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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Durnik zum Bug und blickte durch die Öffnung, wo er die Planken hochgestemmt hatte. »Ich frage mich, wie groß das Loch wirklich sein müßte, damit das Ding untergeht?« murmelte er. »Was sagtest du, Liebes?« fragte ihn Polgara.
    »Ich dachte bloß laut«, antwortete er. »Aber weißt du, mir ist gerade erst klargeworden, daß ich noch nie ein Boot versenkt habe.«
    Sie rollte die Augen himmelwärts. »Männer!« stöhnte sie.
    An diesem Abend bauten sie ihre Zelte in einem Zedernwäldchen nahe am Fluß auf. Der Himmel, der klar und blau gewesen war, seit sie in Mallorea angekommen waren, hatte sich bei Sonnenuntergang verfinstert, Donner grollte in der Ferne, und im Westen zuckten Blitze aus den Wolken.
    Nach dem Abendessen verließen Durnik und Toth das Wäldchen, um sich umzuschauen. Sie kehrten mit ernsten Gesichtern zurück. »Ich fürchte, daß wir eine Zeitlang schlechtes Wetter haben werden«, sagte der Schmied. »Man kann es bereits riechen.«
    »Ich reite gar nicht gern im Regen«, jammerte Silk.
    »Wer tut das schon, Fürst Kheldar?« sagte Feldegast. »Aber schlechtes Wetter hält andere gewöhnlich im Haus, wißt Ihr? Und wenn es stimmt, was der hungrige Melcener uns heute erzählte, wollen wir lieber keine Leute treffen, die sich bei schönem Wetter in Venna herumtreiben.« »Er erwähnte Chandim«, warf Sadi stirnrunzelnd ein. »Ich habe noch nie von ihnen gehört.«
    »Die Chandim sind ein Orden innerhalb der Grolimkirche«, erklärte ihm Belgarath. »Als Torak Cthol Mishrak erbaute, verwandelte er bestimmte Grolims in Hunde, die das Gebiet bewachen sollten. Nachdem Torak nach Vo Mimbre schlafgebannt war, verwandelte Urvon die Hälfte davon wieder zurück. Jene, die ihre menschliche Gestalt zurückbekamen, sind mehr oder minder begabte Zauberer, und sie können sich mit jenen verständigen, die Hunde geblieben sind. Sie sind alle sehr eng miteinander verbunden – wie ein Rudel wilder Hunde – und alle Urvon fanatisch treu ergeben.«
    »Und ihnen verdankt Urvon einen großen Teil seiner Macht«, fügte Feldegast hinzu. »Gewöhnliche Grolims schmieden ständig irgendwelche Komplotte gegeneinander, doch Urvons Chandim haben die malloreanischen Grolims jetzt schon seit fünfhundert Jahren gut unter der Knute.« »Und die Tempelwachen?« fragte Sadi. »Sind sie ebenfalls Chandim oder Grolims?«
    »Normalerweise nicht«, antwortete Belgarath. »Gewiß, es befinden sich einige Grolims unter ihnen, doch die meisten sind malloreanische Angarakaner. Sie wurden vor Vo Mimbre als Toraks Leibwächter rekrutiert.« »Wozu brauchte ein Gott Leibwächter?«
    »Das habe ich selbst nie so ganz verstanden«, gab der alte Mann zu. »Jedenfalls, nach Vo Mimbre blieben ein paar übrig, neue kamen dazu, Veteranen, die in früheren Schlachten verwundet und heimgeschickt worden waren, und andere. Urvon überzeugte sie, daß er für Torak spreche und nun ihm ihre Ergebenheit zustehe. Von da ab wurden junge Angarakaner rekrutiert, um Ausfälle zu ersetzen. Sie sind jedoch nicht nur zur Bewachung der Tempel da. Als Urvon Schwierigkeiten mit den Kaisern in Mal Zeth bekam, fand er, daß er eigene Streitkräfte brauchte, also verstärkte er sie zur Armee.«
    »Es hat sich als recht praktisch erwiesen«, fuhr Feldegast fort. »Durch die Chandim hat Urvon die Zauberkräfte, die er braucht, um sich die anderen Grolims Untertan zu halten, und die Tempelwachen sorgen für die Muskelkraft, die nötig ist, die normalen Bürger davon abzuhalten, gegen ihr Los aufzubegehren.«
    »Die Tempelwachen sind demnach also nur einfache Soldaten?« fragte Durnik. »Nein, schon eher Ritter«, erklärte Belgarath.
    »Du meinst, wie Mandorallen – in Panzerrüstung, mit Schild und Lanze und Streitroß und allem?«
    »Nein«, antwortete Feldegast. »So aufgeputzt sind sie nicht. Natürlich haben sie Lanzen und Helme und Schilde, aber an Rüstung trugen sie nur Kettenhemden. Doch ansonsten sind sie fast so dumm wie Arendier. Es ist wohl das Tragen von soviel Stahl, das die Köpfe von Rittern überall auf der Welt irgendwie leer macht.«
    Belgarath musterte Garion nachdenklich. »Wie kräftig fühlst du dich?« »Nicht übermäßig, wieso?«
    »Wir haben ein kleines Problem. Es ist weit wahrscheinlicher, daß wir eher auf Wachen stoßen denn auf Chandim. Aber wenn wir anfangen, all diese Blechgehüllten mit Geisteskraft aus den Sätteln zu heben, wird der Lärm die Chandim wie ein Leuchtfeuer anziehen.«
    Garion starrte ihn an. »Das ist doch

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