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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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als er es tat!«
    »Bist du sicher, daß er es war? Ich meine – es hatte bestimmt keine natürliche Ursache?«
    Garion schüttelte den Kopf. »Nein. Die Feuer flammten auf, dann erloschen sie wie ausgeblasene Kerzen. Auch anderes tat sich. Die Stimme sprach zu mir, und ich konnte nicht einen Muskel bewegen. Die Grolims, die den Sklaven zum Altar zerrten, ließen ihn einfach gehen, als Eriond es ihnen befahl. Dann sagte er, daß sie die Feuer nie wieder würden anzünden können.«
    »Wo ist der Junge jetzt?«
    »Sie bringen ihn zu Chabat.«
    »Konntest du denn nichts dagegen tun?«
    »Ich durfte nicht.« Garion deutete auf seinen Kopf.
    »Das hätte ich erwarten müssen«, brummte Belgarath gereizt. »Wir warnen jetzt besser Pol und die anderen. Möglicherweise müssen wir Eriond befreien und uns den Weg freikämpfen.« Er öffnete die Tür, blickte den Gang auf und ab, dann bedeutete er Garion und Silk, ihm zu folgen.
    Polgaras Gesicht war totenbleich, als die drei in die Kammer zurückkehrten, in der sie und die anderen warteten. »Ihr habt ihn nicht gefunden.« Es war nicht wirklich eine Frage.
    »Garion schon«, antwortete Belgarath.
    Sie wandte sich an Garion. »Warum hast du ihn dann nicht mitgebracht?« fragte sie scharf.
    »Ich fürchte, die Grolims haben ihn, Tante Pol.«
    »Wir haben ein Problem, Pol«, sagte Belgarath ernst. »Garion sagt, daß Eriond ins Allerheiligste ging und die Feuer löschte.«
    »Was?« rief sie.
    Garion spreizte hilflos die Hände. »Er trat einfach ein und ließ die Feuer ausgehen. Die Grolims faßten ihn und bringen ihn nun zu Chabat.«
    »Das ist eine sehr ernste Sache, Belgarath«, sagte Sadi. »Diese Feuer sollten angeblich ewig brennen. Wenn die Grolims denken, daß der Junge verantwortlich war, befindet er sich in großer Gefahr.«
    »Ich weiß«, pflichtete der alte Mann ihm bei.
    »Na gut, dann müssen wir ihn ihnen eben wegnehmen«, sagte Durnik ruhig. Er stand auf, und Toth schloß sich ihm an.
    »Aber unser Schiff ist schon fast bereit!« protestierte Sadi.
    »Darauf müssen wir jetzt wohl verzichten.« Belgaraths Gesicht war grimmig entschlossen.
    »Laßt mich doch wenigstens versuchen, ob ich noch irgend etwas retten kann, ehe wir etwas Niewiedergutzumachendes tun«, bat Sadi. »Für direktes Handeln ist immer noch Zeit, wenn wir uns aus dieser Sache nicht herausreden können.«
    Garion schaute sich um. »Wo ist Ce'Nedra?« fragte er.
    »Sie schläft«, antwortete Polgara. »Liselle ist bei ihr.«
    »Wie geht es ihr? Silk sagte, sie habe sich sehr aufgeregt. Sie ist doch nicht etwa wieder krank?«
    »Nein, Garion. Es waren die Laute, die aus dem Allerheiligsten kamen. Sie ertrug sie nicht.«
    Eine schwere Faust hämmerte an die verriegelte Tür. Garion sprang auf und griff instinktiv nach dem Schwert. »Macht auf!« befahl eine barsche Stimme.
    »Schnell!« zischte Sadi. »Legt euch alle in eure Zellen, und tut, als hättet ihr geschlafen, wenn ihr herauskommt.«
    Sie eilten in die Zellen und warteten atemlos, während der Eunuch zur Tür ging und sie öffnete. »Was gibt es, verehrte Herren?« erkundigte er sich mit milder Stimme, als die Grolims mit gezückten Waffen in den Raum stürmten.
    »Der Hierarch erwartet Euch zur sofortigen Audienz, Sklavenhändler«, sagte einer scharf. »Euch und Eure sämtlichen Diener.«
    »Es ist uns eine Ehre«, murmelte Sadi.
    »Es ist nicht als Ehre gedacht. Ihr sollt verhört werden. Ich rate euch, die Wahrheit zu sagen; denn Agachak hat die Macht, euch ganz langsam aus eurer Haut zu ziehen, wenn ihr lügt.«
    »Welch unangenehme Vorstellung. So ist der Hierarch also bereits aus dem Drojimpalast zurückgekehrt?«
    »Er wurde von dem schrecklichen Verbrechen verständigt, das einer Eurer Diener begangen hat.«
    »Verbrechen? Was für ein Verbrechen?«
    Der Grolim ignorierte ihn. »Auf Befehl Chabats sollt ihr alle eingesperrt werden, bis Agachak zum Tempel zurückkehrt.«
    Garion und die anderen wurden grob aus dem vorgetäuschten Schlaf gerüttelt und durch die verrauchten Korridore und eine Treppe hinunter in den Keller gebracht. Im Gegensatz zu den oberen Räumen waren die Türen dieser Zellen aus Eisen und von außen zu verriegeln, und den schmalen Gänge haftete der seltsame säuerliche Geruch an, wie man ihn in allen Verliesen der Welt findet. Ein Grolim öffnete eine verschlossene Tür und bedeutete ihnen einzutreten.
    »Ist das wirklich notwendig, guter Priester?« fragte Sadi.
    Der Grolim legte die Hand drohend um seinen

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