, ihn töten zu lassen.« Sadi verzog das Gesicht. »Ein gravierender Fehler, wie sich herausstellte. Jedenfalls verhandelten Sariss und der Malloreaner miteinander, doch es ging wahrhaftig nicht um Edelsteine. Dieser angebliche Juwelenhändler brauchte etwas, das nur jemand in einer Machtposition ihm verschaffen konnte, deshalb übermittelte er Sariss gewisse Informationen, die der Halunke benutzen konnte, um mich in Ungnade zu bringen und meine Stellung zu bekommen.«
    »Ich liebe Politik, ihr auch?« sagte Silk, doch zu niemandem im besonderen.
    Sadi verzog wieder das Gesicht. »Die Einzelheiten, wie ich die Gunst der Königin verlor, sind allzu umständlich, und ich möchte euch damit nicht langweilen. Jedenfalls löste mich Sariss als Obereunuche ab, und ich konnte mich

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