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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Geschicklichkeit eine Herausforderung. Es war ganz offensichtlich, daß es, wenn er es zur richtigen Größe hämmerte, so dünn würde, daß er damit nicht einmal einen Dolchstoß abwehren könnte, geschweige denn einen Schwert- oder Lanzenhieb. Er überlegte, während er vorsichtig auf den Deckel hämmerte, dann machte er eine seltsame Geste zu Toth. Der Hüne nickte. Er stieg zum Fluß hinunter und kehrte mit einem Eimer voll Lehm zurück, den er auf die Mitte des werdenden Schildes leerte. Es zischte heftig, und Durnik hämmerte weiter.
    »Uh – Durnik«, sagte Garion und bemühte sich, nicht unhöflich zu sein. »An einen tönernen Schild hatte ich eigentlich nicht gedacht.«
    Durnik grinste ihn verschmitzt an. »Sieh ihn dir doch an, Garion«, forderte er ihn auf, ohne im Hämmern innezuhalten.
    Mit sich plötzlich weitenden Augen starrte Garion auf den Schild. Die glühende Scheibe, auf die Durnik hämmerte, war aus festem, kirschrotem Stahl. »Wie hast du das gemacht?«
    »Transmutation!« keuchte Polgara. »Durnik, wo in aller Welt, hast du das gelernt?«
    »Es ist nur etwas, auf das ich einmal gestoßen bin, Pol.« Er lachte. »Solange man als Ausgangsmaterial ein bißchen Stahl hat – wie die alte Messerklinge – , kann man aus anderem Material, das man gerade zur Hand hat – Gußeisen, Lehm oder sonst was – soviel Stahl dazumachen, wie man will.«
    Ce'Nedras Augen waren riesig geworden. »Durnik«, sagte sie fast ehrfurchtsvoll wispernd, »hättest du es auch aus Gold machen können?« Weiterhämmernd dachte Durnik nach. »Ja, ich glaube schon«, sagte er schließlich. »Aber Gold ist zu schwer und zu weich, als daß man daraus einen Schild machen sollte.«
    »Könntest du einen für mich machen?« bettelte sie. »Er brauchte nicht so groß zu sein – wenigstens nicht ganz so groß. Bitte, Durnik.«
    Durnik vollendete den Schildrand mit Funkensprühen und dem melodischen Klingen von Stahl auf Stahl. »Das wäre keine so gute Idee, Ce'Nedra«, wehrte er ab. »Gold ist wertvoll, weil es selten ist. Wenn ich anfinge, es aus Lehm zu machen, würde es nicht lange dauern und es wäre nichts mehr wert. Ich bin sicher, das siehst du ein.« »Aber…« »Nein, Ce'Nedra«, sagte er bestimmt. »Garion…«, wandte sie sich flehend an ihn. »Er hat recht, Schatz.« »Aber…« »Vergiß es, Ce'Nedra.«
    Das Feuer war zur Glut niedergebrannt, als Garion verstört aufwachte und sich aufsetzte. Er war schweißgebadet und zitterte heftig am ganzen Körper. Wie am vergangenen Tag hatte er das klägliche Wimmern gehört, das ihm ins Herz schnitt. Eine lange Weile blieb er sitzen und starrte in die Glut, bis sein Schweiß schließlich trocknete und sein Zittern aufhörte. Ce'Nedra lag neben ihm und atmete ruhig und gleichmäßig. Es war ganz still in ihrem gut versteckten Lager. Vorsichtig rollte er sich aus seinen Decken und schritt zum Rand des Zedernwäldchens, wo er düster über die Felder blickte, die dunkel und leer unter dem Sternenlosen Himmel lagen. Dann, weil es nichts gab, was er sonst hätte tun können, kehrte er zu seinem Bett zurück und schlief unruhig bis zum Morgengrauen. Es nieselte, als er erwachte. Er stand leise auf, trat aus dem Zelt und schloß sich Durnik an, der das Feuer schürte. »Darf ich mir deine Axt ausleihen?« fragte er seinen Freund. Durnik blickte ihn fragend an.
    »Ich werde wohl auch eine Lanze brauchen, wenn ich schon das habe.« Er blickte unwillig auf Helm und Schild, die auf seinem Kettenhemd neben den Sätteln lagen.
    »Oh!« sagte der Schmied. »Das habe ich ganz vergessen. Wird dir eine genügen? Sie brechen manchmal, weißt du? Zumindest Mandorallens brach ständig.«
    »Ganz bestimmt werde ich nicht mehr als eine herumschleppen.« Er deutete über die Schulter auf den Griff seines Schwertes. »Außerdem habe ich ja immer noch das da.«
    Der kühle Nieselregen, der kurz vor Morgengrauen begonnen hatte, legte sich wie ein dichter Schleier über die nahen Felder. Nach dem Frühstück packten sie ihre schweren Umhänge aus und bereiteten sich auf einen ungemütlichen Tag vor. Garion hatte bereits sein Kettenhemd übergezogen. Den Helm polsterte er innen mit einem alten Unterhemd und stülpte ihn sich auf den Kopf. Er kam sich schrecklich lächerlich vor, als er klirrend zu den Pferden stapfte, um Chretienne zu satteln. Das Kettenhemd roch bereits unangenehm, und irgendwie schien es die Kälte des nassen Morgens geradezu anzuziehen. Er blickte auf seine neu geschnittene

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