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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht weitergehen. Eines Tages – sehr bald schon, glaube ich – werdet ihr es verstehen.«
    Kein Laut war zu hören, niemand rannte herbei, wie Garion erwartet hatte, nur die gähnende Feuergrube begann zu prasseln, als lodernde Flammen bis zur Gewölbedecke züngelten.
    Das erstickend heiße Allerheiligste kühlte mit einemmal ab, als wäre eine säubernde Brise hindurchgefegt. Dann schwelte das bisher tosende Feuer wie eine niederbrennende Kerze – und ging aus. Doch die Feuerschale neben dem Altar flammte grell auf, ihr Metall wurde weich und zerfloß, während auch hier das Feuer erlosch.
    Der Priester ließ entsetzt sein Messer fallen, und sprang zu der noch glühenden Feuerschale. Ohne zu überlegen streckte er die Hände danach aus, als wolle er dem zerfließenden Metall die rechte Form zurückgeben. Er heulte wild auf, als der rotglühende Stahl sein Fleisch versengte.
    Sichtlich zufrieden blickte Eriond auf die Kohlen der ausgebrannten Feuer, dann wandte er sich an die gelähmten Grolims, die den nackten Sklaven immer noch hielten. »Laßt den Mann gehen!« befahl er ihnen.
    Wortlos stierten sie ihn an.
    »Das könnt ihr ruhig tun«, sagte Eriond fast im Plauderton. »Ohne die Feuer vermögt ihr ihn nicht zu opfern, und sie brennen nicht mehr. Gleichgültig, was ihr versucht, ihr werdet nicht imstande sein, sie je wieder anzufachen.«
    Geschafft] jubelte die Stimme in Garions Kopf mit einer solchen Begeisterung, daß seine Knie einknickten.
    Der Priester, der stöhnend die versengten Hände an die Brust drückte, hob das aschgraue Gesicht. »Faßt ihn!« kreischte er und deutete mit geschwärzter Hand auf Eriond. »Faßt ihn und bringt ihn zu Chabat!«

12
    V erstohlenheit war nun nicht mehr nötig. Überall im Tempel gellten Alarmglocken, verstörte Grolims rannten kopflos in alle Richtungen und brüllten einander widersprechende An weisungen zu. Garion rannte unter ihnen, auf verzweifelter Suche nach Belgarath und Silk.
    Als er um eine Ecke bog, griff ein Grolim nach seinem Arm. »Warst du im Allerheiligsten, als es passierte?« fragte er.
    »Nein«, antwortete Garion und versuchte seinen Arm zu befreien.
    »Sie sagen, er war zehn Fuß groß und habe ein Dutzend Priester zu nichts zerblasen, ehe er die Feuer löschte!«
    »Oh?« Garion versuchte immer noch, sich aus dem Griff des Grolims zu lösen.
    »Manche sagen, es sei Belgarath der Zauberer höchstpersönlich!«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Wer hätte sonst solche Macht?« Die Augen des Grolims weiteten sich plötzlich. »Du weißt doch, was das bedeutet, nicht wahr?« fragte er mit zitternder Stimme.
    »Was?«
    »Das Allerheiligste muß neu geweiht werden, und dazu braucht man Grolimblut. Dutzende von uns werden sterben müssen, ehe es wieder rein ist!«
    »Ich muß jetzt wirklich weiter!« sagte Garion und riß an dem Arm, den der Verstörte mit beiden Händen festhielt.
    »Chabat wird bis zu den Hüften in unserem Blut waten!« wimmerte der Mann hysterisch, ohne auf Garions Worte zu achten.
    Er hatte wirklich keine Wahl. Für Diplomatie war die Eile zu groß. Garion täuschte eine verängstigte Miene vor, während er über die Schulter des brabbelnden Grolims blickte. »Ist sie das?« wisperte er heiser.
    Der Grolim drehte entsetzt den Köpf. Garion schätzte seine Widerstandskraft ab, dann schmetterte er ihm die Faust auf die Schläfe.
    Der Grolim prallte mit leerem Blick gegen die Wand und sackte bewußtlos auf den Boden.
    »Gut gemacht«, lobte Silk aus einem dunklen Eingang. »Aber warum?«
    »Ich konnte ihn anders nicht loswerden«, erklärte Garion. Er bückte sich und zog den Bewußtlosen in einen dämmrigen Alkoven, wo er ihn sitzend gegen die Wand lehnte. »Hast du eine Ahnung, wo Großvater ist?«
    »Hier.« Silk deutete mit dem Daumen über die Schulter in den Raum hinter ihm. »Was ist passiert?«
    »Das erzähle ich dir, sobald wir von hier verschwunden sind.«
    Sie traten in das Gemach, in dem Belgarath auf einer Tischkante saß. »Was geht da draußen vor?« erkundigte er sich.
    »Ich habe Eriond gefunden.«
    »Gut.«
    »Nein, nicht wirklich. Er ging in das Allerheiligste, gerade als die Grolims einen Sklaven opfern wollten, und löschte die Feuer.«
    »Er tat was?«
    »Ich glaube, daß er es war. Ich war dort, und ich weiß, daß ich es nicht war. Er kam einfach herein und sagte, daß sie keine solchen Opfer mehr bringen dürften, und dann erloschen die Feuer. Großvater, er gab nicht den geringsten Laut von sich,

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